Begleiterin fuer tausend Naechte
„Bequem?“
„Ja.“
„Gut. Ich kann’s gar nicht erwarten, nach Hause zu kommen und unser gemeinsames Leben anzufangen.“
Zuhause. Ihr Zuhause war jetzt bei Daniel und sie war voller Begeisterung. Die Umstände, unter denen all dies geschehen war, waren bizarr. Daniel hatte sich die Mühe gemacht, einen Vertrag aufzusetzen, der sie zu seiner exklusiven Begleiterin machte. Es war seine Art gewesen, ihr zu zeigen, dass trotz der Lügen, auf die ihre Beziehung am Anfang gebaut worden war, von nun an alles zwischen ihnen offen dalag. Es würde keine Lügen mehr zwischen ihnen geben. Er hatte ihrer einzigen Änderung im Vertrag zugestimmt: Anstatt einen Teil seines Geldes zu akzeptieren, hatte sie seine Liebe und seinen Respekt gefordert. Der Sex, den sie sofort nach der Unterzeichnung des Vertrages gehabt hatten, war atemberaubend gewesen. Nur daran zu denken, ließ kleine Flammen auf ihrer Haut tanzen. Und der Gedanke, dass sie es auf dem Schreibtisch ihres Ex-Chefs getan hatten, zauberte nun ein Lächeln auf ihre Lippen. Sie betrachtete es als ein kleines Abschiedsgeschenk – eines, das sie in Verlegenheit bringen würde, sollte ihr Ex-Chef jemals davon erfahren.
Alles würde sich jetzt zum Guten wenden, denn sie liebte Daniel mehr als alles andere und sie wusste, dass er sie genauso liebte. Die Aussicht, jede Nacht das Bett mit ihm zu teilen und jeden Morgen in seinen Armen aufzuwachen, löschte alle ihre Ängste aus. Nach New York umzuziehen, war die richtige Entscheidung.
Als Daniel ihre Hand nahm und einen Kuss in ihre Handfläche drückte, sah sie ihn an. Er lächelte sie auf eine besondere Weise an, die jedes Mal ihr Herz zum Flattern und ihren Puls zum Rasen brachte. Sie konnte nicht umhin, ihn anzulächeln. „Was?“
„Du bist schön, Sabrina.“ Er lächelte wieder und streifte mit seinen Lippen über ihre Knöchel. „Ich kann dir gar nicht sagen, wie glücklich ich bin, dass du zu mir nach New York ziehst.“
Sie lächelte. „Ich bin auch glücklich.“
„Warum schaust du dann so besorgt drein?“
Sabrina zuckte mit den Achseln. „Ich bin nicht besorgt. Ich bin nur ein bisschen nervös, in eine neue Stadt zu ziehen, in der ich niemanden kenne.“
Er beugte sich zu ihr. „Du kennst mich. Ist das nicht genug? Bin ich dir nicht genug?“
„Du bist mehr als genug.“
„Was ist dann das Problem?“
„Nichts.“ Sie schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln. „Alles wird absolut perfekt sein.“
Nur diese Worte auszusprechen, ließ sie sich schon besser fühlen. Sie musste einfach nur die kleinen Zweifel beiseiteschieben, die sich immer wieder in sie einschlichen und versuchten, sie davon zu überzeugen, dass es verrückt war, mit einem Mann zusammenzuziehen, den sie erst zwei Wochen kannte. Na gut, es war verrückt. Aber gut verrückt!
Daniel lehnte sich in seinem Sitz zurück, aber behielt seine Finger mit ihren verflochten. „Ich kann‘s kaum erwarten, bis du meine Eltern triffst. Sie sind schon ganz aufgeregt, dich kennenzulernen.“
Sabrina schluckte schwer. Daniel hatte sie schon eingeweiht, dass er sie seinen Eltern vorstellen würde, und sie hatte zugestimmt, doch das bedeutete nicht, dass sie nicht beunruhigt war. Was, wenn sie sie nicht mochten? Was, wenn sie dachten, dass ihr Sohn eine voreilige Entscheidung getroffen hatte, indem er sie bat, zu ihm zu ziehen? Das wäre schrecklich. Würde Daniel seine Entscheidung bereuen, wenn seine Eltern sie nicht mochten? Das könnte sie nicht ertragen. So oder so musste sie einen guten Eindruck auf Daniels Eltern machen.
„Du schaust wieder besorgt drein.“
„Das bin ich auch.“ Sie erwiderte seinen Blick. „Den Eltern meines Freundes vorgestellt zu werden, ist eine große Sache. Warte mal . . . “ Sie fühlte, wie ein spitzbübisches Grinsen sich auf ihrem Gesicht ausbreitete. „Sollte ich dich überhaupt meinen Freund nennen? Würde Kunde nicht besser passen? Nein, warte, ich glaube, der Vertrag bezeichnet dich als meinen Arbeitgeber. Genau.“ Sie versuchte, ein Lachen zu unterdrücken.
Daniel sah nicht amüsiert drein. „Du bist meine Freundin, Sabrina, und ich bin dein Freund. Ich werde mich mit nichts anderem zufriedengeben.“
„Wo ist dein Sinn für Humor?“
Er runzelte immer noch die Stirn. „Unsere Beziehung ist nichts zum Scherzen. Und selbst das Etikett ‚Freundin‘ ist nicht genug. Du bist so viel mehr für mich als nur eine Freundin.“
Sie lächelte, und ihr Herz schmolz ein wenig dahin.
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