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Bd. 1 - Die dunkle Schwinge

Bd. 1 - Die dunkle Schwinge

Titel: Bd. 1 - Die dunkle Schwinge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter H. Hunt
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den Zor gegenüber Stärke zeigen.«
    »Der Admiral erwähnte das auch schon. Und wie denken Sie darüber, Captain? Wir haben den Zor bei Scandia einen schweren Schlag zugefügt, und danach wollten sie sehr schnell Frieden schließen. Einige sagen allerdings«, Ewing sah sich um und senkte seine Stimme, bis sie einen verschwörerischen Tonfall angenommen hatte, »die Bedrohung durch die Zor sei so sehr minimiert worden, dass eine solche militärische Präsenz hier in den Neuen Territorien nichts weiter als eine Provokation darstelle.«
    Sergei war mit diesem Argument bestens vertraut. Es war die Hauptforderung der Commonwealth-Partei, die in der Imperialen Versammlung die Opposition stellte. Jeder Flottenoffizier mit einem Funken Verstand wusste, was die Commonwealth-Partei mit den Streitkräften vorhatte, sollte ein dauerhafter Frieden mit den Aliens außerhalb des Imperiums zustande kommen: Dann wollte man die Streitkräfte verstümmeln, ihnen die finanziellen Mittel entziehen und einen großen Teil des Personals entlassen, jedem einen Bonus geben, der in den Ruhestand ging, oder den halben Sold zahlen. Mit anderen Worten: Es würde das kommen, was jede Zivilregierung mit militärischen Einrichtungen machte, kaum dass Frieden herrschte.
    Dieser Strategie lag allerdings ein Denkfehler zugrunde.
    »Ich schätze die Sorge des Commodore, was die mögliche Empfindsamkeit der Zor angeht. Aber ich halte es für verfrüht, die Bedrohung als nicht mehr existent zu betrachten.«
    »Wir haben vor fast zwei Jahren den Friedensvertrag mit den Zor unterzeichnet.« Die Erwiderung des Governors war nicht sonderlich kampflustig, doch alles sprach dafür, dass er Sergei eine Reaktion entlocken wollte. Sergei seinerseits war sich jedoch nicht sicher, welche Reaktion dem Mann gefallen würde.
    »Der Vertrag von Efal ist nur eine weitere ›dauerhafte‹ Vereinbarung mit den Zor, Sir. Geschlossen wurde er gegen die Einwände des Rates der Admiralität und gegen die Empfehlungen einer großen Mehrheit der Gefechts- und Stabsoffiziere. Der Vertrag von Las Duhr wurde nicht mal drei Jahre nach seiner Unterzeichnung gebrochen, und die Folge waren fast neun Jahre Krieg, bis die Zor-Flotte bei Scandia zum größten Teil vernichtet werden konnte. Ich bin von den friedlichen Absichten der Zor noch lange nicht überzeugt, Sir.«
    »Aber es stimmt doch, dass wir die Zor jedes Mal weiter und weiter zurückdrängen, wenn sie gegen einen Vertrag verstoßen und uns angreifen, oder nicht? Pergamum wurde vor über dreißig Jahren eingenommen, und heute liegt es zwanzig Parsec innerhalb des imperialen Gebiets. Selbst der Verstand eines Aliens muss doch erkennen, dass sie einen aussichtslosen Kampf gegen uns führen. Sie können uns einfach nicht schlagen.«
    »Ich … ich bin mir nicht sicher, ob sie so denken, Sir.«
    »Wir wissen überhaupt nicht, in welchen Begriffen sie denken, Captain. In der Navy weiß das jedenfalls niemand.«
    Und in der Regierung auch nicht, fügte Sergei im Geist an, behielt diese Bemerkung aber für sich.
    »Torrijos, ich bewundere Offiziere von Ihrem Schlag. Ihre Erfahrung als Commander ist beträchtlich, Ihre Dienstakte ist beispielhaft. Aber wenn die Zor nicht länger eine Gefahr darstellen … Nun, es gibt mehr Planeten, die regiert werden müssen, als feindliche Aliens, die es zu bekämpfen gilt.«
    »Sir?«
    »Pergamum ist im Wesentlichen noch immer ein Flottenstützpunkt. Auch wenn die Grenze fast siebzig Lichtjahre weit weg ist, kommt man sich durch die Präsenz der Grenzflotte eher wie auf einer Welt des Militärs vor, nicht wie auf einer Welt von Zivilisten. Ein dauerhafter Frieden könnte das natürlich ändern.« Ewing sah sich um, als wolle er sicherstellen, dass niemand sie belauschte. »Wenn der Zeitpunkt gekommen ist, an dem sich Pergamum für eine Vertretung bewirbt, werden die Leute davon profitieren, die diesen Zustand herbeigeführt haben. Ich suche nach der richtigen Sorte von Offizieren. Vorläufig kann ich da noch nichts anbieten, aber in sechs Monaten vielleicht. Oder in einem Jahr …« Er ließ den Satz unvollendet, als wolle er Sergei dazu bringen, ihn zu bitten, er möge doch mehr zu dem Thema sagen. »Und selbst wenn die Flotte verlegt wird, werden hier immer noch einzelne Schiffe stationiert sein. Die Regierung seiner Majestät wird dann jemanden benötigen, der sie befehligt.«
    »Commodore, ich …«
    »Ich kann nichts anbieten«, wiederholte Ewing. »Noch nicht. Denken Sie trotzdem mal

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