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Bei null bist du tot

Bei null bist du tot

Titel: Bei null bist du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johanson
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mich dabei einen Scheißdreck, MacDuff.«
    »Die braucht Sie auch nicht zu interessieren«, sagte MacDuff. »Es reicht, wenn sie mich interessiert.« Mit einer Kinnbewegung deutete er auf Mario, der gerade die Stufen herunterkam. »Da kommt Ihr Gelehrter, der es nicht erwarten kann, den Superhelden zu spielen. Am liebsten würde ich die Information mit Gewalt aus ihm rausquetschen und ihn hier lassen. Und erzählen Sie mir nicht, dass Sie nicht genauso denken, Trevor.«
    »Ich war kurz in Versuchung«, erwiderte Trevor. »Aber er ist wild entschlossen, und es würde ziemlich lange dauern, ihn so unter Druck zu setzen, dass er –«
    »Nein«, sagte Jane.
    MacDuff zuckte die Achseln. »Also gut, belassen wir es dabei. Aber sollte er uns Probleme bereiten, werden sich später noch Gelegenheiten ergeben, ihn auszuquetschen.« Er drehte sich um und öffnete die Stalltür. »Sagen Sie ihm, er soll sich in Bewegung setzen, wenn er uns begleiten will. Komm, Jock.«
    Jane nickte Mario kurz zu, dann folgte sie MacDuff und Jock durch den Gang zwischen den Pferdeboxen. »Wo gehen wir hin?«
    »In Angus’ Geheimgang, stimmt’s?«, fragte Jock.
    »Ganz recht«, sagte MacDuff. »Und das ist ein hübscher Geheimgang.« Er betrat die drittletzte Box. »Wenn man Schlamm und Modergeruch mag.« Er schob eine schwere Kiste und ein paar Sättel zur Seite, dann öffnete er eine Falltür. »Früher wäre der Gestank allerdings wesentlich penetranter gewesen. Angus hat stets dafür gesorgt, dass niemand Lust hatte, da unten herumzustöbern, und den Boden mit einer Schicht Dung bedeckt.«
    »Wo führt diese Tür hin?« Trevor hatte sie eingeholt und spähte in die Dunkelheit hinunter. »Stufen …«
    »Sie führt in einem Bogen zu einer Tür am Fuß der Klippe.« MacDuff klappte eine Kiste auf und nahm eine von mehreren Taschenlampen heraus. »Nehmen Sie sich alle eine davon. Es gibt da unten kein Licht, und die Treppe ist zu gewunden, um sich auf einen Führer zu verlassen, der mit einer Taschenlampe vorausgeht. Außerdem sind die Stufen nass und glitschig.« Doch MacDuff nahm die Stufen sicher und behände. »Geben Sie Acht, dass Sie sich nicht den Kopf stoßen. Mein Urgroßvater war einmal ziemlich angetrunken, als er hier runterstieg, dabei ist er so schlimm gestürzt, dass er zwei Jahre lang nicht laufen konnte. Er war halb tot, als er es endlich geschafft hatte, zurück in den Stall zu kriechen.«
    »War denn niemand bei ihm?«
    »Natürlich nicht. Dieser Gang ist ein Familiengeheimnis, das vom Vater an den Sohn weitergegeben wird. Mein Urahn Angus hat ihn anlegen lassen, als die Festung errichtet wurde. Er wollte einen Fluchtweg, über den er ans Meer gelangen konnte, und es gibt noch einen zweiten Geheimgang, der in die Hügel außerhalb der Burgmauern führt. Dieser zweite Gang ermöglichte es ihm, seine Leute in den Rücken einer angreifenden Armee zu führen. Er lebte in einer gefährlichen Zeit und wollte auf alle Eventualitäten vorbereitet sein.«
    »Das ist doch Jahrhunderte her.« Gott, waren die Stufen glitschig, dachte Jane, während sie an der gewundenen Wand Halt suchte. Sie schienen endlos in die Tiefe zu führen … »Und Sie behaupten, außer Ihnen weiß niemand davon?«
    »Es gibt noch so etwas wie Ehre. Keiner von uns durfte mit irgendjemandem außerhalb der Familie darüber reden. Später war das natürlich nicht mehr so wichtig, aber wir sind eine Familie, die etwas auf Tradition hält.«
    »Aber Jock kannte offenbar das Familiengeheimnis.«
    »Erst seit ich ihn aus Colorado hergeholt habe. Und Jock würde eher sterben, als ein Geheimnis zu verraten, das ich ihm anvertraue. Noch zwei Meter, dann nach links. Dort biegt der Tunnel ab, der in die Hügel führt.«
    Jane sah den Abzweig nach rechts, während sie sich wie angewiesen links hielt. »Wie weit ist es noch?«
    »Nicht mehr weit. Aber hier werden die Stufen steiler. Seien Sie vorsichtig.«
    »Und was machen wir, wenn wir das Meer erreichen?«, wollte Trevor wissen. »Schwimmen?«
    »Angus war tatsächlich so fit, dass er die vier Meilen um die Landspitze herum schwimmen konnte, aber seine Nachfahren waren nicht ganz so sportlich. An einem getarnten Bootssteg am Fuß der Treppe liegt ein Motorboot. Wir werden statt des Motors die Ruder benutzen, aber wenn wir uns dicht an der Küste halten, dürften wir nicht länger als zwanzig Minuten brauchen, um einen sicheren Abstand zu erreichen.«
    »Und dann?«, fragte Trevor.
    »Ich denke, damit sollte mein Teil mehr

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