Begehrt von einem Highlander: Roman (German Edition)
seinen Sohn Robert.
»Ihr habt Eure Söhne gelehrt, tapfer zu kämpfen, MacGregor. Ihr Können übertrifft das einiger meiner Captains. Es gibt da eine Frage, die ich Euch stellen möchte, aber zuerst muss ich Robert etwas fragen.«
Callum nickte.
»Dort draußen«, sagte James und wies mit dem Kinn nach Norden, »als meine Männer mich hierherbringen wollten und Ihr sie aufgehalten habt, war Euch da nicht bewusst, dass Davina frei gewesen wäre, hätte man auf mich geschossen und mich getötet? Niemand weiß, dass sie hier ist, außer uns – und Gilles, der keine Bedrohung mehr darstellt. Warum habt Ihr mich geschützt, Robert MacGregor?«
Einen Moment lang sah Rob ihn einfach nur an, als wüsste er tatsächlich nicht, was er auf diese Frage antworten sollte. James hoffte, er würde seine Königstreue bekennen. Davon würde die Frage abhängen, die er Callum als nächste stellen wollte.
»Ich habe einfach gehandelt, wie es mir in der Natur liegt zu handeln.«
Der erste Instinkt dieses Mannes war zu beschützen. Der König konnte ihm eine solche Antwort nicht verdenken, auch wenn es nicht die war, auf die er gehofft hatte. Nichtsdestotrotz trank er seinen Whisky und gab sich selbst einen Moment oder auch zwei, um zu entscheiden, wie er seine nächste Frage am besten stellen sollte, dann wandte er sich an den Chief. Er brauchte keine Einwilligung, um jemanden in seine Armee zu holen, doch er wollte die MacGregors auf seiner Seite halten. Jeder König wäre dumm, das nicht zu wollen.
»Colin ist mir sehr ans Herz gewachsen. Er ist mutig, von kühner Direktheit und tödlich mit dem Schwert. Er weiß bereits viel über die Politik dieses Landes und verabscheut die Covenanters ebenso sehr wie ich. Robert kannte ich bis jetzt nicht, aber sein Können auf dem Schlachtfeld heute hat mich beeindruckt. Ich würde Eure Söhne gern mit nach England nehmen und sie in meine Armee aufnehmen. Colin ist Euer Jüngster, das weiß ich, doch mit …«
»Ich habe kein Interesse an England«, schnitt ihm Rob ohne Zögern das Wort ab. »Mein Platz ist hier, und ich werde ihn nicht verlassen.«
»Aber, Sohn«, beschwor ihn der König. »Ihr und Davina könnt …«
»… jeden Tag damit verbringen, uns zu fragen, welche Hand den nächsten Dolch hält, der für ihren Rücken bestimmt ist?«, beendete Rob den Satz für König James. »Ist das das Leben, das Ihr für sie wollt? Verdammt, sie verdient mehr als das! Ich kann es ihr geben, doch nicht an Eurem Hof. Selbst ich kann sie nicht vor Hunderten von unbekannten Feinden beschützen.«
James lehnte sich auf dem Stuhl zurück und sah sich außerstande, dem zu widersprechen. Es war die Wahrheit. Er war kaum einen Monat auf dem Thron, und seine Feinde hatten bereits versucht, ihn zu töten. Wie lange würde Davina überleben, wenn der nächste Anschlag Erfolg hätte? »Sie ist mein Kind«, sagte er leise.
»Und sie trägt wahrscheinlich meines unter dem Herzen.«
Alle Highlander am Tisch schienen wie ein Mann aufzustöhnen. Der Chief sah aus, als wäre er ernstlich krank.
Verblüfft über Roberts Mut und die Arroganz, so etwas auszusprechen, erhob sich der König. »Begreift Ihr, wie ich Euch für diese Worte bestrafen kann?«
»Aye, das begreife ich«, entgegnete Rob und hob die Hand, um seinen Vater daran zu hindern, etwas zu seiner Verteidigung vorzubringen. »Aber welche Art Vater wäre ich, wenn ich nicht zu allem entschlossen wäre, um mein Kind zu beschützen? Wäre ich dann anders als Ihr?«
Der König ließ sich wieder auf den Stuhl sinken und schloss die Augen. Jede Entscheidung, die er je hinsichtlich Davinas Zukunft getroffen hatte, ging ihm wieder durch den Sinn. Er hatte sich nach Kräften bemüht, sie zu schützen, selbst gegen die Einwände seines Bruders Charles, des Königs.
»Ich werde gehen.«
James öffnete die Augen und sah an den anderen vorbei auf Colin.
»Nein«, widersprach der Chief rasch. »Dein Platz ist hier bei deinem Clan.«
»Vater, ich will mein Leben nicht damit verbringen, wegen des Viehs mit den MacPhersons zu kämpfen. Rob wird eines Tages Chief sein. Für mich gibt es hier nichts. Ich will für etwas kämpfen, an das ich glaube.«
»Ich werde einen Mann mit seiner Intelligenz und seinem Können brauchen, um meinen Sohn zu beschützen«, warf der König ein, »sollte ich in der Zukunft so glücklich sein, einen zu haben.«
»Du glaubst jetzt also an die Sache Englands?«, fragte der Chief seinen Jüngsten skeptisch.
»Ich glaube an
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