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Bei null bist du tot

Bei null bist du tot

Titel: Bei null bist du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johanson
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später wieder. Einverstanden?«
    Jane überlegte. »Fürs Erste. Sie werden sich aufregen, auch wenn ich ihnen sowieso nicht viel erzählen könnte. Aber ich werde sie nicht lange über unsere Aktivitäten im Dunkeln lassen.«
    »Ich hoffe bloß, dass das auch nicht nötig sein wird. Entweder wir erfahren von Jock, was wir wissen müssen, oder nicht. Aber warte mit dem Anruf, bis wir in Chicago gelandet sind.«
    Sie schaute ihm nach, während sie neben Mario Platz nahm. Trevor war sehr liebevoll gewesen, was sie in dieser angespannten Situation wunderte. Ihre Beziehung beruhte zu einem großen Teil auf der sexuellen Anziehungskraft, die sie aufeinander ausübten. Selbst jetzt spürte sie, wie ihr Puls zu rasen begann, wenn sie zu ihm hinüberschaute. Doch in diesem Moment empfand sie mehr als diese animalische Hitze, jetzt war es auch Herzenswärme, die sie durchflutete. Sie riss sich von seinem Anblick los. »Sie sind so still, seit wir aufgebrochen sind.«
    »Ich hab mir gesagt, es hat keinen Zweck, mich in die Gespräche einzumischen, wenn mir ohnehin niemand zuhören will.« Mario setzte eine frustrierte Miene auf. »Ich habe mich Ihnen als Begleiter aufgedrängt und fühle mich nicht willkommen. Also halte ich mich zurück und bemühe mich, meinen Beitrag zum Gelingen des Unternehmens zu leisten.«
    »Beitrag?«, wiederholte Jane. »Ich hatte nicht den Eindruck, dass es Ihnen um ein gemeinsames Unternehmen ging.«
    »Ich bin kein Idiot. Ich kenne meine Grenzen.« Er schaute zu Jock hinüber. »Aber seine Grenzen sind noch enger gezogen. Wir setzen eine Menge aufs Spiel auf die vage Möglichkeit hin, dass er das durchsteht.«
    »Uns bleibt keine andere Wahl.« Sie sah ihn an. »Es sei denn, Sie geben uns etwas, um das wir verhandeln können.«
    Mario schüttelte den Kopf. »Das verstehen Sie nicht. Ich bin nicht gefühllos. Auch ich will nicht, dass noch einmal so eine Katastrophe passiert wie am elften September. Aber ich will meine Chance, mich an diesen beiden Schweinen zu rächen.« Er lehnte sich in seinem Sitz zurück und schloss die Augen. »Ich werde jetzt ein bisschen schlafen. Also hören Sie auf zu quasseln. Sie können mich sowieso nicht umstimmen.«
    »Ich werde so lange auf Sie einreden, wie ich will«, sagte sie. »Vielleicht sagen Sie sich ja in irgendeinem lichten Moment, dass es den Preis wert ist.«
    Er antwortete nicht und öffnete auch nicht die Augen. Offenbar hatte er beschlossen, sie zu ignorieren.
    Also gut, sollte er ruhig, dachte Jane. Sie würde Gelegenheit genug finden, ihm auf die Nerven zu gehen, wenn sie erst in Colorado waren. Der Gedanke entlockte ihr ein wehmütiges Lächeln. MacDuff hatte ihr vorgeworfen, Jock zu sehr bedrängt zu haben, und jetzt tat sie dasselbe mit Mario. Bestimmt hatte Trevor ihre Selbstzweifel mit seinen Worten verscheucht.
    Nein, seine Worte hatten sie berührt, doch sie hatte sich so schnell wieder gefangen, weil das einfach in ihrer Natur lag. Unentschlossenheit war ihr stets zuwider gewesen. Man musste voranschreiten, nicht zurückgehen oder auf der Stelle treten. Etwas anderes kannte sie nicht.
    Sollten MacDuff und Mario ihr den Buckel herunterrutschen. Sie würde tun, was sie immer getan hatte. Sie würde versuchen, die Welt nach ihren Vorstellungen zu gestalten. Es war die einzige Möglichkeit zu – »Komm mit.« Trevor stand neben ihr. »Ich muss mit dir reden.«
    »Warum sollte ich –« Als sie seinen Gesichtsausdruck bemerkte, brach sie ab und folgte ihm ins Cockpit. »Gibt’s Probleme?«
    »Vielleicht.« Seine Kiefermuskeln spannten sich. »Ich habe gerade einen Anruf von Venable bekommen. Er hat nur einen Satz gesagt und dann aufgelegt: ›Sorry, ich habe sie gewarnt.‹«
    »Was soll das denn –«
    »Ruf Eve an«, sagte er. »Auf der Stelle. Vielleicht weiß sie etwas.«
    Sie wählte Eves Nummer. »Eve, hier ist Jane. Etwas Merkwürdiges ist –«
    »Leg auf«, sagt Eve knapp. »Und macht, dass ihr da wegkommt. Joe hat gerade erfahren, dass Homeland Security den Fall übernommen hat und die CIA rausdrängt. Die wollen sich alle vorknöpfen, die sie auf MacDuff’s Run finden, und euch alle verhören. Sie wollen die Ermittlungen selbst durchführen.«
    »Mist. Das können sie doch nicht machen. Damit würden sie Grozak warnen, und uns wären die Hände gebunden.«
    »Es wird so kommen. John Logan hat versucht, es ihnen auszureden, aber sie waren schon zu aufgescheucht. Die wollen auf keinen Fall dumm dastehen, indem sie nichts unternehmen.

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