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Bei Null bist du Tod

Bei Null bist du Tod

Titel: Bei Null bist du Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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rannte hinter ihm her und packte ihn am Halsband. »Ganz ruhig, da ist nichts.«
    Aber da war sehr wohl etwas.
    Ihre Nackenhaare stellten sich auf.
    Sie riss Toby zurück, als er lospreschen wollte. »Ab! Nach Hause!« Erleichtert stellte sie fest, dass er kehrtmachte und zurück zum Haus lief.
    Und Eve blieb ihm auf den Fersen. Albern, solches Herzklopfen zu haben. Vielleicht war es ja gar kein gefährliches wildes Tier gewesen. Toby war nicht gerade der klügste Hund der Welt. Es konnte ebenso gut ein Käuzchen oder ein Opossum gewesen sein.
    Doch erst als sie die Veranda erreichte, konnte sie wieder ruhiger atmen. Sie ließ sich auf die oberste Stufe sinken und Toby setzte sich neben sie. »Ich muss Jane sagen, dass du noch mal einen Kurs in Gehorsam brauchst«, flüsterte sie, als sie ihn an sich drückte. » Komm her heißt nicht Auf mit Gebrüll. Du hättest übel zugerichtet werden können, alter Junge.«
    Anstatt sie anzusehen, starrte er wie gebannt in Richtung Weg.
    Ein Schauer lief ihr über den Rücken. Alles nur Einbildung.
    Der Weg war leer. Nichts rührte sich.
    Nichts und niemand.
    Dennoch konnte sie sich einfach nicht beruhigen. Sie stand auf und trat an die Eingangstür. Sie war noch gar nicht dazu gekommen, über das nachzudenken, was sie sich vorgenommen hatte, aber es ließ sich nicht aufschieben. »Alles in Ordnung. Ich geh rein und mach uns eine Tasse Kakao. Du kriegst ein Leckerchen, auch wenn du es nicht verdient hast.«
     
    Jane musste lächeln, als sie den Hörer auflegte. Immer wenn sie mit Eve und Joe telefoniert hatte, fühlte sie sich besser. Es war ihr gar nicht bewusst gewesen, wie verzweifelt und entmutigt sie bis eben noch gewesen war. In den wenigen Minuten des Gesprächs war es den beiden gelungen, ihr etwas von ihrer Kraft abzugeben.
    Es klopfte an der Tür. Trevor trat ein, bevor sie reagieren konnte. »Du bekommst bald Besuch«, sagte er grimmig. »Venable hat mich soeben angerufen, er schäumt vor Wut.«
    »Warum?«
    »Dein Telefongespräch mit Eve und Joe hat ihm überhaupt nicht gefallen. Verstoß gegen Sicherheitsvorschriften, Einmischung in CIA-Angelegenheiten und Bedrohung nationaler Interessen.«
    »Wie bitte?« Dann begriff sie. »Hat er etwa mein Telefon angezapft?«
    »Ja. Verdammt, er hat sogar mein Telefon angezapft. Und zwar mit meiner ausdrücklichen Erlaubnis. Es beruhigt ihn, und es gibt immer Möglichkeiten, zu vermeiden, dass er mithört.« Er verzog das Gesicht. »Ich habe ihm gesagt, es ist mir egal, was du Eve und Joe erzählst, aber offenbar hast du Venable mit irgendwas nervös gemacht. Worum hast du Joe gebeten?«
    »Ich hab ihm gesagt, er soll alle Behörden einschalten, damit wir bei der Suche nach Reilly und Grozak Unterstützung erhalten.«
    »Dann wundert mich gar nichts mehr. Die staatlichen Stellen können es überhaupt nicht leiden, wenn man sich in ihre Angelegenheiten einmischt.«
    »Deren Pech.«
    »Ganz meiner Meinung.« Er wies auf die Tür. »Wollen wir runtergehen und ihm das sagen? Er müsste jeden Moment hier sein.«
    »Gott, der muss ja wirklich sauer sein.« Stirnrunzelnd ging sie an ihm vorbei. »Und ich kann es nicht leiden, wenn mein Telefon abgehört wird, verdammt noch mal.«
    »Sag das ihm, nicht mir.«
    »Du hast mir nichts davon erzählt.«
    »Ich fand, dass du schon verunsichert genug warst.« Er ging ihr voran die Treppe hinunter. »Und ich wollte, dass du hier bleibst. Es war mir wichtig.«
    »Aber jetzt sagst du es mir.«
    »Zum jetzigen Zeitpunkt würde dich nicht mal die Explosion einer Wasserstoffbombe von hier wegbringen. Du steckst schon viel zu tief in der Sache drin.« Er warf ihr einen Blick über die Schulter zu. »Hab ich Recht?«
    Verdammt, er hatte Recht. Wie sie Eve und Joe gesagt hatte, hier war der einzige Ort, wo sie sich nützlich machen konnte. »Stimmt, ich stecke viel zu tief drin«, pflichtete sie ihm bei. »Aber das heißt noch lange nicht, dass ich deswegen bereit bin, mich mit so einem Blödsinn abzufinden.«
    »Ich weiß. Deshalb lasse ich Venable herkommen und die Karten auf den Tisch legen.« Am Treppenabsatz drehte er sich zu ihr um. »Auch um dich davon zu überzeugen, dass Venable wirklich existiert und dass ich dir über meine Zusammenarbeit mit ihm die Wahrheit sage.«
    »Ich habe nicht angenommen, dass du lügst.«
    »Vielleicht nicht bewusst. Aber möglicherweise im tiefsten Innern? Du weißt, dass ich manchmal zu ziemlich ausgefuchsten Täuschungen greife. Du sollst auf jeden Fall wissen,

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