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Bauernsalat

Bauernsalat

Titel: Bauernsalat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathrin Heinrichs
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sondern auf das gesamte Dorf.«
    »Es freut mich, daß du dich nicht auf Elmar eingeschossen hast«, sagte ich.
    »Er ist nach wie vor die Nummer 1 auf unserer Liste«, gab Steinschulte offen zu. »Er hat das Motiv und die beste Gelegenheit – für beide Taten. Just in diesem Moment wird der gesamte Hof auf den Kopf gestellt. Falls Elmar an der Wand herumgepinselt hat, werden vermutlich Spuren zu finden sein. Spritzer an seiner Hose, Handschuhe oder der Pinsel.«
    »Sag das besser nicht Alexa. Sonst spricht sie nie wieder ein Wort mit dir.«
    »Ich habe mir meinen Hauptverdächtigen nicht persönlich ausgesucht. Den ganzen Fall würde ich lieber heute als morgen abgeben. Was mich allerdings immer wieder beschäftigt, das ist die Scheune. Sie ist offensichtlich vor der Schmiererei durchsucht worden. Dabei standen die Farbeimer ziemlich gut sichtbar gleich am Eingang auf einem Hängeregal. Was also hat der Täter in Wahrheit in der Scheune gesucht? Oder, und das erscheint ebenso einleuchtend, hat jemand lediglich die Farbsuche vorgetäuscht? Das spräche dann wieder für Elmar.«
    »Was ist mit dem Adoptivsohn? Steht er auch noch auf deiner Liste?«
    »Für die Scheunenbekritzelung hat er ein Alibi. Er war tatsächlich zur besagten Zeit in einer Spielhalle. Für den Mord kann er allerdings nichts Passendes aufweisen.«
    »Aber bei ihm fehlt das Motiv, nehme ich an?«
    »Nicht unbedingt. Er dürfte ganz schön sauer gewesen sein, daß er bei der Erbschaft nicht berücksichtigt worden ist. Andererseits wäre er wohl auf dem Hof gesehen worden, wenn er das Gespräch mit seinem Stiefvater gesucht hätte. Es sei denn, er hätte sich von hinten angepirscht, was gegen deine Theorie vom spontanen Handeln spricht.«
    »Meine Theorien haben sich in diesem Fall nicht gerade als bahnbrechend erwiesen«, gab ich zu. Ich hielt es an der Zeit, der Polizei endlich von unseren eigenen Untersuchungen zu erzählen. Ich berichtete von der vergewaltigten Magd Maria Scholenski, die heute Koslowski hieß und im Altenheim lebte, und auch von ihrem Sohn Josef samt seiner geheimnisvollen Sonntagsneuigkeit. Christoph Steinschulte hörte aufmerksam zu und zündete sich dabei noch eine Zigarette an.
    »Die Sache ist nicht uninteressant«, sagte er abschließend. »Wie ich schon sagte, ich glaube, der Mord hat etwas mit der Person des Franz Schulte-Vielhaber zu tun. Die Spur kann durchaus weit in die Vergangenheit reichen.«
    »Unter den Umständen könnte es noch viele Menschen geben, die mit dem Bauern etwas auszumachen haben.«
    Ich erwähnte die Möglichkeit von Fremdarbeitern, außerdem alles, was ich über den Schwarzmarkt nach dem Krieg gehört hatte.
    »Das ist alles sehr wenig konkret«, wog Steinschulte ab. »Da gefällt mir die Geschichte mit der Magd schon besser. Da wäre doch ein eindeutiges Rachemotiv vorhanden.«
    »Alexa hat die Frau gesehen«, warf ich ein. »Seitdem ist sie nicht mehr so sicher.«
    »Aber den Sohn werde ich überprüfen«, meinte Steinschulte. Er hielt die Zigarette einen Moment qualmend im Mund und schrieb auf einen Notizblock. »Schönen Dank für die Hinweise.«
    »Sie sind bestimmt in guten Händen bei dir. Wir selbst werden wohl kaum noch etwas zu diesem Fall beitragen können.«
    »Bestell deiner Freundin trotzdem schöne Grüße«, sagte der Hauptkommissar grinsend. »Heute wage ich noch keine Entschuldigung. Ich werde es zu einem späteren Zeitpunkt versuchen. Jetzt muß ich dringend weg – sehen, ob die Durchsuchungsaktion auf dem Hof etwas ergeben hat.«
    »Was glaubst du?«
    »Ich bin Pessimist geworden!«
    Steinschulte winkte und verschwand in sein Auto.

26
    Als ich zu Alexa zurückging, stand sie gerade mit Elmar zusammen und redete auf ihn ein.
    »Ich verstehe das nicht. Warum hast du ihm das erlaubt?«
    »Ich habe nichts zu verbergen«, verteidigte Elmar sich. »Außerdem wäre er sonst eine halbe Stunde später mit einem Durchsuchungsbefehl zurückgekommen.«
    »Ich glaub’s einfach nicht. Dieser arrogante Idiot stellt dein ganzes Haus auf den Kopf.«
    »Sie wollen vorsichtig vorgehen«, versuchte Elmar zu beschwichtigen. »Ich weiß gar nicht, warum du dich so aufregst. Du bist ja schlimmer als Frank.«
    »Wieso Frank?«, wollte ich wissen.
    »Der hat auch einen Anfall gekriegt, als er eben davon erfahren hat. Und dann ist er wutentbrannt abgezogen.«
    »Vielleicht hat der etwas zu verbergen«, sagte ich.
    »Je eher der Verdacht von mir genommen wird, desto besser«, meinte Elmar und machte

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