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BattleTech 54: Flammen der Revolte

BattleTech 54: Flammen der Revolte

Titel: BattleTech 54: Flammen der Revolte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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aufzubieten hatte. Raketen krachten in die rechte Flanke des Falkner. Zwei Sprengköpfe detonierten auf dem Kopf des Mechs und brachten Xanders Ohren zum Klingeln. Die Autokanone bohrte sich ins rechte Knie, hämmerte den Oberschenkelaktivator zu Schrott und machte einen bereits schwankenden Gang noch unsicherer. Der Laser zerschmolz noch eine halbe Tonne Panzerung und brachte ihn zusätzlich aus dem Gleichgewicht.
Die Schwerkraft war ein gnadenloser Gegner, das hatte Xander schon in Stihl gelernt. Er kämpfte sich durch einen unbeholfenen Schritt und durch einen zweiten. Dann knickte das beschädigte Bein unter ihm weg und warf den Torso des Falkner ohne Chance, die Balance zu halten, nach vorne. Er senkte die Mecharme in dem Versuch, den Sturz abzufangen, und bohrte das Ende des Gaussgeschützlaufs in den weichen Boden, bevor fünfundsiebzig Tonnen Metall sich auf ihn senkten.
Der Schlag verdrehte und zertrümmerte das Gehäuse, ruinierte die Magnetschienen, die Munitionszuführung, die Spulen. Die in den Magnetspulen gespeicherte Energie brach unkontrolliert aus, drang ins Leitungssystem und schlug als harter Stromstoß durch die Schaltkreise des Neurohelms. Xanders Zähne krachten aufeinander, als sich die Kiefermuskulatur verkrampfte, und zerbissen die zwischen ihnen gefangene Unterlippe, während eine Schmerzlanze seinen Schädel durchbohrte und ihm das Rückgrat in Flammen setzte.
Xander klammerte sich wild ans Bewusstsein, spannte sich für den letzten, knochenbrecherischen Aufprall auf den Boden, dann kämpfte er sich augenblicklich wieder hoch. Erneut hämmerten Raketen auf ihn ein, und die schwere Autokanone des Bushwacker spie einer endlosen Strom von Granaten. Die Geschosse mit ihren Spitzen aus abgereichertem Uran brachen die Schutzhülle des Reaktors auf und fraßen sich in die Abschirmung.
Hitzewellen brandeten durch den Mech und trieben die bereits von Xanders Geschützeinsatz hochgestockte Betriebstemperatur auf gefährliche Werte. Ein neuer Alarm drohte mit einer Notstillegung des Reaktors. Xander knallte die Faust auf den Vetoschalter, dann rammte er den Schubhebel bis an den Anschlag und konzentrierte seine ganze Wut auf den Bushwacker, der keine hundert Meter vor ihm stand.
Er würde ihn brechen. Er würde zerbrechen und fliehen. Oder sterben.
Er stieß die Mecharme vor, spie Feuer aus dem Lauf der Autokanone und feuerte unmittelbar danach das beschädigte Gaussgeschütz ab, ohne zu bemerken, dass keine der letzten noch im Magazin verbliebenen Nickeleisenkugeln den Lauf verließ. Er feuerte auch die Laserphalanx auf Torso und Arme des Bushwakker ab. Die saphirblauen Lichtbahnen verflüssigten die Panzerung des Gegners und trieben zugleich die Temperatur im Innern des Falkner in kritische Bereiche. Die Hitze des Cockpits stieg immer höher. Jeder Atemzug brannte wie Lava in der Lunge. Xander ignorierte die Schmerzen, um den süßen Geschmack der Rache kosten zu können. Er knallte die Faust auf den Vetoschalter. Und noch einmal.
Und noch einmal.
* * *
    Amanda Black wusste immer noch nicht, warum sie der Schlacht, der Kampfreihe der Miliz den Rücken gekehrt natte. Vielleicht würde sie es nie wissen.
    Sie erinnerte sich an den Schweiß, von der zunehmenden Hitze im Cockpit und dem gnadenlosen Bombardement, das die schützende Panzerung von Front und Seiten des Bushwacker peitschte. Einen Augenblick lang keimte Hoffnung in ihr auf, als David die vorrückenden Katzbalger in die Falle lockte, aber sie erlosch sofort wieder, als ihr Mech in das Minenfeld trat. In die Gurte geworfen, verzweifelt um das Gleichgewicht des Mechs kämpfend, war sie überzeugt, dass die Miliz es niemals schaffen würde durchzubrechen.
    Amanda wusste, was Donnermunition einem Mech antun konnte. Sie hatte sie selbst schon eingesetzt. Ein solches Minenfeld zu durchqueren würde die Miliz mehr kosten, als sie sich zu zahlen leisten konnte. Ihr Vormarsch würde zum Stillstand kommen, und sie würden K-F Yare nie erreichen.
    Dann hatten die RKG-Luft/Raumjager ihre Linien mit Raketen und Laserfeuer bombardiert, und Amanda konnte nur noch daran denken, sich zu retten. Purer Überlebensinstinkt zog sie davon, steuerte sie westwärts durch das Chaos der Kämpfe. Sie war sich nicht einmal sicher, ob sie sich zurückzog oder einen Sturmangriff anführte.
    David hatte bereits einen Schwenk der Formation befohlen und drehte die ganze Miliz in ihren Kurs, bevor er versuchte, Kontakt aufzunehmen. »Amanda, wohin?«, rief er über die

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