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BattleTech 54: Flammen der Revolte

BattleTech 54: Flammen der Revolte

Titel: BattleTech 54: Flammen der Revolte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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auf Kathil zu. Der Schwung einer solchen Beschleunigung gestattete nur minimale Manöver, und der Overlord hatte nur eine eng begrenzte Auswahl an Anflugwinkeln. Die Dragoner konnten sich vielleicht um ein paar Kilometer hierhin oder dorthin drehen, aber wenn man die Abfangmöglichkeiten ihrer Schwertwal - und Barracuda - Schiffsraketen berücksichtigte, hatte die Robert Davion eine Reichweite von Hunderten Kilometern.
»Sie schaffen es nicht«, stellte er zufrieden fest. In Gedanken berechnete er die maximale Abweichung des Overlord und die Reichweite des Kriegsschiffs neu. »Sie können uns nicht entkommen.«
»Nein«, bestätigte Deborah Watson. »Das können sie nicht.«
»Raketenabschussrohre bereithalten«, befahl Kerr »Abfangbahn berechnen und auf mein Zeichen warten. Nur noch Sekunden trennten ihn von einer Breitseite die ein Drittel der Dragoner in eine freischwebende Wasserstoffgaswolke verwandeln würde. Danach würde er Kontakt zu Weintraub aufnehmen und dem Generalhauptmann Möglichkeiten anbieten, wie er dessen Krieg mit einem taktischen Orbitalschlag unterstützen konnte. Nicht mehr lange, und die Autorität der Archon-Prinzessin über Kathil würde wieder unangefochten sein.
»Veränderung in Sekundärzielkurs«, meldete Watson und ihr Tonfall veränderte sich von zuversichtlich zu verwirrt und dann zu alarmiert. »Kom... Sir! Die Guardian ändert den Kurs!«
Natürlich änderte sie den Kurs. Ein angeschlagenes Landungsschiff, selbst ein zum Sturmschiff umgebauter Excalibur, würde sich nicht auf einen Schusswechsel mit einem hochmodernen Kriegsschiff einlassen. Warum klang Watson so besorgt? Kerr schaute hinüber zur Flugspur der Guardian und des Schleppers, sah die Spur sich biegen...
Einwärts biegen, auf die Robert Davion zu!
»Abkopplung!«, rief Watson und schaltete die beiden Schiffe auf den Hauptsichtschirm. Der Excalibur flog aus eigener Kraft weiter, auf einem von Kathils Anziehungskraft auf den Kreuzer zu gebogenen ballistischen Kurs. Der Oktopus schwenkte neunzig Grad auswärts und entfernte sich von dem in den Tod segelnden Sturmschiff.
»Verdammte Störenfriede!«, brüllte Kerr. Dem Matrosen an der Armierungskonsole befahl er: »Alle Steuerbordbatterien, diese Liaoschlampe von einer Landungsschiffskapitänin anvisieren und meine freundlichsten Grüße übermitteln. Sie sollen den Pott aufschneiden und ihre Eingeweide im All verteilen!« Der Mann gab die Order weiter.
»Warum tastet sie uns nicht ab?«, fragte Watson sich im Selbstgespräch. »Überhaupt keine Aktivortung. Es ist, als wäre das Schiff leer. Als... wäre überhaupt niemand an Bord.« Ihre Miene verzerrte sich. »Sir! Die wollen uns... Die wollen uns...« Sie brachte es nicht heraus.
Aber Kerr verstand auch so, was sie sagen wollte, und beobachtete mit wachsendem Entsetzen, wie die Flugbahn der Guardian sich langsam aber sicher genau auf das große Symbol ausrichtete, das das Vereinigte-Commonwealth-Schiff Robert Davion repräsentierte. Watson stand langsam auf, den Blick wie gebannt auf den Sichtschirm geheftet, auf dem die Guardian immer größer wurde. »O... mein... Gott...«
»Feuer!«, schrie Kerr den Armierungsmatrosen an. »Alle Geschütze, Breitseite! Feuer, verdammt, Feuer!«
Es war sein letzter Befehl - auf einem effektiv toten Schiff.
* * *
    Die Schiffslaser der Robert Davion spien gleißende Energiebahnen, die sich in den Bug des Landungsschiffs der Excalibur Klasse bohrten. Zwei hastig abgefeuerte Barracuda -Raketen streiften die Guardian. Ganze Geschützbänke von Partikelprojektorkanonen und Wellen gewöhnlicher Raketen folgten ihnen, hämmerten in einem letzten Versuch, den Kurs des schweren Landungsschiffs zu ändern, auf sie ein. Trümmer und glühende Klumpen verflüssigten Metalls strömten aus den Einschusslöchern, und was an Bord noch an Atmosphäre existierte, brannte in schnellen Flammenstößen aus, bevor es im Vakuum verpuffte.
    Und durch die Trümmerwolke flog die Guardian weiter an. Wie Kommodoreleutnant Jonathan Kerr kurz zuvor noch selbst festgestellt hatte, war es äußerst schwierig, den Kurs eines stark genug beschleunigten Raumfahrzeugs zu ändern.
    Die Geschützbreitseite bremste die Guardian etwas und lenkte sie vielleicht ein halbes Grad ab. Über größere Entfernungen hätte diese winzige Veränderung für eine Abweichung von Kilometern genügt. Sich selbst überlassen, wäre das Schiff irgendwann auf Kathils Lufthülle getroffen, und der Aufprall hätte es in seine Einzelteile

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