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BattleTech 54: Flammen der Revolte

BattleTech 54: Flammen der Revolte

Titel: BattleTech 54: Flammen der Revolte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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richtig eingesetzt noch schwerer zu bekämpfen. Überschwere Kampfkolosse konnten in kurzer Zeit gewaltigen Schaden austeilen, doch wer den Fehler machte, die Plainsman Schweber zu ignorieren, bekam das schnell zu spüren, wenn die hochmobilen Raketenpanzer sich hinter ihm aufbauten und ihre Geschosse auf die dünnere Rückenpanzerung des Mechs einhämmerten.
    Der Salamander schleuderte eine neue Raketenwolke. Sechzig Geschosse stürzten auf Amandas Stellung herab. Der Sergeant-Major beschleunigte den Bushwacker auf Laufgeschwindigkeit, lenkte ihn auf den Raketenschwarm zu und rannte unter der Salve hindurch, so dass die meisten Sprengköpfe hinter ihr einschlugen. Allerdings brachte dieses Manöver sie auch näher an die gegnerische Linien, eine Tatsache, die einem nahen Kanonenboot nicht entging, das nach schneller Zielerfassung zwei Gausskugeln auf sie abfeuerte. Eine Kugel prallte von einem seltenen versteinerten Baumriesen ab, schlug die obersten zwei Meter weg und ließ braune und goldene Splitter zu Boden regnen. Die andere traf den Mech voll in den Torso, durchschlug die letzte noch verbliebene Panzerung und zertrümmerte das Gehäuse um den Fusionsreaktor. Die Cockpittemperatur schoss noch ein paar Grad höher, als die ohnehin schon überanspruchten Wärmetauscher von der zusätzlichen Belastung überwältigt wurden.
    »Was Sie da tun, nennt man Sturmangriff auf einen überlegenen Gegner«, informierte Corporal Smith sie über die Kommleitung, in einem zu gleichen Teilen impertinenten und besorgten Tonfall. Sein Cestus bewegte sich vor, um sie zu unterstützen, während die andere Hälfte der Lanze sich weiter darauf konzentrierte, die südliche Flanke des 3. Bataillons zu decken.
    Glücklicherweise, entschied Amanda. Falls die überschweren Mechs hier durchbrachen, würden sie es nicht schaffen, die Bresche wieder zu schließen. »Vergessen Sie die taktische Analyse«, keuchte sie nach Sauerstoff, »und schießen Sie auf das Kanonenboot!«
    So entsetzt sie über die Zerstörung war, die dieser Kampf in der unberührten Naturschönheit des Winstan Ridge anrichtete, dachte sie nicht daran, sich dadurch von ihrer Pflicht abhalten zu lassen. Wenn es eines gab, was sie beherrschte, dann war es, eine Schlacht zu gewinnen. Hier und jetzt löste das Kanonenboot all ihre Kampfinstinkte aus. Mit ihren zwei Gaussgeschützen stellte die Achtzig-TonnenMaschine die größte Bedrohung dar, die der Gegner in seinem Arsenal hatte, ein Koloss, der mit zwei sorgfältig platzierten Nickeleisenkugeln jeden Mech aus dem Gefecht werfen konnte. Zugleich verankerte er das Zentrum der Katzbalger-Linien und stand bereit, einen Vorstoß anzuführen. Der Salamander, der sie zuvor attackiert hatte, war nur auf Distanz gefährlich, denn seine Schlagkraft hing vom Einsatz der Langstreckenraketen ab, und mit dem letzten Manöver hatte sie seine optimale Schussreichweite verlassen.
    Smith hatte seine begrenzte Gaussmunition bereits verbraucht, doch er half Amanda mit zwei schweren Lasern, deren Strahlbahnen sich tief in die Seite des Kanonenboot bohrten. Geschmolzene Panzerung lief am Rumpf herab zu Boden und spritzte als glutflüssige Schlacke über einst makellose Wanderwege. Amandas eigene Lichtkanone schälte die letzte Panzerung vom Kopf des überschweren Mechs - genug, hoffte sie, um dem Piloten im Innern einzuheizen -, und die Autokanone schlug neue Krater in den rechten Arm. Ein Teil der Granaten schlug tief genug ein, um ihn zu durchbohren. Die zertrümmerten Magnetspulen des Gaussgeschützes zersprangen in blauen Lichtbögen, und ein Netz aus Entladungen tanzte kurz über Arm und Schulter.
    Der überschwere Mech stolperte, als das Gyroskop den hohen Panzerungsverlust ausgleichen musste, während die unkontrollierte Entladung der Gaussspulen dem Piloten ohne Zweifel zusätzlich noch eine Neurohelm-Rückkopplung beschert hatte, die sich gewaschen hatte. Sie feuerte hastig eine neue Salve ab, ohne auf die dadurch entstehende Wärmebelastung Rücksicht zu nehmen. Wieder tauschte der Bushwacker eine Eins-Zwei-Kombination aus AK- und Laserfeuer mit dem hastigen - und einzigen - Gaussschuss des Kanonenboot. Die überschallschnelle Kanonenkugel zertrümmerte die Panzerung der rechten Torsoseite, während sie den schweren Schutzmantel auf dem Rumpf des Gegners weiter abschälte.
    Richard Smith hatte seine beiden schweren Laser auf die Abwehr eines anrückenden Plainsman gerichtet. Die Schüsse bohrten sich durch die Panzerung und

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