Beeinflussen, Ueberzeugen, Manipulieren
doch die Gesamtbeziehung ist eine positive Beeinflussung. Beide Partner tun in diesem Fall gleich viel für die Beziehung. Das Beziehungskonto muss somit nicht jeden Tag ausgeglichen sein. Wenn beide Partner dosiert manipulieren, wird die Beziehung immer reizvoller. Das setzt aber voraus, dass die beiden Partner auch authentisch kommunizieren.
Nach Sachse sind Manipulationen so gesehen „von hoher sozialer Kompetenz“. Sie dürfen nur nicht übertrieben werden.
Warum Sie manipulative Strategien kennen müssen
Ist Ihre Beziehung eine Win-Win-Beziehung, können Sie sich gelegentlich manipulieren lassen. Wie sieht es aber aus, wenn Sie immer nur ausgenutzt werden? Sicherlich vergeht Ihnen dann die Lust am Spiel und Sie fühlen sich schlecht. Doch das reicht nicht aus, sich zu wehren. Sie werden Manipulationsstrategien nur dann verhindern, wenn Sie diese kennen. Es gilt schnell zu durchschauen, welche Strategien Ihr Gegenüber verfolgt. Die beste Gegenstrategie besteht darin, die Strategie des Partners offenkundig zu machen. Wird die Strategie aufgedeckt, gibt der Manipulierende oft schon auf. Auf das genaue Vorgehen dabei gehen wir noch ein.
Wollen Sie das Spiel nicht aufdecken, können Sie eine Gegenmanipulation vornehmen. Das erfordert aber, eine bessere Strategie als der Partner zu haben. Das ist nicht einfach, dennoch sollten Sie es versuchen. Beschäftigen wir uns hier erst mit den häufigsten Manipulationsstrategien.
Effektive Manipulationsstrategien
Manipulative Strategien verfolgen immer bestimmte Ziele. Wer manipuliert, will beim Partner etwas erreichen. Vielleicht will jemand vom Partner mehr Beachtung oder ihn noch fester an sich binden. Der Manipulierende versucht, durch bestimmte Strategien – Handlungsmuster – an sein Ziel zu gelangen.
Jedes Ziel kann durch unterschiedliche Strategien erreicht werden. Wenn eine Strategie nicht zum Ziel führt, kann eine andere ausprobiert werden. Sachse ordnet die Strategien nach den Zielen, die sie anstreben.
Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung hat Sachse vier Ziele und häufige Strategien erkannt, mit denen die Ziele angestrebt werden.
1.
Ziel: Aufmerksamkeit gewinnen
Positive Strategien: zum Beispiel dem Partner mehr Zuwendung geben, Wünsche erfüllen
Negative Strategien: zum Beispiel jammern, klagen, nörgeln, Druck machen
2.
Ziel: Bewunderung erhalten
Positive Strategien: zum Beispiel auf die eigenen Leistungen hinweisen
Negative Strategien: zum Beispiel angeben, extremer Individualismus
3.
Ziel: Den Partner an sich binden
Positive Strategien: zum Beispiel Wünsche des Partners erfüllen
Negative Strategien: zum Beispiel den Partner abhängig machen, Konflikten ausweichen, stets „Ja“ sagen
4.
Ziel: Den Partner auf Distanz halten
Positive Strategien: zum Beispiel gelegentlicher passiver Widerstand
Negative Strategien: zum Beispiel dem Partner lange zurückliegende Fehler wiederholt vorwerfen
Abwehr von Manipulation
Die einfachste Abwehrstrategie ist, diese aufzudecken. Nehmen Sie das unangenehme Gefühl wahr, das Sie haben. Es signalisiert Ihnen, dass etwas nicht stimmt. Sie kennen nun die Strategie und damit verbundenen Handlungen. Die Folgenden von Sachse stammenden Fragen habe ich in gekürzter Form wiedergegeben.
Ziele und Handlungen des Manipulierenden erkennen
Stellen Sie sich folgende Fragen:
Was will mein Partner, das ich von ihm wahrnehme beziehungsweise nicht wahrnehme? Was tut er dafür?
Was will er, das ich für ihn tue beziehungsweise nicht tue?
Was mag ich nicht?
Wollen Sie sich nicht manipulieren lassen, gehen Sie wie folgt vor:
Teilen Sie dem Partner mit, was Sie erkennen.
Sagen Sie ihm, Sie wollen ihn besser verstehen, warum er das macht.
Sagen Sie ihm, was Sie vermuten.
Sagen Sie deutlich, wie Sie sein Verhalten empfinden, aber ohne Aggressionen mit Ich-Botschaften.
Äußern Sie, was Sie wollen und nicht wollen. Machen Sie Ihre Grenzen deutlich. Gehen Sie sensibel vor und hüten sich vor dem Fehler: „Jetzt hab ich dich gefasst, du Schweinehund.“ (Eric Berne)
Praxis-Tipp:
Das Buch von Rainer Sachse „Wie manipuliere ich meinen Partner – aber richtig“ liefert viele detaillierte Hinweise, die Beziehung zum Partner zu stärken. Sie werden verstehen, dass Manipulation ein normales menschliches Verhalten ist. Es hilft Ihnen, gelassener damit umzugehen und verbessert so Ihre Partnerbeziehung.
So schützen Sie sich vor Manipulation
Checkliste: Schutz vor Manipulation
1.
Werden Sie kritischer. Seien Sie
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