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be-coming

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Titel: be-coming Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Rhys Beck
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Deacon anzulocken.
    Ich konnte nur schwerlich meinen Blick von ihnen reißen, dem hübschen, zierlichen Jungen und dem edlen Kater. Ich grinste.
    Deacon hatte Cieran genauso verzaubert wie mich damals, als mein Freund und Mentor Phil ihn mir geschenkt hatte. Ich war überrascht gewesen, von jemandem wie Phil eine Katze geschenkt zu bekommen. Doch irgendwie, im Nachhinein betrachtet, hatte es doch alles zusammengepasst. Ein so wildes und unbezähmbares Geschöpf, und das war Phil zweifellos, liebte halt auch Tiere, die ihm ebenbürtig waren.
    Aber – wieso dachte ich jetzt an Phil?

4
    CIERAN
     
    Ein wenig unsicher, aber mit einem Riesenhunger ausgestattet, betrat ich das Frühstückszimmer. Der köstliche Geruch von Rührei und frischem Kaffee, der mir entgegenschlug, raubte mir fast den Atem.
    Am anderen Ende des reich gedeckten Tisches, mit der Sonne im Rücken, saß ein Mann, der als ich eintrat, seine Zeitung zur Seite legte und mich neugierig ansah. Er war vielleicht Mitte dreißig, mit kurzen, roten Haaren und hellblauen Augen. Kein hübscher Mann, aber sehr apart. Er kam mir merkwürdig bekannt vor.
    »Hi«, sagte er jetzt lächelnd. »Ich bin Ste, Falks Lektor. Und – wer bist du?«
    Ich räusperte mich. »Cieran.« Verunsichert stellte ich fest, dass ich nicht begründen konnte, warum ich hier war. Erwartete Ste eine Erklärung? Nicht, dass er dachte ... Er dachte doch wohl nicht ...
    »Ich ... ich bin hier nur zu Besuch«, fügte ich stotternd hinzu – und bemerkte sofort, wie dämlich sich das anhörte.
    Ste grinste auch dementsprechend anzüglich. »Setz dich doch, Cieran. Möchtest du Kaffee?«
    Ich nickte und ließ mich etwas schwerfällig auf einen der schweren, alten Stühle sinken.
    »Wo ist Falk?« fragte ich, während ich mir zwei Toast mit Butter bestrich.
    »Keine Ahnung«, antwortete Ste mit vollem Mund. »Glaube, er wollte eine Runde auf seinem Bike drehen.«
    Ich nickte und schob mir Toast mit Rührei in den Mund. Die Sonne schien auf Stes Rücken, ließ sein Haar kupferfarben leuchten. Irgendwoher kannte ich ihn. Aber – woher?
    Ste beobachtete mich, ich hatte keine Ahnung, was in seinem Kopf vorging. Aber plötzlich fiel mir ein, woher ich sein Gesicht kannte: Steven O’Connor – der bekannte Journalist. Ich verschluckte mich fast an einem Toastkrümel. Steven O’Connor arbeitete als Falks Lektor? Es wurde wirklich Zeit, dass ich mir mal einen von Falks Romanen zu Gemüte führte.
    »Ist irgendetwas?« riss mich Stes Stimme aus den Gedanken.
    »Nein, mir ist nur gerade eingefallen, woher ich dich kenne.«
    »Wieso? Kennen wir uns?« fragte Ste überrascht. Doch dann verstand er. »Ach so, klar. Seit ich nicht mehr als Journalist arbeite, vergesse ich das immer.« Er grinste jungenhaft. »Irgendwann wird man mein Gesicht hoffentlich vergessen.«
    Ich zuckte mit den Schultern, wusste nicht, warum er in Vergessenheit geraten wollte. Vermutlich war mein Gesicht ein einziges, großes Fragezeichen, denn Ste lachte und sagte: »Ich verdiene ganz gut als Falks Lektor. Er ist ja auch nicht mein einziger Arbeitgeber. – Du fragst dich, warum ich den Journalismus an den Nagel gehängt habe, nicht wahr?«
    »Ja. Ist doch ein cooler Job, oder?«
    Ste sah mich lange an. »Im Prinzip hast du recht, aber man macht sich eine Menge Feinde. Das habe ich bemerkt, als meine Frau und mein Sohn bedroht wurden. Da wusste ich, dass ich mich zurückziehen musste.«
    »Man hat nichts davon in den Zeitungen gelesen«, sagte ich verwundert.
    Ste nickte. »Das ist auch gut so. Sonst hätten sie sie wohl umgebracht. Das war eine ziemlich heikle Sache damals.«
    »Und dann war die ganze Sache vergessen?«
    Ste schnaubte ein wenig unwillig. Eine Geste, die nicht so recht zu ihm passen wollte. »Ich musste das gesamte Beweismaterial vor ihren Augen vernichten. Alles, was ich so mühsam recherchiert hatte. Aber ich hatte keine Wahl.«
    »Als Lektor zu arbeiten, ist da wohl ungefährlicher, was?«
    Er lachte. »Ein bisschen.«
     
    Nach einem ausgedehnten Frühstück trat ich hinaus in den strahlenden Sonnenschein. Der Himmel war ungewöhnlich blau – es würde ein heißer Tag werden. Für diese Prognose brauchte ich keinen Wetterbericht. Es war eine der Gaben, die in mir schlummerten. Ob ich wollte oder nicht ... Ich hätte als verdammter Wetterfrosch arbeiten können.
    Ich trat an das Geländer und stützte mich auf, als ein Motorrad um die Ecke des Hauses bog. Es war eine große, schwarze Straßenmaschine – eine

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