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BattleTech 54: Flammen der Revolte

BattleTech 54: Flammen der Revolte

Titel: BattleTech 54: Flammen der Revolte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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nicht völlig verarbeitet.
    Im einzigen Bett des Zimmers lag Karen Fallon, ein eingegipstes Bein an einem Streckgalgen, den Brustkorb so fest bandagiert, dass sie im Grunde auch einen Körpergips hätte tragen können. Sie starrte ihn aus zu engen Schlitzen zusammengekniffenen Augen an. Dass sie überlebt hatte, als die Sendeschüssel über ihren OmniMech rollte und den Kampfkoloss in eine unidentifizierbare Metallmasse zerquetschte, hätte ihn eigentlich nicht überraschen dürfen. Fallon war eine Überlebenskünstlerin. Irgendwie schien sie immer einen Ausweg zu finden.
    »Was tun Sie hier, Evan?«, fragte sie mit gepresster Stimme.
Er holte einen kärglichen Blumenstrauß hinter dem Rücken hervor, den er am Eingang gekauft hatte. Der schwache Duft kam gegen den Geruch von Desinfektionsmittel kaum an. »Ich wollte nach Ihnen sehen, Karen.« Nicht ›Lieutenant General‹. Sie bemerkte die Vertraulichkeit und starrte ihn mit mörderischem Blick an. Er zuckte die Achseln. »So viel war mir McCarthy schuldig.«
»Verräter«, spie sie.
Evan setzte eine verletzte Miene auf und warf die Blumen aufs Fußende des Bettes. Sie wirkte weit kleiner und verwundbarer als auf dem Schlachtfeld. War das die Frau, von der er sich einen Karriereschub erhofft hatte? Mit Karen Fallon hatte er eine schlechte Wahl getroffen.
»Es würde Ihnen schwer fallen, ein Kriegsgericht davon zu überzeugen«, stellte er mit einem Blick zur Tür fest. »Und vorläufig sehe ich nicht, dass Sie eine Chance dazu bekommen werden. Sie sind etwa so gefährlich wie ein neu geborenes Kätzchen, und jetzt schon stehen zwei Wachen vor der Tür.«
Fallon verzog angewidert von seinem Vergleich den Mund. »Sie arbeiten für McCarthy«, klagte sie ihn an, als erkläre das alles.
Es stimmte nicht, obwohl er es möglicherweise hätte tun sollen. Evan erinnerte sich noch gut daran, wie deutlich er plötzlich erkannt hatte, dass Fallon und er selbst dafür gesorgt hatten, dass McCarthy sie in Yare besiegte. Indem sie nicht zusammengearbeitet hatten und ständig auf den eigenen Vorteil bedacht gewesen waren, während McCarthy mit seiner ganzen Einheit am Sieg gearbeitet hatte. Evan hatte sich nie Gedanken um seine Einheit gemacht. Nicht wirklich. Hätte er es getan, hätte er Xander Barajas vielleicht gestoppt. Und vielleicht hätte er seine Leute in Yare nicht so bereitwillig für Fallons Pläne aufgegeben.
Ja, er erinnerte sich noch sehr gut an den Augenblick der Einsicht und der Angst, als er auf den Auslöser des Schleudersitzes geschlagen hatte, die Sprengbolzen das Kanzeldach weggesprengt hatten und die Pilotenliege auf einer kurzen Flammenzunge emporgeschossen war. Er hatte den harten Windzug gespürt, als hinter ihm die Sendeantenne herabgefallen war und den Cerberus zertrümmert hatte. Eine Strebe hatte ihn fast aufgespießt, als sie vom Boden abprallte und sich in den Rücken der Pilotenliege bohrte, unmittelbar, bevor sich der Gleitschirm öffnete und ihn in Sicherheit trug.
Und über den Destruktor, der vor der einstürzenden Sendeschüssel die Stellung hielt. Seiner Schätzung nach schlug die Antenne keine fünfzig Meter vor McCarthy auf. Er unternahm nicht den geringsten Versuch, sich zurückzuziehen.
»Ich arbeite für mich«, erklärte er ihr schließlich. »So wie schon immer. Und das bedeutet hier und jetzt, dass ich mit dem Sieger zusammenarbeite. Besser, als meine Zeit damit zu verbringen, in einer Einzelzelle auf und ab zu wandern. Und ich schnappe so manches auf. Zum Beispiel, wie sich die Kämpfe entwickeln.«
Er sah ihr an, dass sie unbedingt danach fragen wollte. Sie kämpfte einige lange Sekunden dagegen an, aber schließlich gab sie nach. »Und, was ist mit den Dragonern? Haben Sie es geschafft?«
»Die meisten«, antwortete er. »Sie haben ein Hilfsschiff mit Panzern und Munition verloren. Der Kreuzer hat es erwischt, bevor es die Atmosphäre erreichte. Sie haben drei Landungsschiffe zerstört, aber den Hauptpreis verfehlt.« Er schüttelte den Kopf. »Die Dragoner haben sich wie tollwütige Hunde auf die Katzbalger gestürzt. Nach allem, was ich höre, haben wir in den letzten Tagen drei Rückschläge erlitten.«
»Obwohl Duke VanLees sie als Verräter brandmarkt, weil sie sich der Miliz angeschlossen haben?«, fragte sie überrascht.
»Weintraub hat VanLees verloren. Während wir in Yare kämpften, hat Sampreis District City angegriffen.
Soweit ich hörte, haben die Kämpfe ein paar Balkone vor der Hall of Nobles geschlagen. VanLees

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