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Beefy ist an allem schuld

Beefy ist an allem schuld

Titel: Beefy ist an allem schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Malpass
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machten heutzutage das große Geld. Und wenn man sich auch ein Leben lang abmühte, allein brachte man es zu nichts.
    So hatte sie denn eine Art Gesellschaft mit beschränkter Haftung gegründet. Allerdings war sie nicht handelsgerichtlich eingetragen, es gab kein Gründungsprotokoll und keine Statuten. Ja, die Gesellschaft hatte nicht einmal einen Namen, sie hieß einfach die Firma. Ein Gremium von Direktoren nahm unter Idas Vorsitz die Geschäftsführung wahr. Aufgabe der Gesellschaft war es, erstens: Geld zu machen, zweitens: das Ansehen der Ganoven zu heben und drittens: ihren Ehrgeiz in die richtigen Bahnen zu lenken.
    Bisher hatte die Firma freilich nicht den gewünschten Erfolg gehabt. Sie nahm gerade genug Geld ein, um ihren Direktoren ein bescheidenes Gehalt zahlen zu können.
    Das Betriebskapital bestand aus einem verbeulten gelben Lieferwagen, ein paar Brecheisen und Dietrichen und aus einer reichlich abgenutzten und im übrigen veralteten Geldpresse für Tausend-Pfund-Noten, die seit vielen Jahren nicht mehr im Umlauf waren.
    Einer nach dem anderen betraten die Direktoren den Sitzungsraum. Sie waren zugleich die einzigen Angestellten der Firma und, wie Ida sehr wohl wußte, keine großen Leuchten in ihrem Gewerbe. Aber Ida wußte auch, wie man Männer bei der Stange hielt: Sie hatte sie kurzerhand zu Direktoren befördert und verstand es, ihnen bei den «Sitzungen» das Gefühl von Wichtigkeit und Würde zu vermitteln. Dieses Spielchen half ihr, ihnen ihre Pläne schmackhaft zu machen.
    Ida nahm im Stuhl des Kirchenältesten Platz. «Guten Morgen, meine Herren», sagte sie freundlich.
    «Guten Morgen, Präsidentin», antworteten die Direktoren respektvoll. Sie sah sie der Reihe nach an. Komische Vögel, dachte sie. Aber was konnte man schon erwarten? Heck, ihren Sekretär, hatte sie in einer Spielhölle aufgegabelt und Holzbein Evans hatte sie angeheuert, als er eines Morgens gegen zwei Uhr maskiert eine Leiter vom Badezimmerfenster einer Villa herunterstieg. Seine lange Geschichte von einer Entführung, bei der das Mädchen sich im letzten Augenblick anders besonnen hatte, hatte sie nur erheitert.
    Willie Einauge, Lofty Langfinger und Wodka-Joe hatte sie kennengelernt, als sie das letzte Mal aus dem Gefängnis entlassen worden waren. Und Beefy! Nie würde sie den Ausdruck auf seinem Gesicht vergessen, als sie ihn gefragt hatte, ob er gern Direktor werden wolle.
    «Ich? » hatte er strahlend gefragt, an seinem gestreiften Trikot gekratzt und die Tragetüte mit Coca-Cola-Flaschen zu Boden gestellt. Damals verdiente er sich sein Geld noch durch Botengänge. «Ich? Direktor? So ‘n richtiger Direktor mit Zylinderhut?» Mit dem Zylinderhut müsse er sich wohl noch eine Weile gedulden, das hänge vom weiteren Erfolg der Firma ab. Und der Erfolg der Firma hänge von ihm, Beefy, ab, hatte Ida ihm erklärt.
    Jetzt beobachtete sie ihn, wie er mürrisch auf einem Notizblock kritzelte. Irgend etwas muß in seinem Köpfchen vorgehen, dachte sie. Doch was konnte das schon sein! Sie lachte freudlos.
    «Können wir bitte das Protokoll der letzten Sitzung verlesen, Sek?» sagte sie.
    Heck, der Sek, erhob sich, las das Protokoll vor und überreichte das Dokument ehrerbietig der Präsidentin. Ida blickte auf ihre Direktoren. «Kann ich dies als wahre und korrekte Niederschrift der Vorgänge bei unserer letzten Sitzung unterzeichnen?» fragte sie.
    Fünf rechte Hände erhoben sich zustimmend. Eine sechste rechte Hand kritzelte weiter.
    «Beefy!» rief die Präsidentin vorwurfsvoll.
    Beefy blickte auf, sah alle Augen auf sich gerichtet und errötete.
    Ida seufzte.
    «Kommen wir zu Punkt vier des Protokolls.» Sie las vor: «Die Präsidentin stellte fest, daß krumme Sachen sich bisher nicht bezahlt machen. Ein unmöglicher Zustand. Nach wie vor weist unsere Bilanz keine wachsenden Profite auf. Die Direktoren wurden aufgefordert, für die nächste Sitzung Pläne auszuarbeiten, wie das Verhältnis Umsatz-Gewinn verbessert werden kann.»
    Sie sah erwartungsvoll in die Runde, aber sechs Augenpaare vermieden beharrlich ihren Blick. «Nun», fragte sie, «hat einer ‘ne Idee?»
    Schweigen.
    «Ihr verdammten Hohlköpfe», sagte Ida, «ist denn keinem von euch was eingefallen?»
    Schweigen.
    Sie klopfte gereizt mit dem Bleistift auf den Tisch. «Außer mir hat wohl niemand bemerkt, daß die Banken am fünfzehnten Oktober einen großen Ball im Kursaal veranstalten?» fragte sie kühl.
    «Na, sollen sie doch», meinte Holzbein Evans

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