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BattleTech 54: Flammen der Revolte

BattleTech 54: Flammen der Revolte

Titel: BattleTech 54: Flammen der Revolte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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zerlegt und sie in einem weiten Trümmerfeld verstreut.
    Hätte ihm nicht die Robert Davion im Weg gehangen.
Sechzehntausend Tonnen Landungsschiff unter fast konstanter Beschleunigung von einer Standardgravitation über einige Stunden bauen eine gewaltige Menge kinetischer Energie auf. Unter idealen Umständen genug, um beide Schiffe vollständig zu vernichten. Die waren hier nicht gegeben, da die Guardian die Robert Davion mittschiffs und nicht annähernd senkrecht rammte.
Aber selbst ein Streifschlag hatte genug Energie, um ein ganzes Drittel der Guardian abzurasieren und dem achthundert Meter langen Kriegsschiff das Genick zu brechen. Die Robert Davion knickte regelrecht ein wenig ein, als das Landungsschiff einschlug. Der Maschinenraum mit den gewaltigen Fusionstriebwerken wurde um zwölf Grad aus der Achse des Kreuzers gedrückt. Dreißig Sekunden später schlug er als erster Teil des Schiffsrumpfs auf die Atmosphäre auf.
Die Guardian, deren Antrieb jetzt endgültig verstummt war, prallte von der Lufthülle ab. Der Aufprall zerquetschte das ausgeweidete Wrack fast völlig, bevor es in der kalten, dunklen Umarmung des Alls verschwand. Der Untergang der Robert Davion vollzog sich nicht annähernd so leise. Der durch die Atmosphäre schleifende Maschinenraum schüttelte das Kriegsschiff mit solcher Gewalt durch, dass sich im vorderen Drittel des Schiffs ein weiterer Riss öffnete. Gewalten, für die es nie ausgelegt worden war, zerfetzten die Gerüststruktur des Schiffes. Und als der ganze Kreuzer schließlich in Kathils Atmosphäre stürzte, taumelnd, mit rot glühender Panzerung, einen gigantischen Flammenschweif hinter sich herziehend, brach das Kriegsschiff schließlich in drei Teile auseinander.
Der Bug des Kreuzers stürzte im steilsten Winkel ab. Die Hitze des Atmosphäreneintritts heizte seine Panzerung zu weißer Glut auf. Was noch übrig war, als es auf der Planetenoberfläche ankam, schlug weit südöstlich des Kontinents Thespia in den Ozean. Der Einschlag verwandelte Abermillionen Tonnen Seewasser in Dampf und löste eine fünfzig Meter hohe Flutwelle aus, die um die Welt raste. Zum Glück hatte sie bei der Ankunft in Thespia bereits den größten Teil ihrer Energie auf unbewohnten Inselketten verausgabt, so dass nur eine drei Meter hohe Welle die Straßen zweier Küstenstädte überspülte. Der Verlust an Menschenleben war geringfügig.
Die Dörfer im Mittelwesten Murans, einem Zentrum der Holzindustrie, hatten weniger Glück. Hunderte Hektar Wald und sämtliche Gebäude eines Dorfes wurden von der Druckwelle umgelegt, als die zertrümmerte Antriebssektion vorbeidonnerte und sich ins Herz der Ironbackberge senkte. Die resultierenden Beben richteten zusätzliche Verwüstung an und weckten Mount Daffyd auf. Der Ausbruch des schlafenden Vulkans spie glühende Lava in die Wälder, und auch wenn er zu weit von den Siedlungen entfernt war, um sie unmittelbar zu bedrohen, regnete tagelang Asche auf sie herab und führte zur Aufgabe von zwei kleineren Ortschaften.
Damit blieb nur der Mittelteil der einst mächtigen Robert Davion, der Teil, in dem sich Kommodoreleutnant Kerrs Brücke befunden hatte, auf der jetzt niemand mehr Befehle geben konnte. Er taumelte länger durch die Stratosphäre als die beiden anderen Bruchstücke und verstreute ein kilometerweites Trümmerfeld hinter sich. Schließlich stürzte er ebenfalls auf Kathil hinab und schlug in den Wüsten Thespias auf, weitab von allen bewohnten Gebieten und mehr oder weniger vergessen. Ein Teil seiner Trümmer blieb als ständige Bedrohung für Satelliten und Raumboote in der Umlaufbahn Kathils zurück. Der Rest stürzte in den kommenden Monaten in einem glitzernden Regen von Sternschnuppen zu Boden, bei deren Anblick Kinder und Liebespaare sich etwas wünschten.

ERBE
Stützpunkt der MCM Kathil, Radcliffe, Kathil Kathil-PDZ, Mark Capella, Vereinigtes Commonwealth
     
10. Dezember 3062
    Die beiden Infanteristen in Tarnuniform und vor der Brust gehaltenem Gewehr wirkten in der weißen, antiseptischen Umgebung des Milizhospitals ausgesprochen deplatziert. An einem Ort der Ruhe und Genesung fiel militärische Wachsamkeit auf.
    Evan Greene ließ seine Eskorte an der Tür und nickte den beiden Posten zu. Er bemerkte die gerunzelte Stirn und den zweifelnden Blick, als sie ihn durchließen. Sie hatten Befehl, ihn passieren zu lassen, zugleich aber zeigten sie sichtlich Bedenken. Evan konnte es ihnen nicht verdenken. Er hatte seine eigenen Bedenken noch

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