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Beautiful Americans - 03 - Leben á la carte

Beautiful Americans - 03 - Leben á la carte

Titel: Beautiful Americans - 03 - Leben á la carte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Silag
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dagegen gemacht hat.
    Alex steht auf Denis' Seite. Wer weiß, warum. Vielleicht hat sie ihre alte Antipathie mir gegenüber ja doch nicht abgelegt. Sie könnte ihm jede Menge anderer Dinge anvertraut haben, wegen der die Polizei gegen mich ermitteln und mich unverzüglich heimschicken würde. Geradewegs ins Gefängnis zu meiner Schwester. Das ist alles eine Falle gewesen, und ich bin direkt hineingetappt!
    In diesem Augenblick vermisse ich Jay so sehr, dass ich am liebsten zusammensacken und mich meinem albtraumhaften Schicksal ergeben möchte.
    »Im Ernst, PJ, du kannst nicht recht haben. Alex ist nicht so schlimm, wie du denkst«, protestiert Zack. »Sie würde dich nicht verraten.«
    »Und warum nicht?«, frage ich die beiden und wedle mit der Karte in der Wohnung herum, in der wir festsitzen, weil wir auf drei fremde Kinder aufpassen müssen. »Hat sie das denn nicht schon mal getan?«
    »PJ, nein«, entgegnet Olivia.
    »Doch! Sie hat alle, die in diesem Zimmer sind, schon mal betrogen oder verraten, und noch viele mehr. Ja, selbst diese Kinder!«
    Charles scheint die Anspannung im Raum zu spüren, denn er beginnt zu weinen, mit zusammengekniffenen Augen. Olivia lässt ihn zaghaft ein bisschen auf und abwippen, offensichtlich unsicher, wie sie reagieren soll. Ich reiße ihr das Baby aus den Armen und drücke es fest an mich.
    »Du machst das nicht richtig!«, schreie ich sie an, selbst ganz überrascht, wie wütend ich bin. »Du kannst von einem Baby doch nicht erwarten, dass es für sich selber sorgen kann!« Ich wiege Charles in meinen Armen. Er weint noch immer. »Du kannst ihn nicht einfach zum Schweigen bringen und hoffen, dass dann alles wieder gut ist!«
    Zack macht einen Schritt auf mich zu und fasst mich am Ellbogen. »PJ! Hör auf! Entspann dich.«
    »Du verstehst das nicht!«, brülle ich. Ich gebe Charles nicht her. »Keiner von euch begreift auch nur irgendetwas! Ich hatte keine andere Wahl! Er ist uns gefolgt, und ich musste doch dafür sorgen, dass er verschwindet!«
    Zacks und Olivias Augen sind geweitet und ihre Blicke huschen zwischen meinem Gesicht und dem weinenden Baby in meinen Armen hin und her. »PJ, wovon redest du?«, fragt Zack mich.
    Ich hebe Charles hoch und gebe ihn wieder Olivia zurück. »Egal, ich muss gehen. Ich muss hier weg.«
    Den gesamten Weg zur Pont d'Austerlitz lege ich rennend zurück, nur den verzweifelten Gedanken im Kopf, schnell so weit weg aus Paris rauszukommen wie möglich. Schon bald brennen meine Lungen, aber es fühlt sich trotzdem gut an - jedenfalls besser, als stillzustehen. Den ganzen Weg im 13. Arrondissement beobachte ich verzückt die Züge, die über die Brücke auf die andere Seite von Paris hinüberfahren. Was, wenn ich hinaufklettern und an den Gleisen entlanggehen würde? Wenn ich in die Seine springe, sobald ich das Pfeifen der Züge nicht mehr aushalte? Genau so, wie alle Welt es von mir in Rouen dachte.
    Wie es wohl ist, zu fallen? Ob mich Angst durchströmt oder ob ich erleichtert wäre, endlich, endlich zu wissen, dass dieser Pariser Albtraum zu Ende wäre?
    Unten in der Station kaufe ich ein Ticket und sause die Stufen zur Metro hoch. Gerade fährt eine Bahn in die Station ein. Als sie wegfährt, blicke ich auf das Gleis hinunter und über die Brücke zum rechten Seine-Ufer hinüber. Ich könnte auch gleich hier vor die U-Bahn springen. Und morgen würde in allen Zeitungen stehen, man habe mich GEFUNDEN. Aber diesmal wäre ich wirklich tot.
    Meine Gedanken sind drängend und wirr, voll absonderlicher Fantasien, die ich zum ersten Mal ernstlich in Betracht ziehe. Warum sollte ich nicht einfach einen Schlussstrich ziehen? Was erwartet mich sonst?
    »PJ!« Die Stimme ist zwar nicht laut, aber eindringlich. Auf der anderen Seite des Gleises, nur drei Meter von mir entfernt, steht Jay auf dem Bahnsteig. »Was machst du hier? Zack hat mich gerade angerufen - ich bin gekommen, um dich zu suchen.«
    Ich öffne den Mund, aber es würde sich sicher verrückt anhören, wenn ich ihm sage, was ich hier gemacht und gedacht habe. Plötzlich ist das Einzige, was ich denken kann, nur noch, wie sehr ich ihn berühren möchte und dass ich auf schnellstem Wege zu ihm muss. Seine breiten Schultern, seine dunklen, kurz geschnittenen Haare, die eindringlichen schwarzen Augen ... Ich möchte bei ihm sein, bei jedem einzelnen Teil von ihm.
    »Bleib stehen«, sage ich heiser. »Ich bin gleich bei dir.«
    Aber er kann es auch nicht erwarten, und so treffen wir uns auf

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