Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bei Null bist du Tod

Bei Null bist du Tod

Titel: Bei Null bist du Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
Vom Netzwerk:
anfangen, mir zu vertrauen. Ich werde mir Mühe geben, dir dabei zu helfen.« Er lächelte. »Morgen.« Damit verschwand er in der Bibliothek.
    Zum Glück hatte er die Herausforderung nicht angenommen, dachte sie müde. Ihre Gefühle lagen blank, sie war verwirrt und, ja, frustriert. Die Stunde mit Trevor auf dem Turnierplatz hatte eine Sturmflut von sexuellen Gefühlen in ihr ausgelöst. Auf dem Rückweg zur Burg hatte sie sich nur mit Mühe beherrschen können. Sie hatte die ganze Zeit seinen Körper gespürt, als er neben ihr hergegangen war. Was für eine Idiotie, so zu reagieren! Sie war schließlich nicht mehr das unerfahrene Mädchen, das sie vor vier Jahren gewesen war.
    »Sie können ihm wirklich vertrauen«, sagte Bartlett ernst. »Trevor mag vielleicht ein bisschen launisch sein, aber er hat mich noch nie im Stich gelassen, wenn es darauf ankam.«
    »Wirklich? Allerdings ist die Beziehung zwischen Ihnen und Trevor nicht ganz dieselbe wie die zwischen ihm und mir, nicht wahr? Gute Nacht, Bartlett.«
    »Gute Nacht.« Er ging in Richtung Bibliothek. »Wir sehen uns morgen früh.«
    Ja, morgen. Morgen früh würde sie als Allererstes zu Mario gehen und ein paar Stunden dort bleiben, um sich auf die Begegnung mit Trevor vorzubereiten. Die Stunden mit Mario waren entspannt und friedlich gewesen, und genau das brauchte sie. Jetzt würde sie schlafen gehen und alle Gedanken an Trevor und daran, wie sehr sie sich danach gesehnt hatte, ihn zu berühren, einfach ausblenden. Ihn berühren? Am liebsten hätte sie sich auf ihn gestürzt wie eine verdammte Nymphomanin. Aber einen größeren Fehler konnte sie gar nicht machen. Sie musste einen klaren Kopf bewahren und sie wusste nicht, ob ihr das gelingen würde, wenn sie sich auf eine sexuelle Beziehung mit Trevor einließ. So heftig hatte sie noch nie auf einen Mann reagiert, das Band zwischen ihnen war so stark wie vor vier Jahren. Sie konnte es sich nicht leisten, das Band noch intensiver werden zu lassen.
    Also nicht daran denken, wie es sich angefühlt hatte, neben ihm auf dem Felsbrocken zu sitzen. Sie musste sich auf diesen Venable konzentrieren.
     
    Trevor hatte gerade das Telefongespräch beendet, als Bartlett die Bibliothek betrat. Bartlett hob die Brauen. »Das ging ja schnell. Ich nehme an, Venable hat mal wieder überreagiert?«
    »Vielleicht.« Trevor runzelte nachdenklich die Stirn. »Aber es ist mir lieber, wenn er überreagiert, als dass er auf seinem Arsch hockt und sich wie Sabot ins La-la-Land träumt.«
    »Was wollte er denn?«
    »Quinn versucht, an die CIA-Akten über Grozak heranzukommen. Das macht Venable nervös.« Er zuckte die Achseln. »Damit war zu rechnen. Quinn ist ein ehemaliger FBI-Mann, und er hat Kontakte. Er wird eine Möglichkeit finden, die Informationen zu bekommen, die er haben will. Aber darum kümmere ich mich, wenn es so weit ist.«
    »Und das ist alles, was Venable wollte?«
    Trevor schüttelte den Kopf. »Er meinte, einer seiner Informanten in der Schweiz hätte von merkwürdigen Vorkommnissen in Luzern berichtet.«
    »Im Zusammenhang mit Grozak?«
    »Möglich.«
    Bartlett legte den Kopf schief. »Aber es macht dich kribbelig.«
    »Es macht mich immer kribbelig, wenn ich nicht weiß, was Grozak als Nächstes im Schilde führt.«
    »Vielleicht hat Venables Informant irgendwas durcheinander geworfen.«
    »Oder auch nicht.« Trevor lehnte sich in seinem Sessel zurück und dachte angestrengt nach. »Luzern …«
     
    »Jock wird sich am Brunnen mit uns treffen«, sagte MacDuff, als er über den Hof auf Jane zukam. »Wenn es Ihnen recht ist.«
    »Mir ist es egal, wo wir uns treffen.« Sie setzte sich auf den Brunnenrand und schlug ihren Zeichenblock auf. »Wann kommt er denn?«
    »In ein paar Minuten. Er gießt gerade seine Blumen.« MacDuff runzelte die Stirn. »Was machen Sie da?«
    »Ich zeichne Sie. Ich vergeude nicht gern meine Zeit.« Ihr Bleistift flog über das Papier. »Sie haben ein sehr interessantes Gesicht. Harte Züge, bis auf die Lippen …« Sie schattierte die Wangenknochen. »Ich habe die ganze Zeit das Gefühl, dass Sie mich an jemanden erinnern. Haben Sie mal die Fernsehserie Highlander gesehen?«
    »Nein, das habe ich mir erspart.«
    »Sie sehen aus wie der Schauspieler, der die Hauptrolle gespielt hat.«
    »O Gott.«
    »Er war sehr gut.« Sie lächelte verschmitzt, während sie sich fragte, wie weit sie ihn provozieren konnte. »Und hübsch, sehr hübsch.«
    Er biss nicht an. »Sie sollen nicht mich, sondern

Weitere Kostenlose Bücher