BattleTech 60: Operation Risiko
zerfetzt un d mit braunen un d schwarzen Lehmflecken verschmiert. Er war unrasiert, un d selbst aus dieser Entfernung roch Archer die ihn umgebende Ausdünstung von Schweiß un d Urin. Hinter den beiden ging Katya Chaffee und musterte den Bettler mit höchst zweifelnder Miene.
»Wen haben Sie denn da, Tom?«, fragte Archer, als die drei das Zelt erreichten.
»Einen Landstreicher. Zumindest dachten wir das, als unsere Infanterieposten ihn vor einer Weile aufgriffen. Ich habe ihn zuerst für einen Schnorrer gehalten, der auf Suche nach etwas Essbarem ist, aber wie sich herausstellt, war das ein Irrtum.«
Archer war überrascht. Der Mann grinste ihn breit mit einem Mund voller gelber Zähne an. »Major General Christifori?«, fragte er mit einer Stimme, die sich anhörte, als gurgele er mit grobem Kies.
»Ja?«
»Nur ein Vogel jagt die Beute bei Nacht«, sagte der Mann langsam.
Archer zuckte zusammen. Er erkannte den Kennsatz sofort, den er mit Captain Gramash ausgemacht hatte. Falls dieser Mann ihn ebenfalls kannte, musste er zu dem Agentennetz gehören, das Prinz Victors Leute in der Allianz und der Falken-Besatzungszone aufgebaut hatten.
»Aber Grün ist eine Farbe, die der Menschen Seele formt«, erwiderte er mit der passenden Formel.
Der Mann grinste und sein schmutziges Gesicht leuchtete auf. »Lieutenant Joel Jakes«, stellte er sich vor und streckte die Hand aus.
Archer schüttelte sie. »Wir haben wohl einen gemeinsamen Freund.«
»Captain Gramash hatte Angst, die Jadefalken könnten eine Funkbotschaft abfangen. Er hat mir eine Serie verschlüsselter Nachrichten geschickt, mit dem Befehl, Ihnen die Informationen persönlich zu überbringen, sobald Sie hier eintreffen.«
»Sie sind ein paar Tage verspätet.«
Der Landstreicher/Spion drehte sich zu Captain Sherwood um. »Ich musste mich erst ein wenig bei den Jadefalken umsehen, bevor ich herkam. Und Ihr Postenkordon ist sehr effektiv, General.«
Archer lächelte. »Kann ich Ihnen etwas anbieten?«
»Kaffee, eine Karte und einen Tisch. Sie haben mit Ihrem Sieg auf Twycross eine Büchse der Pandora geöffnet, Major General. Die Jadefalken betrachten Ihren Kopf als Siegestrophäe. Meine Aufgabe ist es, Ihnen die Daten an die Hand zu geben, die Sie benötigen, um nicht als Leiche zu enden.«
»Oder als einer ihrer Leibeigenen«, ergänzte Archer.
Jakes schüttelte den Kopf. »Die Falken sind nicht hier, um einen traditionellen Kampf gegen Sie auszufechten, General. Sie trachten Ihnen nach dem Leben. Das ist ein Vernichtungstest. Ich bezweifle allerdings, dass das Clanoberkommando ihn genehmigt hat. Wahrscheinlicher wird sein, dass die Khane die Augen zudrücken oder es vielleicht gar nicht wissen. Deswegen haben Sie auch kein Batchall erhalten.«
Archer gab Jakes Gelegenheit, sich frisch zu machen, und dreißig Minuten später kehrte der Lieutenant rasiert, geduscht un d in Gefechtsoverall zurück. Er wirkte noch immer ein wenig zerknittert, sonst aber war er ganz Offizier der Armee der Vereinigten Sonnen.
Archer un d sein engster Stab aus Katya Chaffee, Generalin Gray, Lieutenant Colonel John Kraff und dem verletzten, aber trotz ausgedehnter Verbände voll funktionsfähigen Colonel Hogan erwarteten ihn. Sie standen um einen tragbaren Holoprojektor herum, und Hogan schob den ersten Datenchip ein. Eine dreidimensionale Karte entstand über dem Gerät un d zeigte das Gelände um die Ruinen des Blackjack-Konfliktseminars.
»Das Wichtigste zuerst«, stellte Archer fest. »Position und Zusammensetzung der Jadefalken-Truppen auf Blackjack.«
Jakes nickte. »Die Einheit, die unmittelbar nach Ihnen gelandet ist, war der 4. Falkeneinsatzsternhaufen unter Sterncolonel Jagjit Buhallin. Fünf Trinärsterne. Gestern hat er sich mit de m 8. Einstweiligen Garnisonssternhaufen vereinigt, der bereits auf Blackjack stand, allerdings in Wadswirth, un d erst hierher nach Gray Dusk verlegt werden musste. Sie stehen in de n Bergen etwa fünfundfünfzig Kilometer nördlich von hier un d benutzen das Dorf Orange als Operationsbasis.«
»Und zwischen uns«, bemerkte Archer und deutete auf das blaue Band, das sich quer über die Holokarte zog, »liegt der Monocacy Der Fluss ist an manchen Stellen bis zu hundertfünfzig Meter breit, mit schneller Strömung und einem schlammigen Bett. Die Ufer sind felsig, der Flusslauf tief. Eine Brücke, neunzig Kilometer stromaufwärts. Davon abgesehen ist der einzige Übergang in dieser Gegend Hinson's Ford. Auf dem Papier ist er unpassierbar.«
»Wäre
Weitere Kostenlose Bücher