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Bei Null bist du Tod

Bei Null bist du Tod

Titel: Bei Null bist du Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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dass ich dir gegenüber vollkommen ehrlich bin.« Er wandte sich um und öffnete die Tür zum Burghof. »Frag Venable alles, was du willst.« Er lächelte. »Da er dich allerdings mittlerweile für ein Sicherheitsrisiko hält, wird er dir wahrscheinlich keine Antwort geben.«
    Als Carl Venable aus dem Hubschrauber stieg, wirkte er auf Jane ganz und gar nicht wie der nervöse Typ, den Trevor ihr beschrieben hatte. Er war ein massiger, rothaariger Mann mit grauen Schläfen, und von weitem strahlte er Selbstbewusstsein und Autorität aus.
    Doch die gerunzelte Stirn und seine ruckartigen Bewegungen straften diesen Eindruck Lügen, als er näher kam. »Ich hatte Ihnen gesagt, Sie sollten sie nicht herbringen«, fuhr er Trevor an. »Sabot ist stinksauer. Er hat mir angedroht, mich von dem Fall abzuziehen.«
    »Das wird er nicht tun. Natürlich wird Quinn einigen Staub aufwirbeln, aber auf Sie lässt er nichts kommen. Sabot wird viel zu sehr damit beschäftigt sein, seine Position zu rechtfertigen, um Ihnen den Teppich unter den Füßen wegzuziehen.«
    »Wenn Sie das sagen.« Er wandte sich an Jane. »Sie haben überhaupt keine Ahnung, was für ein Chaos Sie angerichtet haben. Das wird es doppelt so schwer für uns machen, irgendetwas Vernünftiges auf die Beine zu stellen. Quinn wird sich garantiert an Homeland Security wenden, und das bedeutet, dass wir denen gegenüber Rechenschaft ablegen müssen. Damit könnten Sie unsere Chancen, Grozak zu erwischen, endgültig zunichte gemacht haben.«
    »Bisher haben Sie ja noch keine allzu großen Erfolge vorzuweisen«, erwiderte Jane trocken. »Und wenn wir damit einen weiteren elften September verhindern können, ist es mir egal, ob ich Ihnen Ihre Arbeit erschwert habe. Vergessen Sie’s. Ich werde tun, was ich für richtig halte.«
    Venable lief rot an. »Nicht, wenn ich Sie verhafte und als Zeugin zur Sache unter Arrest stelle.«
    »Jetzt reicht’s, Venable«, mischte sich Trevor ein. »Mir ist klar, dass Sie sauer sind, aber wir wissen beide, dass Sie das nicht tun werden.«
    »Eigentlich sollte ich es tun. Es wäre für uns alle sicherer. Vor allem für Ms MacGuire selbst. Reilly hätte keinen Zugriff auf sie. Sie haben mir doch selbst gesagt, dass er um sie verhandeln will. Und jetzt fängt sie auch noch an –«
    »Ich habe Ihnen ebenfalls gesagt, Sie sollen gefälligst die Klappe halten über das, was Reilly gesagt hat, Sie Idiot«, fiel Trevor ihm wütend ins Wort. »Jetzt haben Sie’s vermasselt.«
    »Moment mal«, entfuhr es Jane. »Um was geht es hier?« Sie wirbelte zu Trevor herum. »Was für Verhandlungen?«
    Trevor schwieg einen Moment lang, dann zuckte er die Achseln. »Als er mich angerufen hat, kam er mir mit einer Liste von Bedingungen, die ich erfüllen soll, wenn ich will, dass er seine Abmachungen mit Grozak sausen lässt.«
    »Und was stand auf der Liste?«
    »Das Gold, meine Statue von Cira – und du. Du standest ganz oben auf der Liste.«
    »Warum?«
    »Was glaubst du wohl? Ich habe dir erzählt, dass er wie besessen hinter allem her ist, was mit Herkulaneum zu tun hat, vor allem hinter Ciras Gold. Und wer könnte mehr mit Cira zu tun haben als du? Ihr Ebenbild. Er geht davon aus, dass du mehr weißt, als dir bewusst ist. Oder dass du es weißt, dich aber bedeckt hältst und nur auf eine passende Gelegenheit wartest, um dir das Gold unter den Nagel zu reißen.«
    »Das ist doch völlig absurd.« Sie versuchte nachzudenken. »Und außerdem, wie will er mich denn dazu bringen, ihm irgendwas –« Plötzlich fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. »Jock.«
    »Bingo. Bewusstseinskontrolle. Er will dich dazu bringen, ihm deine Gedanken offen zu legen, damit er sie bis in den allerletzten Winkel erforschen kann«, erklärte Trevor. »Und nebenbei will er auch noch seine schmutzige Fantasie ausleben.«
    Bei der Vorstellung lief es ihr eiskalt über den Rücken. »Dieses Schwein.«
    »Ich habe ihm gesagt, dass es keinen Handel geben wird. Ich habe ihm das Gold angeboten, sollte ich es finden, und auch meine Statue, aber ich habe ihm klar gemacht, dass er auf dich verzichten muss.«
    »Warum hast du mir nichts davon erzählt?«
    »Er hätte es Ihnen sagen sollen«, bemerkte Venable. »Ich habe Trevor erklärt, dass wir es vielleicht benutzen könnten, um zu –«
    »Und ich haben Ihnen geantwortet, dass das nicht in Frage kommt.«
    Jane versuchte, den ersten Schrecken über die bedrohliche Vorstellung zu verdauen. »Venable hat Recht. Wir sollten jede

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