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Bei null bist du tot

Bei null bist du tot

Titel: Bei null bist du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johanson
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oder weniger erledigt sein«, sagte MacDuff. »Colin, ein Mann aus dem Dorf, wird uns mit einem Auto erwarten und nach Aberdeen bringen. Ich nehme an, von dort aus können Sie für eine Transportmöglichkeit in die USA sorgen?«
    »Ich werde Kimbrough in Paris anrufen, sobald wir im Auto sitzen. Mit dem habe ich schon seit ein paar Jahren nicht mehr zusammengearbeitet, deswegen wird Grozak nicht so schnell auf ihn kommen.«
    »Wie lange wird er brauchen, um herzukommen?«
    »Wenn er frei ist, ein paar Stunden. Wenn nicht, rufe ich jemand anderen an.«
    Jane hörte Mario hinter sich aufschreien und dann einen Fluch ausstoßen. »Verdammt, wie weit ist es noch, MacDuff? Ich hätte mir beinahe den Knöchel gebrochen.«
    »Ihr Pech«, knurrte MacDuff. »Ungeladene Gäste haben kein Recht, sich zu beschweren.«
    Weder Trevor noch Jane waren eingeladen worden, ihn und Jock zu begleiten. Jane fragte sich, ob MacDuff – Dann hörte sie vor sich Wasser plätschern. »Was ist das?«
    »Die unteren Stufen liegen bei Flut unter Wasser«, rief MacDuff, der schon um die nächste Biegung verschwunden war. »Ich werde durchs Wasser waten müssen, um an das Boot zu gelangen. Völlig ungefährlich.« Dann fügte er hinzu: »Höchstens ein paar Aale und Krabben, die mit der Flut reinkommen. Aber keine Sorge, Sie sind ja nicht barfuß.«
    »Wie beruhigend.« Als sie um die Biegung kam, sah sie MacDuff und Jock vor sich. Sie standen bis zu den Hüften im Wasser und wateten zu einem schnittigen schwarz und cremefarben gestrichenen Boot, das an einem Metallpfosten vertäut war. Ein bisschen weiter draußen konnte sie eine schmale Öffnung ausmachen, wo es aufs Meer hinausging.
    »Alles klar?«, fragte Trevor hinter ihr. Ihr war gar nicht bewusst geworden, dass sie stehen geblieben war.
    Sie nickte und ging weiter, ihre kleine Reisetasche über der Schulter.
    Nachdem sie drei weitere Stufen hinabgestiegen war, stand sie bibbernd bis zur Taille im kalten Salzwasser. Sie holte tief Luft und sah zu MacDuff und Jock hinüber, die im Begriff waren, ins Boot zu steigen.
    Jock drehte sich zu ihr um und reichte ihr eine Hand. »Gib mir deine Tasche, dann helfe ich dir ins Boot.«
    »Danke.« Sie warf ihm die Tasche zu und ließ sich dann von ihm hochziehen. MacDuff war dabei, zwei Ruder aus einer Kiste zu nehmen. »Du kennst dich hier unten ziemlich gut aus, Jock.«
    »Der Burgherr hat mich mit hierher genommen, als wir nach Schottland zurückgekommen sind. Er musste hier unten etwas reparieren und wollte mich nicht allein lassen.«
    Weil Jock suizidgefährdet gewesen war und MacDuff ihn nicht aus den Augen lassen wollte. »Du bist ihm bestimmt eine große Hilfe gewesen.«
    »Ich hab mich bemüht«, antwortete Jock ernst. »Ich hab getan, was er mir aufgetragen hat, aber ich kannte mich nicht so gut aus wie der Burgherr und Angus. Es war Angus’ Zimmer.«
    »Zimmer?«
    »All die Stufen und die Dunkelheit … Ich hab mich verirrt. Ich war ganz durcheinander, und einmal musste der Burgherr mich aus dem Wasser ziehen.«
    Verirrt? Was meinte er damit?
    »Jock, ich brauche deine Hilfe«, rief MacDuff, worauf Jock sich ihm sofort zuwandte.
    »Du bist ja klatschnass«, sagte Trevor, als er ins Boot kletterte. »Haben Sie ein paar Handtücher, MacDuff?«
    »In der Kiste unter dem Steuer.« MacDuff reichte Trevor ein Ruder. »Sie kann sich später abtrocknen. Machen wir, dass wir wegkommen.«
    »Ich kann rudern«, erklärte Mario, der inzwischen ebenfalls ins Boot geklettert war. »Ich war als Student in der Rudermannschaft.«
    »Tun Sie sich keinen Zwang an. Verdienen Sie sich die Überfahrt.« MacDuff gab ihm ein Ruder. »Sie werden allerdings feststellen, dass das Rudern hier etwas beschwerlicher ist.«
    Trevor reichte Jane ein Handtuch. »Hier. Trockne dich ab. Wir können es uns nicht leisten, dass du krank wirst.«
    »Keine Sorge.« Sie versuchte, ihre Kleider mit dem Handtuch ein bisschen trockenzureiben, und schnitt eine Grimasse. »Kein einziger Aal, MacDuff«, verkündete sie.
    »Wirklich? Haben Sie ein Glück.«
    »Hoffen wir, dass das Glück uns weiterhin hold bleibt.« Trevor machte das Boot los. »Bringen Sie uns hier raus, MacDuff.«
     
    Kimbrough erwartete sie auf dem Flughafen außerhalb von Aberdeen, wo sie gelandet waren, nachdem Trevor Jane in Harvard abgeholt hatte. Er war klein, Mitte vierzig und gab sich geschäftsmäßig knapp. »Fertig zum Abflug«, sagte er zu Trevor. »Ich habe einen fingierten Flugplan nach New Orleans

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