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Bd. 1 - Die dunkle Schwinge

Bd. 1 - Die dunkle Schwinge

Titel: Bd. 1 - Die dunkle Schwinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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Moment Zeit, um das Pilotendisplay zu betrachten. Die Zor-Schiffe, die zahlenmäßig den imperialen Schiffen deutlich überlegen waren, hatten sich auf die Mitte der Formation konzentriert, als versuchten sie, das Flaggschiff einzukreisen. Selbst die beiden Schiffe, die sich der Cambridge hatten nähern wollen, schienen nun abzuwarten und ihren Kurs Richtung Royal Oak zu ändern.
    Die Lancaster und die Pembroke beschleunigten und steuerten auf das Zentrum der imperialen Formation zu. Sergei beobachtete, wie sich die Holo-Muster auf dem Pilotendisplay anzuordnen begannen: Der Angriff stellte sich als clevere Strategie dar, die sich deutlich von den früheren Taktiken der Zor unterschied.
    Die Captains der Zor-Schiffe schienen völlig unbekümmert in das feindliche Feuer zu fliegen und waren dabei so übermäßig aggressiv, wie man es von ihnen kannte, doch ihre Taktik hatte mit einem Mal viel subtilere Züge angenommen.
    Sie versuchten, die Schiffe im Randbereich der imperialen Formation lange genug zu beschäftigen, um das Feuer auf das Zentrum konzentrieren zu können – so wie sie es von Anfang an geplant hatten.
    »Pam«, unterbrach Sergei die relative Ruhe auf der Brücke, als die Lancaster damit begann, die Geschwindigkeit zurückzunehmen, während sie sich der Position der Royal Oak näherte. »Versuchen Sie, den Zustand des Flaggschiffs festzustellen.«
    »Das ist schwierig«, erwiderte sie umgehend. »Es herrscht viel Lärm … oh.« Ihre Finger flogen förmlich über das Kontrollpult, dann schien sie ihre Bewegungen zu wiederholen, als wolle sie die Information überprüfen, die sie erhalten hatte. Sie drehte sich auf ihrem Platz um und sah zu Sergei. »Sie strahlt in Blau, Sir. Die Royal Oak ist im Begriff, die Feldenergie zu verlieren.«
    Er klammerte sich unwillkürlich an seinen Armlehnen fest. »Unsere Ankunftszeit?«
    »Sechs Minuten, Captain. In weniger als zwei Minuten sind wir in Feuerreichweite.«
    »Steuermann, halbe Kraft voraus.«
    »Aber das bringt uns aus der Gefechtszone, Sir. Wir können dann nicht rechtzeitig langsamer werden.«
    »Wir müssen hart wenden. Ich will in Feuerreichweite sein …«
    Ein großer Teil des Bildschirms blitzte weiß auf, drei weitere Explosionen folgten.
    »… bevor …«
    Die Szene, die sich ihm bot, war äußerst verwirrend: Die Explosionen sprangen über auf ein anderes, viel größeres Schiff – womöglich ein Transporter –, und gleichzeitig versuchten Schiffe der Menschen und der Zor, aus dem Gebiet zu entkommen. Nur Schiffe in unmittelbarer Nähe konnten betroffen gewesen sein, es sei denn, der Energieausstoß war immens gewesen.
    »… Kommando zurück, Steuermann. Pam, können Sie die Royal Oak erfassen?« Er glaubte, die Antwort bereits zu kennen. Das grelle Licht begann zu verblassen, während sie sich dem Mittelpunkt des Durcheinanders näherten.
    »Nein, Sir, und ich kann auch die Geneve nicht finden.«
    Auf der Brücke der Lancaster herrschte Grabesstille, wenn man von der üblichen Geräuschkulisse des Schiffs absah. Das Pilotendisplay vor Sergei begann sich neu zu ordnen, indem die Transponder-Kodes von gut einem halben Dutzend Schiffe zu beiden Seiten erloschen, da der Masseradar sie nicht mehr erfassen konnte.
    »Pergamum-Basis, hier ist die Gustav Adolf. « Die Lancaster empfing eine systemweit ausgestrahlte Mitteilung. Anna DaNapoli wollte sie eben abstellen, doch Sergei hielt sie mit einer knappen Geste davon ab. »Basis, hier spricht McMasters von der Gustav. Können Sie mich hören?«
    »Hier Pergamum-Basis.«
    »Basis, schicken Sie Verstärkung. Die Royal Oak und der Transporter Geneve wurden zerstört. Wir brauchen die Verstärkung.«
    »Wiederholen Sie, Gustav Adolf. Sagten Sie, die Royal Oak wurde zerstört?«
    »Bestätige. Wir brauchen sofort Verstärkung!«
    »Aye-aye, Sir. Ich gebe Ihre Bitte an den Lord Governor weiter.«
    »Das war keine Bitte, Basis, sondern ein Befehl. Admiral Bryant war an Bord des Flaggschiffs und ist vermutlich tot. Ich habe jetzt das Kommando. Also schicken Sie die Reserve los!«
    »Ich …« Der Kom-Offizier der Pergamum Base hatte eindeutig anderslautende Befehle erhalten. Sergei lehnte sich in seinem Sitz vor. Ted hatte eine systemweite Übermittlung gewählt, damit alle Schiffe mithören konnten. Vielleicht hörten sogar die Zor mit, doch das war im Moment nicht von Bedeutung. »Ich fürchte, ich muss mit Lord Governor Ewing Kontakt aufnehmen, Sir. Er gab mir den ausdrücklichen Befehl …«
    »Hören

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