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Beefy ist an allem schuld

Beefy ist an allem schuld

Titel: Beefy ist an allem schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Malpass
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Delight, wollte er sich eines Tages, wenn er zu etwas Geld gekommen war, zur Ruhe setzen. Er träumte von einem Häuschen mit einem Garten, einem Schwein und ein paar Hühnern. An Sommerabenden würde er sich über die Stalltür lehnen und dem Schwein so lange mit einem Stock den Rücken schubbern, bis es sich mit angewandtem Blick wohlig in der Streu wälzte. Dann würde er ins Haus gehen, sich etwas zu essen machen und sich schließlich in einem kleinen Zimmer mit schrägen Wänden in einem richtigen Bett schlafen legen, bis die Sonne ihn weckte. Keine krummen Sachen mehr, keine Zahnschmerzen. Bis dahin hatte er dann auch lesen gelernt und würde den ganzen Tag lang Wildwestschmöker verschlingen.
    Er war freilich lange nicht mehr in Shepherd’s Delight gewesen. Als kleiner Junge hatte er am Rande des Dorfes gewohnt und oft seine Tante Nellie besucht und mit seiner kleinen Cousine Sally gespielt. Sally gefiel ihm. Sie war hübsch, freundlich und lustig. Wo sie jetzt wohl stecken mochte? Zum erstenmal wurde ihm klar, daß sie ja kein kleines Mädchen mehr sein konnte. Sich selbst schätzte er auf etwa fünfundzwanzig, und Sally war drei Jahre jünger. Er zählte an seinen Fingern. Mein Gott! Sally mußte zweiundzwanzig sein. Eine erwachsene Frau, die ihn womöglich wegen seiner großen roten Hände und seiner plumpen Füße auslachen würde. Vielleicht war sie mit so einem superklugen Burschen verheiratet, der über ihn, Beefy, nur die Nase rümpfte.
    Diese Vorstellung gefiel ihm gar nicht. Und so wanderten seine Gedanken wieder nach Shepherd’s Delight.
    Das Dorf lag oben in den Bergen, man erreichte es über einen verwilderten Pfad, der an einem Wald entlangführte, hinter dem sich blau, fern, geheimnisvoll eine Bergspitze erhob. In seinen Träumen ging Beefy oft diesen Pfad hinauf und sah den blauen Rauch vor sich, der aus den Schornsteinen von Shepherd’s Delight aufstieg, aber bis ins Dorf gelangte er dabei nie. Immer wachte er zu früh wieder auf, wenn die graue Morgendämmerung durch die schmutzige Dachluke hereinkroch und die Jungens noch alle schnarchten.
    Da kamen sie auch endlich. Er hörte unten die Tür knarren, dann Tritte auf der Leiter. Die Bodenklappe wurde aufgestoßen, und der Kopf von Holzbein Evans tauchte auf.
    Holzbein war völlig glatzköpfig. Sein Schädel sah aus, als sei er aus Teakholz geschnitzt und mit Leinsamenöl sorgfältig poliert worden. Rechts und links von seinem schmalen Mund zogen sich zwei tiefe Kerben von der Nase zu den Kinnladen. Er hatte stechend gelbe Augen.
    «Schon zu Hause, Beefy?»
    «Schon ‘ne ganze Zeit», sagte Beefy. «Meine Backe tut mir weh.»
    Holzbein Evans hievte sich auf den Dachboden. «Armer alter Beefy. Hast du’s mal mit Cognac versucht? » Er zog eine Flasche aus der Tasche. «Hier, reib’s mal damit ein.»
    «Danke, Holzbein», sagte Beefy. Ohne sich viel davon zu versprechen, bearbeitete er sein Zahnfleisch mit der scharfen Flüssigkeit. Es schmeckte scheußlich. Beefys Lieblingsgetränk war Brauselimonade.
    Jetzt tauchte ein kleines munteres Gesicht in der Luke auf. «He, Joe!» rief Holzbein. «Was tut man denn in Rußland gegen Zahnschmerzen?»
    Wodka-Joe schwang sich auf den Dachboden. «Bitte, was sein Zahnschmerzen?» fragte er.
    Holzbein machte eine schmerzverzerrte Grimasse. Joe grinste; er hatte verstanden. Auch er brachte eine Flasche zum Vorschein. «Wodka», sagte er, «viel Wodka», und gab Holzbein die Flasche.
    Holzbein reichte sie an Beefy weiter. «Hier, nimm mal ‘nen kräftigen Zug, Alter», sagte er aufmunternd.
    Beefy trank gehorsam und schüttelte sich.
    Nun erschienen Lofty Langfinger und Willie Einauge. «Was ist denn mit Beefy los?» fragten sie.
    «Mir tut die Backe weh», sagte Beefy, «und mies ist mir auch.»
    «Da gibt’s nur eins: Whisky», sagte Willie Einauge.
    «Gin ist noch besser», sagte Lofty.
    Beide zogen Flaschen hervor. Willie schob einen whisky-feuchten Finger in Beefys Mund und rieb kräftig. Lofty tat das gleiche mit Gin.
    «Besser?» fragten sie.
    «Ein bißchen», log Beefy gutmütig. «Übrigens, ich hab schlechte Nachrichten.»
    Aber in diesem Augenblick erschien Heck. «Ich hab eben Ida getroffen», sagte er. «Sie hat für morgen früh ‘ne Vorstandssitzung einberufen. Hier unten bei uns. Sowie die alte Putzfrau fertig ist.» Er betrachtete sich in dem zersprungenen Spiegel und zog wie ein gereizter Hund die Oberlippe hoch, so daß man seine gelben Zähne sah.
    Beefy stöhnte. Er mochte diese

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