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Beefy ist an allem schuld

Beefy ist an allem schuld

Titel: Beefy ist an allem schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Malpass
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Sitzungen gar nicht. Und dazu diese Zahnschmerzen. Er stöhnte wieder.
    «Was ist denn mit dem los?» fragte Heck.
    «Ihm tut die Backe weh.»
    «Weiß schon», sagte Heck, der ungerührt weiter seine Zähne untersuchte, «er hat schon im Kino gejammert.»
    Keiner fragte mehr nach Beefys schlechten Nachrichten. Heck schlüpfte aus seiner Kordsamtjacke und faltete sie sorgfältig zusammen. Willie nahm sein Glasauge heraus und legte es in eine zersprungene Tasse - eine Prozedur, die Beefy jeden Abend von neuem faszinierte. Lofty Langfinger streckte sich der Länge nach auf dem Fußboden aus. «Hoffe, du kannst wenigstens pennen», sagte er freundlich.
    «Ich hab schlechte Nachrichten», fing Beefy wieder an. Er gab sich verzweifelte Mühe, die richtigen Worte zu finden. «Sie wollen das Haus an eine Fabrik verkaufen.»
    Er konnte mit der Wirkung seiner Worte sehr zufrieden sein. Gewöhnlich nahm niemand Notiz von ihm, aber diesmal horchten alle auf. Lofty fuhr erschreckt hoch. Heck starrte Beefy an, dessen Kopf kläglich aus der Linoleumrolle herausragte. Holzbein Evans, der seine Hosen eben sorgfältig über eine ausgediente Totenbahre hängen wollte, blieb regungslos stehen. Sogar Wodka-Joe spürte die allgemeine Besorgnis. «Bitte, was sein Fabrik?» fragte er.
    Heck fragte: «Woher willst du das wissen?»
    «Ich hab sie unten reden hören», sagte Beefy. «Sie wollen ein neues Gemeindehaus bauen und das hier an eine Fabrik verkaufen.»
    Bestürztes Schweigen. «Das müssen wir verhindern», sagte Holzbein. «Koste es, was es wolle.»
    «Was ist das überhaupt für ‘ne Art, anderer Leute Zuhause an ‘ne Fabrik zu verkaufen», sagte Langfinger. «Die schämen sich wohl gar nicht.»
    «Aber sie wissen doch nicht, daß wir hier wohnen», sagte Holzbein, der es immer mit der Logik hatte.
    «Na, wenn sie’s wüßten, würden sie uns hier erst recht rausschmeißen», sagte Langfinger.
    Beefy versuchte, ihren Worten zu folgen, und ihm wurde immer elender zumute. Aber die ethische Seite des Falles ließ ihn kalt. Alles, was er wußte, war, daß ihm irgendwelche Leute seine Bleibe nehmen wollten, das erste Zuhause, seit er das Häuschen seiner Großmutter verlassen hatte. Er kam sich verloren, bedroht und hilflos vor.
    Heck sah ihn aus kalten, wässerigen Augen an. «Das mußt du morgen in der Sitzung zur Sprache bringen, wenn wir zum Punkt (Verschiedenes) kommen. Vielleicht hat Ida eine Idee.»
    Beefy starrte seinen Freund schreckensbleich an. «Ich», rief er, «ich soll das zur Sprache bringen? Aber ich weiß doch gar nicht, wie man das macht.»
    Heck fluchte und ging wieder zum Spiegel.
    «Kannst du es nicht in der Sitzung sagen, Heck? » flehte Beefy.
    «Fall mir nicht auf den Wecker», sagte Heck und prüfte weiter sein Gebiß.
    Holzbein Evans brummte: «Das mußt du schon selbst machen, Beefy. Schließlich hast du es ja auch gehört.»
    «Ruhe, jetzt wird geschlafen», sagte Heck und streckte sich wohlig auf seinem Kunstrasen aus, einem ehemaligen Bühnenrequisit des Theatervereins von St. Judas. «Mach mal jemand das Licht aus.»
    Keiner rührte sich. Also krabbelte Beefy aus seiner Linoleumrolle, kletterte die Leiter hinunter, machte das Licht aus und tastete sich wieder auf den Dachboden zurück zu seiner Lagerstätte. Über dem trüben, schmutzigen Oberlicht standen hell und klar die Sterne. Beefy blickte zu ihnen auf. Der Schlaf wollte nicht kommen. Seine Backe war geschwollen, der Zahn pochte schmerzhaft. Aber noch qualvoller waren seine Ängste. Nicht nur Obdachlosigkeit drohte ihm, nein, morgen sollte er auch noch eine Rede halten, vielleicht sogar Fragen beantworten. würde Ida fragen, und dann würden sie alle Beefy ansehen, und er mußte aufstehen und sagen - ja, was eigentlich? Er versuchte sich die Worte zurechtzulegen, aber sie verhielten sich wie kleine Fische im Fluß: eben waren sie noch da, doch sobald man sie fassen wollte, schossen sie davon. Er stöhnte laut auf.
    «Halt’s Maul», brummte Heck im Schlaf.
    Am nächsten Morgen ging die Sonne ohne Rücksicht auf Beefy und seine Sorgen unbarmherzig auf. In der Nottingham Road kroch die alte Lizzie Tubb aus dem Bett und streifte sich einen Pullover vom Wohltätigkeitsbasar über. Sie stieg in einen Rock, der von Mrs. Fosdyke stammte, und schlüpfte in ein Paar schmuddelige Turnschuhe, die sie weiß der Himmel wo, aufgegabelt hatte. Auf den Kopf stülpte sie sich ein Kapotthütchen, das sie sich zum sechzigsten

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