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Die Tonne mit dem Totenkopf

Die Tonne mit dem Totenkopf

Titel: Die Tonne mit dem Totenkopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Brezine
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Die Gruselkuh kommt
     
     
    Ein tiefer, gurgelnder, langgezogener Schrei ertönte zwischen den Bäumen. Axel, der gerade einen Dauerlauf durch den Wald machte, blieb mit einem Ruck stehen.
    „Was... was war das?“ dachte er erschrocken. Wer hatte da so schauderhaft gebrüllt? Ein menschliches Wesen konnte das keines gewesen sein. Aber welches Tier war in der Lage, so einen gräßlichen Ton von sich zu geben?
    Langsam drehte sich der Junge einmal herum. Er befand sich auf einer weitläufigen Waldlichtung mit einem romantischen See. An einem Ufer erhob sich ein felsiger Hügel, über den ein breiter Wasserfall tosend in den Waldsee stürzte. Sonst waren rund um den Jungen nur Tannen zu sehen, die hoch in den Himmel ragten. Von einem größeren Tier keine Spur.
    Axel lauschte angestrengt. Sein Herz pochte laut, und das Blut rauschte in seinen Ohren. Außer dem Tosen des Wassers und dem Gezwitscher der Vögel war aber im Moment nichts zu hören.
    Keuchend beugte sich der Junge, der einer der vier Knickerbocker-Freunde war, zum Wasser nieder, um sein Gesicht zu kühlen.
    Da war es wieder! Ein grunzendes, grölendes Brüllen, das ihm durch Mark und Bein ging. Entsetzt schoß er in die Höhe. Es gab keinen Zweifel. Der Monsterschrei war aus der Richtung des Wasserfalls gekommen.
    „Irgendwie... irgendwie stelle ich mir so das Brüllen eines Drachens vor“, fiel Axel ein.
    Klarerweise wußte er, daß es dieses Fabelwesen nicht gab. Und da nun wieder Stille herrschte, nahm der Junge allen Mut zusammen und schlich langsam am Ufer entlang.
    „Ha... hallo? Ist da jemand?“ rief der Junge zaghaft. In der nächsten Sekunde kam ihm das allerdings sehr lächerlich vor. Falls es sich wirklich um ein Tier handeln sollte, würde es ihm wohl kaum antworten und „Juhu, ich bin’s!“ schreien!
    Der Junior-Detektiv blieb regungslos stehen und wartete ab. Vielleicht brüllte das seltsame Wesen abermals.
    Aber er wurde enttäuscht. Nichts war zu hören.
    Also drehte sich Axel um und setzte zu einem langsamen Lauf heimwärts an. Doch da vernahm er hinter sich ein leises Knacken und Rascheln. Er blieb stehen und drehte im Zeitlupentempo den Kopf nach hinten. Auf vieles war er gefaßt, doch was er nun sah, konnte er einfach nicht fassen.
    Nicht einmal drei Meter von ihm entfernt, erblickte er zwei große, runde Augen, die fast aus dem Kopf quollen und ihn bösartig anglotzten. Mächtige dreckverschmierte Nüstern blähten sich drohend, und gelbe Zähne wurden gebleckt. Zwei spitze, lange Hörner senkten sich und wurden direkt auf den Jungen gerichtet.
    Sie gehörten einer Kuh. Der schrecklichsten Kuh, die Axel je gesehen hatte. Der mächtige, sonst so sanftmütige Kuhschädel war zu einer monsterhaften, gruseligen Fratze verzerrt.
    Ungeduldig scharrte die Horror-Kuh mit dem Vorderhuf und stieß erneut einen der grölenden, gurgelnden Schreie aus.
    „Weg! Nur weg! So schnell wie möglich!“ schoß es dem Jungen durch den Kopf. Er sprintete los, daß die Erde unter seinen Sohlen nach allen Seiten flog. Am Stampfen und Donnern hinter sich erkannte er, daß die Gruselkuh ihm folgte.
    Der Junge rannte um sein Leben. Ihm war klar, daß die Hörner dieses wildgewordenen Rindes eine tödliche Waffe sein konnten.
    Axel lief so schnell wie nie zuvor in seinem Leben, und zu seiner großen Erleichterung hörte er, daß die Hufschläge und das Schnauben der Kuh hinter ihm leiser wurden.
    „Was ist nur in diese Kuh gefahren?“ überlegte Axel. Weiter kam er mit seinen Gedanken aber nicht, denn plötzlich schlang sich etwas um seinen rechten Fuß und riß ihn zu Boden. Er schlug der Länge nach hin und japste nach Luft. Er war direkt auf den Brustkorb gefallen und konnte kaum noch einatmen. Stöhnend rappelte er sich auf und griff zu seinem rechten Schuh. Eine dicke Liane war ihm zum Stolperstrick geworden.
    Axel war, als hätte jemand ein tonnenschweres Gewicht auf seine Brust gestellt. Er krümmte sich nach allen Seiten, um endlich wieder Luft schöpfen zu können.
    Da ertönte abermals das grauenhafte Brüllen der Gruselkuh. Und es klang entsetzlich nahe!
    Der Knickerbocker richtete sich wimmernd auf und torkelte weiter. Nicht einmal zehn Meter von ihm entfernt, brach das Horrortier aus einem Gebüsch hervor und schnitt ihm den Weg ab.
    „Ni... nicht... nicht! Geh weg! Hau ab! Zieh Leine!“ stieß der Junge keuchend hervor.
    Die Gruselkuh schüttelte ihren mächtigen Monsterschädel mit den spitzen Hörnern und stapfte drohend auf den

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