BattleTech 54: Flammen der Revolte
Allianz. Ganz gleich, wo sie politisch stehen, und zumindest Gruppe W hat in der Vergangenheit Respekt für Prinz Victor erkennen lassen, Söldner ihres Rufs halten sich auf Punkt und Komma an ihren Vertrag.« Er bedauerte diese Tatsache, denn eine Beteiligung der Söldner hätte helfen können, die Lage so schnell und schmerzlos wie möglich zu klären. »Bestenfalls können wir darauf hoffen, dass sie einen Zusatzkontrakt zur Unterstützung der Katzbalger ablehnen.« Falls nicht, konnte die Miliz einpacken.
»Gibt es sonst noch jemanden?«, fragte Amanda mit zweifelndem Blick. Irgendetwas beunruhigte sie. »Es muss noch andere Einheiten in der Nähe geben?«
»Marshal Hasek kann sich nicht leisten, Garnisonstruppen aus anderen Systemen abzuziehen. Nicht ohne ähnliche Unruhen anderenorts zu riskieren. Nach den Berichten über neue Aufstände auf Solaris VII und ein paar Zwischenfällen auf Welten wie Kentares IV und jetzt Robinson würde ich schätzen: Wir sind auf uns gestellt.«
Die Nachricht hing mehrere Minuten drückend im Raum, während David ans Pult zurückkehrte und sich sammelte.
»Irgendwelche Neuigkeiten über den 2. NAIWKader oder die Ankunft der 1. Capella-Dragoner?«, fragte Dylan Patschenko. Mehrere Offiziere nickten zustimmend. »Beides könnte das Machtgleichgewicht deutlich zu unseren Gunsten ändern.«
David schüttelte den Kopf. Sein lautes Ausatmen unterstrich die Frustration, die er fühlte. Major General Sampreis wusste mit Sicherheit mehr über eine oder beide Einheiten, hatte bis jetzt jedoch noch nichts preisgegeben. »Ihr wisst so viel wie ich. Der NAIW-Kader macht sich anscheinend Sorgen um die Folgen einer Entscheidung für die eine oder andere Seite. Die Dragoner stehen auf unserer Seite, wenn sie erst einmal hier sind - aber wann ist das? Wer weiß? Generalhauptmann Weintraub dürfte Pläne schmieden, sie abzufangen. Wir wollen hoffen, Field Marshal Hasek hat das bei seiner Planung berücksichtigt. Das war's für jetzt, bis auf einen Punkt noch: Wir sind heute nicht zum Streifendienst eingeteilt. Heute Nachmittag um Drei findet die Beisetzung von Lieutenant Colonel Zibler statt. Ich hoffe, euch alle dort zu sehen.«
David ging zum Fenster und schaute hinaus, die Hände auf dem Rücken verschränkt, ansonsten aber in lockerer Haltung. Während seine Leute schweigend den Raum verließen, drehte er sich nicht um. Zwei Centurion BattleMechs stampften vorbei, auf dem Weg zum Paradeplatz, der als zusätzlicher Sammelpunkt fungierte. Dann waren die Mechs fort, und er starrte hinaus auf die beinahe leere Straße.
Durch Ziblers Tod in eine Position höherer Verantwortung gedrängt, hatte er der Belastung ziemlich gut standgehalten. Die an ihn gestellten Ansprüche hatten geholfen, die Dämonen Dianas verstummen zu lassen. Es beunruhigte ihn immer noch, einen Mech in die Schlacht zu steuern, das Gefühl drohenden Unheils hing noch immer wie ein tonnenschweres Gewicht über seinem Kopf, aber er kämpfte es jedes Mal nieder, weil es sein musste. Das war Teil der Verantwortung, die er übernommen hatte, nicht erst mit dieser Beförderung zum Major, auch schon mit der Übernahme eines neuen Offizierspostens hier auf Kathil. Vielleicht hätte er sich stattdessen zur Ruhe setzen sollen. David wünschte sich, er hätte mit Zibler reden können.
»Was hättest du getan, Damien?«, flüsterte er.
Er zuckte zusammen, als eine Stimme hinter ihm antwortete. »Was es auch gewesen wäre, ich bezweifle, dass er es mit Selbstgesprächen erreicht hätte, Sir.«
Mit brennenden Ohren drehte David sich zu Amanda Black um. Sein Sergeant-Major war still und stumm an ihrem Platz geblieben, als der Rest der Einheit gegangen war. Sie kaute auf der Unterlippe, schien sich nicht sicher, wie sie weiter vorgehen sollte. Ihr bissiger Kommentar war keine gute Eröffnung gewesen.
»Sie möchten etwas mit mir besprechen, SergeantMajor?«, fragte er.
Black nickte und sprach langsam, so, als überlege sie Aich jedes Wort. »Ich wollte mich für meine Vorstellung m Daytin entschuldigen. Für die letzten Tage, genau genommen. Ich habe darauf gewartet, dass Sie es ansprechen...«
David ging hinüber und blieb vor seiner Unteroffizierin stehen. »Ihre Leistung war vorbildlich«, stellte er verwirrt fest. »Ich wüsste nicht, weshalb Sie irgendeine Zurechtweisung erwarten sollten.«
»Major, ich habe die Stellung gegen die 8. RKG nicht gehalten. Ich hätte sie halten müssen, hätte sie halten können. Der Falkner kam so schnell auf
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