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BattleTech 54: Flammen der Revolte

BattleTech 54: Flammen der Revolte

Titel: BattleTech 54: Flammen der Revolte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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ganze Kompanie die geschätzten Verlustzahlen debattierte. Das verwandelte ihr Unentschieden in eine Niederlage, und Niederlagen waren ihr ein Greuel. »Ich werde Simulationen in Zukunft sicher ernster nehmen, Captain. Ich nahm
- irrtümlich - an, unser Duell sei ein reiner Fähigkeitstest.« Sie stockte. »Erlaubnis, frei zu sprechen, Sir?«
Als er nickte, wählte Amanda ihre Worte sorgfältig aus. »Sie hätten mir das auch privat sagen können oder zumindest nur in Anwesenheit der anderen Offiziere.«
»Vielleicht hatten die anderen diese Lektion ebenso nötig.« McCarthys Miene verhärtete sich. »Missfällt es Ihnen, Objekt einer meiner Lektionen zu sein?«
»Ich finde, es untergräbt meine Autorität. Deshalb, ja. Die meisten der anderen könnten es weit schlimmer treffen, als meinem Vorbild nachzueifern. Ohne eingebildet klingen zu wollen, Captain, und Sie selbst ausgenommen, bin ich der beste MechKrieger, den Sie haben.«
McCarthys Ausdruck wurde sanfter, drückte aber eher Mitleid als echtes Verständnis aus. Als er antwortete, klang er enttäuscht. »Und wie kommen Sie darauf, Amanda, das sei genug?«

6
Vorhaven, Kathil
Kathil-PDZ, Mark Capella, Vereinigtes Commonwealth
     
2. November 3062
    Das McCarthy-Haus war ein weiträumiges, dreistökkiges Gebäude mit über fünfhundert Quadratmetern Grundfläche, auf die sich mehrere Salons, eine Bibliothek, eine Bankettküche und sechs große Schlafzimmer verteilten, die im Augenblick als Gästezimmer dienten. Eine überdachte Veranda zog sich um drei Seiten des Hauses und bot einen Blick hinaus über die zig Hektar Ackerland, die Davids Eltern besaßen und bestellten. AgroMechs und konventionelle Agrarfahrzeuge arbeiteten auf fernen Feldern, kamen aber nie nahe genug, um den dritten Tag seiner Heimkehr zu stören. Trotz der enormen Größe schien das Haus beinahe heimelig, voller spielender Kinder und erfüllt von den Düften des bevorstehenden Sonntagsmahls, die einem das Wasser im Munde zusammenlaufen ließen.
    Davids Ankunft zwei Tage zuvor nach fast drei Wochen beinharten Trainings mit seiner Kompanie hatte mehr Verwandte angelockt, als er für möglich gehalten hätte. Die Feier hatte den Ballsaal in einem der besten Hotels Vorhavens gefüllt. Sie hatte im Anschluss an die Halloweenfeiern der Kinder begonnen und bis zum frühen Morgen gedauert. Ein völlig entgeisterter David hatte genug Willkommensumarmung, Händeschüttelei und gute Wünsche für Jahre über sich ergehen lassen und jeden Augenblick genossen. Fast jeden. Es gab die erwarteten Fragen nach Diana, umso drängender jetzt, nachdem Lieutenant General Sampreis die Meldung von seiner Auszeichnung an die Presse gegeben hatte. Die Sternenbund-Tapferkeitsmedaille war eine beeindruckende Leistung für ›einen von uns‹, eine Bezeichnung, die David sich selbst nach einer Abwesenheit von mehr acht Jahren nicht entziehen konnte. Die Verleihung würde in neun Tagen stattfinden, und er konnte es kaum abwarten.
    Über mehrere Stunden wurde er gefeiert, aber schließlich legte sich die Faszination doch, und er wechselte zur Früchtebowle, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Es dauerte nicht lange, und die Trinksprüche galten Jen Ulanen, dem Angedenken Morgan Hasek-Davions, Morgans Sohn, Field Marshal George Hasek, und schließlich Prinz Victor Steiner-Davion. Viele davon wurden in einem nachdrücklich trotzigen Ton ausgebracht, er einen Widerspruch geradezu herausforderte. War das eine Suche nach Streit, fragte David sich, oder nur eine Bestätigung der eigenen Loyalitäten?
    Auf ganz Kathil, und, wie man hörte, in der ganzen Mark Capella war die Stimmung ähnlich. Die Leute schwenkten alte Fahnen der Vereinigten Sonnen und rieben offen nach Victors Rückkehr aus dem Exil. Ob es ihm gefiel oder nicht, und in Anbetracht seiner deutschsprachigen Erziehung auf dem Tharkad entbehrte es nicht einer gewissen Ironie, aber Victor war der Champion Haus Davions - der Vereinigten Sonnen. Es war nicht anders zu erwarten gewesen, nachdem Katherine Steiner-Davion sich so nachdrücklich mit ihrem Steiner-Erbe und den Lyranern identifiziert hatte. David machte es Sorgen, wie deutlich die Kampflinien gezogen waren. Die Haseks standen eindeutig im Lager Victors. Falls es zu einem Kampf kam, konnte kein Zweifel daran bestehen, dwen sie unterstützen würden. Aber Katherine hatte ebenfalls ihre Anhänger. Die Weigerung der 8. RKG, George Haseks Befehlen zu gehorchen, war dafür Beweis genug.
    Diese Gedanken hatten

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