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Bauernsalat

Bauernsalat

Titel: Bauernsalat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathrin Heinrichs
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sie den Arm sah. »Ich bring dich ins Krankenhaus«, sagte sie dann.
    »Wir hatten was verabredet«, widersprach ich mit fester Stimme. »Erinnerst du dich?«
    »Nicht so richtig.« Alexa war jetzt ziemlich kleinlaut.
    »Du legst dich ins Bett. Kapiert?«
    Alexa zögerte noch drei Sekunden, bevor sie endlich antwortete.
    »Kapiert«, sagte sie dann.
    Auf dem Weg ins Krankenhaus in Hesperde ließen wir Alexa bei den Schulte-Vielhabers raus. Elmar und Hannah waren sofort da, um sich um alles zu kümmern. Sie machten Alexa, die wirklich unter Schock stand, eine Couch zurecht und betüddelten sie von vorn bis hinten. Auch Anne war überraschend im Haus und kümmerte sich mit. Ich war einigermaßen beruhigt, als ich mit Max weiterfuhr.
    »Jetzt sag mir eins!« wandte ich mich an meinen alten Kumpel, als ich endlich im Auto saß. »Warum standest du plötzlich bei Reineke im Wohnzimmer?«
    »Weil ich mit Steinschulte unterwegs war, als du anriefst. Da bin ich dann gleich mitgefahren. Als wir in Reinekes Straße eure beiden Autos stehen sahen, haben wir uns schon gedacht, daß ihr auf eigene Faust etwas unternommen hattet Vorm Haus haben wir uns getrennt, einer ist rechts rumgegangen und einer linksrum. Christoph hat ziemlich lange vor der Terrassentür gestanden und das Gespräch mit angehört. Dann ist er zum Auto gegangen und hat eine Polizeistreife angefordert. In der Zwischenzeit hatte ich das offene Fenster gefunden und bin da rein. Ich dachte, es wäre besser, wenn wir von mehreren Seiten kämen.«
    »Hoffentlich sieht Christoph das ähnlich.«
    Max fuhr sich verlegen durch sein Stoppelhaar. »Von dem krieg ich noch einen Anschiß, ganz klar. Andererseits war er glücklich, daß der Fall jetzt endlich geklärt ist und daß er selbst noch rechtzeitig vor Ort war.«
    »Ich will jetzt nicht allzu sehr auf meine Rolle in der Geschichte eingehen, aber ich möchte schon am Rande bemerkt wissen, daß allein mein wagemutiger Sprung vom Fahrrad –«
    »Danke, reicht schon!«
    So war das immer, wenn ich mal was Tolles geleistet hatte.
    »Warum warst du überhaupt mit Steinschulte zusammen? Du wolltest doch für mich in Münster etwas herausfinden!«
    Max grinste sein unnachahmliches Grinsen. Erst jetzt merkte ich, wie sehr es mir im vergangenen Jahr gefehlt hatte. »Ich war nicht nur für dich bei Koslowski.« Mein Kopf fuhr herum. »Steinschulte hatte mich um dasselbe gebeten. Ein Auftrag, zwei Auftraggeber. Wenn ich dafür abkassiert hätte, wäre das sehr ökonomisch gewesen.«
    »Warum Steinschulte? Wieso hattest du überhaupt mit dem Kontakt?«
    Max rieb sich die Wange. Er sah etwas verlegen aus. »Das hat ein bißchen mit meiner Zukunftsplanung zu tun. Ich werd demnächst bei der Polizei anfangen. In dieser Sache hatte ich Christoph mehrfach um Auskünfte gebeten.«
    »Du? Zur Polizei?« Ich konnte nichts anderes als lachen. »Nehmen die heutzutage schon halbe Senioren?«
    Max sah mich böse an. »Vergiß nicht, daß ich jünger bin als du.«
    »Auch das ist mittlerweile kein Garant mehr für ewige Jugend.«
    »Stell dir vor, bis zweiunddreißig wird man für den höheren Dienst noch angenommen. Die Sache steht. Mach dir da mal keine Sorgen!«
    »Es war auch nicht ernst gemeint«, lenkte ich ein. »Ich freue mich für dich, Max. Und ich bin froh, daß du wieder hier bist.«
    »Ich auch!« Max wollte mir einen freundschaftlichen Klaps geben. Leider ging er unter in meinem Schmerzgeheul.
    Das Röntgen und Gipsen im Krankenhaus dauerte Gott sei Dank nicht lange. Nach einer guten Stunde waren wir wieder draußen und mein Arm einigermaßen schmerzfrei. Die paar Prellungen am Brustkorb sortierte ich generös in meine Sammlung unbeachteter Heldentaten ein. Natürlich hatte ich es sehr eilig. Ich wollte mit Alexa sprechen. Endlich wollte ich mit Alexa sprechen.
    Es war fast zehn, als Max mich auf dem Hof absetzte. Ich nahm mir keine Zeit zum Klopfen, sondern stürzte direkt ins Bauernhaus hinein. Hannah kam mir entgegen und hielt gleichzeitig den Finger vor den Mund. Sie deutete wortlos aufs Wohnzimmer. Leise schlich ich hinein. Dort lag Alexa, zugedeckt mit zwei Wolldecken und schlief. Ihr rotbraunes Haar war ihr ins Gesicht gefallen. Ich strich es vorsichtig beiseite. Irgendwo in meinem Körper begann etwas heftig zu brennen. Ganz unvermittelt mußte ich weinen. Wie hatte ich nur so dumm sein können? Es war mir unbegreiflich. Erst jetzt konnte ich erkennen, was ich wirklich wollte.

42
    Alexa verbrachte den Morgen in einer

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