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Bei Interview Mord

Bei Interview Mord

Titel: Bei Interview Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Buslau
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geladen?«
    »Nein. Einen Waffenschein habe ich.«
    »Sie wissen, dass Sie die Waffe eigentlich einschließen müssen?«
    »Im Moment bin ich ja zu Hause.«
    »Die werde ich nicht pfänden, denn die brauchen Sie für Ihren Job«, stellte er fest, legte die Pistole zurück und tastete sich weiter vor.
    Ich saß mit dem Geld und den Zigaretten in der Tasche auf dem Bett und hörte weiter Radio. Der Zauberkünstler hatte das Wort. Seine Stimme klang keuchend. Ein älterer Mann offenbar. Ich fragte mich, um wie viele Jahrzehnte der Mann seiner jungen Braut aus der Heidi-Klum-Stadt wohl voraus war.
    »Ich danke all meinen Fans für die guten Wünsche«, sagte er etwas hochtrabend, und im Hintergrund brach ein bisschen Gejohle los. »Und bei meiner nächsten Vorstellung, die im Bergischen Löwen stattfindet, habe ich für alle Freunde meiner Kunst einen besonderen Leckerbissen.«
    Mein Gott, wie das klang. Leckerbissen. Altväterlich. Der Mann war sicher mindestens siebzig.
    »… ein ganz neuer Trick. Eine Uraufführung. Seien Sie gespannt darauf. Kommen Sie und staunen Sie!«
    Wie auf dem Jahrmarkt! Jetzt war Jutta wieder dran.
    »Da haben Sie mir das Stichwort gegeben, Magic Landini. Können Sie schon etwas über den Trick verraten? Lassen Sie vielleicht Ihre charmante Assistentin und frisch gebackene Ehefrau verschwinden? Das würde die männlichen Fans sicher überhaupt nicht freuen. Und Sie doch sicher auch nicht!«
    Ha, ha!
    »Aber liebe Jutta, Sie glauben gar nicht, wie schwer es den Zauberern fällt, ihre Assistentinnen verschwinden lassen zu müssen. Aber keine Sorge, Heike taucht immer wieder auf. Und außerdem…«
    Plötzlich veränderte sich etwas. Landinis Stimme ging in einem Geräusch unter, das wie ein lauter Motor klang.
    Peter aus dem Studio schaltete sich dazwischen. »Jutta? Bist du noch auf Sendung? Was ist… ?«
    Das Motorengeräusch ebbte ab. Etwas gurgelte. Und dann waren da plötzlich Schreie im Hintergrund. Auch Jutta schrie etwas. Offenbar hielt sie sich das Mikro nicht mehr vor den Mund, denn sie klang ganz fern.
    Michels wurde aufmerksam und kam vom Schrank herüber zum Radio.
    »Tonstörung?«, fragte er.
    »Ich weiß nicht.« Das Interview war plötzlich abgebrochen. Für einen Moment trat Stille ein, und plötzlich begann Musik.
    Michels und ich starrten auf das Gerät.
    Die Musik schien kein Ende zu nehmen. Irgendwann ließ sich der Beamte wieder in dem Sessel nieder und notierte etwas. Schließlich blendete der Gesang langsam aus, und der Moderator war zu hören. Er klang ernst.
    »Wir hören gerade: Auf dem Konrad-Adenauer-Platz in Bergisch Gladbach hat es einen Unglücksfall gegeben. Unsere Reporterin Jutta Ahrens ist vor Ort. Jutta, was ist passiert?«
    Juttas Stimme hatte sich verändert. Sie klang verheult und eingeschüchtert.
    »Peter… ich… stehe hier auf dem Konrad-Adenauer-Platz«, sagte sie stockend, »ich habe gerade den Zauberer Magic Landini interviewt…« Sie schluckte hörbar, und im Hintergrund war aufgeregtes Rufen zu hören. »Gerade eben, vor wenigen Minuten, ist Landini zusammengebrochen. Offenbar hat jemand auf ihn geschossen. Ein… ein Pfeil… er steckt in seinem Körper.« Jutta drohte die Fassung zu verlieren und unterbrach sich einen Moment. Es ertönte wieder Geschrei. Dann sprach sie weiter. Langsam, Wort für Wort. Wie ein Automat. »Jemand hat mit einem Pfeil geschossen.«
    »Wie ist denn die Situation?«, fragte der Moderator.
    »Landini liegt da… Jemand von den Umstehenden hat sich gerade um die Braut gekümmert. Sie sitzt in ihrem Hochzeitskleid auf der Treppe… Peter, es ist furchtbar… Der Krankenwagen muss jeden Moment hier sein.«
    »Woher kam der Schuss?«, fragte Peter unbeirrt und mit einem Klang in der Stimme, als wolle er Jutta mit aller Macht davon abhalten, aufzugeben. »Wie konnte das passieren?«
    Im Hintergrund näherte sich eine Sirene. Jutta musste jetzt schreien.
    »Ich habe das nicht genau gesehen. Plötzlich steckte da der Pfeil… Ich glaube, jemand aus dem Publikum unten auf dem Platz hat geschossen.«
    »War das denn ein gezielter Schuss? Oder ein Unglück?«
    »Ich weiß es nicht. Aber da ist ein Motorrad weggefahren.«
    Sie unterbrach sich und schien Kraft zu sammeln. »Ich weiß es nicht…«, wiederholte sie. Dann schwieg sie.
    Peter begriff, dass Jutta nicht mehr konnte.
    »Danke, Jutta.« Dann fasste er noch mal zusammen. »Wie es aussieht, wurde in Bergisch Gladbach auf den Zauberkünstler Magic Landini mit einem

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