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Bauernsalat

Bauernsalat

Titel: Bauernsalat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathrin Heinrichs
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ein trotziges Gesicht. »Wie auch immer.«
    Alexa verstand die Botschaft und bohrte nicht weiter.
    »Kommt ihr noch mit zum Kaffeetrinken?«, fragte Elmar dann. »Es wird höchste Zeit, daß ich mich da sehen lasse.«
    Alexa sah mich einen Augenblick an. Unsere Minen drückten beide nicht ungeteilte Begeisterung aus.
    »Ich glaube nicht«, sagte Alexa schließlich. »Wir überlassen lieber der Verwandtschaft das Feld.«
    Elmar versuchte zum Glück nicht, uns zu überreden. Alexa fragte mich, ob ich noch Zeit für einen Sprung zu ihren Eltern hätte. Eigentlich drückte mich die Arbeit, doch Alexa sah nach wie vor so schlecht gelaunt aus, daß ich einem Streit aus dem Weg gehen wollte. Vielleicht munterte der Besuch bei ihren Eltern sie auf.
    Herr Schnittler war gerade am Straßenrand in ein Gespräch vertieft, als wir uns näherten. Die beiden Männer bemerkten uns erst, als wir unmittelbar vor ihnen standen.
    »Das ist Herr Reineke«, sagte Alexas Vater bemüht. »Er hat das Haus von Friedhelm Droste gekauft und umgebaut.«
    »Wir hatten schon das Vergnügen«, sagte Alexa schmunzelnd. »Und – Sie sind wieder mit dem Rad unterwegs?«
    Tatsächlich hatte Herr Reineke das rechte Hosenbein am Schlag zusammengebunden und hielt mit der Linken lässig das Rad. »Irgend etwas muß man für die Kondition ja tun«, sagte er lächelnd. »Sonst verrostet man, ohne daß man es selber merkt.«
    »Wart ihr auf der Beerdigung?« wandte sich Herr Schnittler jetzt an uns.
    Alexa nickte. »Leider ist immer noch nicht alles in Ordnung mit Elmar, obwohl jemand dieses Schimpfwort an die Scheunenwand gemalt hat. Dieser Hornochse von Kommissar hat sogar behauptet, Elmar könnte das höchstselbst getan haben, um jeden Verdacht von sich zu weisen.«
    »Das gibt’s doch gar nicht!« Herr Schnittler war ebenfalls voll der Entrüstung.
    »Kaum zu fassen«, sagte Herr Reineke und schüttelte den Kopf.
    »Trotzdem darfst du dir nicht alles so zu Herzen nehmen«, meinte Alexas Vater besorgt. »Du siehst richtig mitgenommen aus. Wir müssen einfach darauf hoffen, daß die Polizei die Sache bald aufklärt.«
    »Das ist bei dem Kommissar höchst fragwürdig«, grummelte Alexa.
    Sanft schob Herr Schnittler seine Tochter Richtung Haus. Herrn Reineke winkte er zum Abschied zu.
    »Bis demnächst mal!«, rief Herr Reineke und schwang sich auf sein Rad. Alexa lächelte ihm nach.
    »Ein ganz netter Kerl!«, sagte Herr Schnittler wie zur Erklärung.
    »Er hat das Haus sehr schön umgebaut«, sagte Alexa, während sie Seite an Seite mit ihrem Vater ins Haus stiefelte.
    »Ja, er hat es mir mal gezeigt, als ich zufällig vorbeikam. Ein offener und herzlicher Mann. Er hört übrigens gerne, wenn ich alte Geschichten über das Dorf erzähle.«
    »Wahrscheinlich ist er der einzige, der die Geschichten noch nicht kennt«, sagte Alexa ironisch.
    »Meine Geschichten sind auch beim dritten Erzählen noch gut«, frotzelte ihr Vater zurück. »Ich gebe ihnen jedes Mal ein anderes Ende.«
    »Laßt uns auf den Balkon setzen«, sagte Alexa, als wir im Haus angekommen waren. »Die Sonne scheint noch ein bißchen. Wo ist Mama überhaupt?«
    Alexas Mutter war beim Friseur, am nächsten Tag wollte sie zu einer Silberhochzeit, da mußte sie gut aussehen.
    »Erzähl uns auch mal Geschichten aus dem Dorf!«, bat Alexa, als wir uns in den Stühlen auf dem Balkon niedergelassen hatten.
    »Am besten etwas über den Hof Schulte-Vielhaber«, schlug ich vor. »Wie hat’s denn bei denen im Krieg ausgesehen?«
    »Soviel ich weiß, hat’s bei Schulte-Vielhabers immer ganz gut ausgesehen. Und im Krieg ging’s den Bauern bekanntlich sowieso besser als den meisten anderen.«
    »Wir haben gehört, daß sich der alte Bauer schon zu Beginn des Krieges als Soldat hat einziehen lassen, so daß Franz den Hof frühzeitig übernehmen mußte. Hat es zu der Zeit Zwangsarbeiter gegeben, die auf dem Hof helfen mußten? Speziell aus dem Osten?«
    »Zwangsarbeiter? Aus Rußland oder Polen?« Herr Schnittler legte seine Stirn gewaltig in Falten. »Nicht daß ich wüßte. Ein Knecht war da. Wie hieß der noch gleich? Na, der Name fällt mir nicht mehr ein, aber aus dem Osten war der nicht, soviel ist sicher. Und dann natürlich die beiden Jungs, Franz und Paul. Nee, Zwangsarbeiter sind da nicht gewesen, da bin ich ziemlich sicher.«
    »Aber daß nach dem Krieg eine ehemalige Fremdarbeiterin auf dem Hof zu arbeiten begonnen hat, das weißt du doch?« Alexa sah ihren Vater genau an.
    »Ich vermute, du

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