Beautiful Disaster: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)
begleitete mich noch auf mein Zimmer im Studentenwohnheim und grinste meine Zimmergenossin Kara an. Ich schlüpfte sofort aus der blutigen Jacke und warf sie in den Wäschekorb.
»Du lieber Himmel. Wo wart ihr denn?«, fragte Kara von ihrem Bett aus.
Ich warf einen Blick zu America, die mit den Achseln zuckte. »Nasenbluten. Hast du noch nie eine von Abbys berühmten Nasenblutattacken erlebt?«
Kara setzte ihre Brille auf und schüttelte den Kopf.
»Ach, das kommt schon noch.« Sie zwinkerte mir zu und schloss dann die Tür hinter sich. Weniger als eine Minute später ertönte mein Handy. Wie immer hatte America mir, schon Sekunden nachdem wir uns getrennt hatten, eine SMS geschickt.
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Ich schielte zu Kara, die mich ansah, als könne es jeden Moment aus meiner Nase zu sprudeln beginnen.
»Sie hat nur gescherzt«, sagte ich.
Kara nickte vage und wandte sich wieder den Büchern zu, die auf ihrem Bett ausgebreitet lagen.
»Ich geh wohl besser mal duschen«, beschloss ich und griff mir ein Handtuch und meinen Kulturbeutel.
»Und ich werde die Medien informieren«, erwiderte Kara trocken, ohne den Kopf zu heben.
Am nächsten Tag stießen Shepley und America beim Mittagessen zu mir. Ich hatte vorgehabt, allein zu sitzen, aber während immer mehr Studenten in die Cafeteria strömten, füllten sich die Plätze um mich herum mit Shepleys Kumpeln aus der Fraternity, seiner Studentenverbindung, oder dem Footballteam. Einige von ihnen waren auch bei dem Kampf dabei gewesen, aber niemand erwähnte mein Erlebnis am Ring.
»Shep«, rief jemand im Vorübergehen.
Shepley nickte, und America und ich drehten uns beide zu Travis um, der sich in diesem Moment an den Tisch setzte. Ihm folgten zwei üppige, wasserstoffgebleichte Blondinen, die T-Shirts mit dem Emblem der Sigma Kappa Sorority trugen. Eine setzte sich auf Travis’ Schoß, die andere ließ sich neben ihm nieder und fummelte an seinem Shirt herum.
»Ich glaube, mir ist gerade ein bisschen was hochgekommen«, murmelte America.
Die Blondine auf Travis’ Schoß fuhr zu America herum: »Das hab ich gehört, du Schlampe.«
America griff nach ihrem Brötchen und warf es über den Tisch, wobei sie das Gesicht des Mädchens nur knapp verfehlte. Bevor die noch ein Wort sagen konnte, zog Travis seine Knie auseinander und ließ sie auf den Boden plumpsen.
»Autsch!«, quiekte sie und schaute zu Travis hoch.
»America ist eine Freundin von mir. Da musst du dir wohl einen anderen Schoß suchen, Lexie.«
»Travis«, jammerte sie und rappelte sich hoch.
Doch Travis richtete seine Aufmerksamkeit danach ausschließlich auf seinen Teller und ignorierte sie. Die Blondine sah ihre Schwester an, schnaubte, und dann zogen die beiden Hand in Hand ab.
Travis zwinkerte America zu und schob sich, als wäre nichts gewesen, den nächsten Bissen in den Mund. Da bemerkte ich den kleinen Riss über seiner Augenbraue. Er wechselte noch einen Blick mit Shepley und begann anschließend eine Unterhaltung mit einem der Footballspieler, der ihm gegenübersaß.
Die Reihen lichteten sich bereits wieder, aber America, Shepley und ich blieben noch sitzen, um Pläne für das Wochenende zu schmieden. Travis stand auf, wohl um auch zu gehen, blieb dann aber an unserem Ende des Tisches noch mal stehen.
»Ja?«, fragte Shepley laut und hielt eine Hand um seine Ohrmuschel.
Ich versuchte, ihn so lange wie möglich zu ignorieren, doch als ich aufsah, starrte Travis mich an.
»Du kennst sie, Trav. Americas beste Freundin. Sie ist gestern Abend mit uns mitgekommen«, sagte Shepley.
Travis schenkte mir sein vermutlich charmantestes Lächeln. Er strahlte Sex und Rebellion aus mit seinen widerspenstigen braunen Haaren und den tätowierten Unterarmen. Ich verdrehte bei diesem Versuch, mich zu ködern, nur die Augen.
»Seit wann hast du eine beste Freundin, Mare?«, fragte Travis.
»Seit meinem ersten Jahr auf der Highschool«, antwortete sie und presste die Lippen zusammen, während sie mich angrinste. »Schon vergessen, Travis? Du hast ihre Jacke ruiniert.«
Travis grinste ebenfalls. »Ich ruiniere eine Menge Jacken.«
»Widerlich«, murmelte ich.
Travis drehte schnell den Stuhl neben mir mit der Lehne nach vorn und verschränkte seine Arme darauf. »Dann bist du das Täubchen, was?«
»Nein«, giftete ich. »Ich habe einen Namen.«
Das schien ihn zu amüsieren, was mich noch wütender machte. »Also? Welchen denn?«, fragte er.
Ich nahm einen Bissen von der
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