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Bei null bist du tot

Bei null bist du tot

Titel: Bei null bist du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johanson
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nicht erzählt, dass er sich an alles erinnerte. War Grozak deswegen sauer auf Sie?«
    »Ja, aber Wickman ist Ihnen gefolgt. Ich habe Grozak dann geraten, er soll Sie ruhig von Jock in die Höhle des Löwen bringen lassen, ich würde ihm Bescheid geben, wann und wo er Sie erwischen konnte.«
    »Und das haben Sie getan.«
    Er schüttelte traurig den Kopf. »Sie verstehen das nicht. Ich möchte das alles nicht tun. Aber ich bin nicht wie Sie. Ich brauche schöne Sachen. Ein Haus, wundervolle alte Bücher, Gemälde. Es ist eine Leidenschaft.«
    »Es ist Korruptheit.«
    »Vielleicht.« Er machte eine Geste mit der Pistole. »Aber wenn Sie Reilly erst mal kennen gelernt haben, werde ich Ihnen vorkommen wie ein Engel. Soviel ich weiß, ist er ein äußerst unangenehmer Zeitgenosse.«
    »Sie wollen mich tatsächlich zu Reilly bringen?«
    »Selbstverständlich, und zwar so schnell wie möglich.« Er warf einen Blick auf seine Uhr. »Trevor und MacDuff werden bestimmt keine Zeit verschwenden. Die müssten gleich hier sein.«
    »Warum tun Sie das? Damit werden Sie niemals davonkommen.«
    »Und ob. Ich werde Sie Reilly übergeben. Ich werde ihm die Informationen über das Gold aus Ciras letztem Brief liefern und ihm verraten, wo er die Übersetzung finden kann, die ich auf der Burg versteckt habe. Er händigt mir das versprochene Geld aus, und ich mache mich aus dem Staub. Falls ich Trevor oder MacDuff über den Weg laufen sollte, werde ich ihnen sagen, dass Reilly Sie in seiner Gewalt hat, und so tun, als wäre ich unterwegs, um die Polizei zu holen.«
    »Und ich werde ihnen alles erzählen, was Sie getan haben.«
    »Ich bezweifle, dass Sie dazu Gelegenheit haben werden. Reilly wird die Flucht gelingen, und wahrscheinlich wird er Sie mitnehmen. Er hat sein halbes Leben damit zugebracht, sich Verstecke zu suchen und Schlupflöcher zu schaffen, die CIA ist schon seit zehn Jahren vergeblich hinter ihm her. Es gibt keinen Grund, anzunehmen, dass sie diesmal mehr Erfolg haben werden.« Er zeigte auf die Tür. »Die Zeit für Plauderstündchen ist um. Los, bewegen Sie sich.«
    »Und wenn nicht, werden Sie mir wohl auch androhen, mir die Kniescheibe zu zerschießen, was?«
    »Es würde mir zutiefst widerstreben. Ich mag Sie sehr, Jane.«
    Aber er würde es tun. Ein Mann, der zuließ, dass sein Vater brutal abgeschlachtet wurde, hatte keinerlei Hemmungen. Wahrscheinlich hatte sie bei Reilly bessere Karten. Solange Mario die Waffe auf sie gerichtet hielt, hatte sie jedenfalls keine Chance gegen ihn. Sie ging zur Tür. »Machen wir uns auf den Weg. Wir wollen Reilly doch nicht warten lassen.«
    Der Schnee schlug ihr eiskalt ins Gesicht, als sie die Tür öffnete. Mario führte sie an drei Wagen vorbei, die vor der Hütte standen.
    »Fahren wir nicht mit dem Auto?«
    Mario schüttelte den Kopf. »Reilly hat gesagt, wenn man die Deaktivierungscodes für die Auffahrt nicht kennt, löst jedes Fahrzeug die Sprengladungen aus. Und diese Codes wollte er mir auf keinen Fall verraten. Er meinte, wir sollten durch den Wald gehen. Ich soll ihn anrufen, sobald wir den Waldrand erreichen, und wenn er auf den Videos sieht, dass wir kommen, deaktiviert er den Zündmechanismus für die Tretminen.«
    Bei dem Schneetreiben konnte sie kaum einen Meter weit sehen. Wie zum Teufel wollte Reilly irgendwas auf seinen Kamerabildern erkennen?
    »Tun Sie’s nicht, Mario«, rief sie ihm über die Schulter hinweg zu. »Das einzige Verbrechen, das Sie bisher begangen haben, ist die Erschießung eines Mörders.«
    »Und Komplizenschaft mit einem Terroristen. Dafür bekommt man entweder die Todesstrafe oder man wandert lebenslänglich ins Gefängnis. An dem Abend, als Grozak mich angeheuert hat, habe ich eine Entscheidung getroffen. Ich habe beschlossen, reich zu werden. Und es wird funktionieren.« Er blieb stehen. »Halt. Wir haben den Waldrand fast erreicht.« Er wählte eine Nummer auf seinem Handy. »Reilly, hier spricht Mario Donato. Ich habe sie. Wir kommen.« Er hörte einen Moment lang zu. »Okay.« Er schaltete das Handy ab. »Wir werden vor dem Haus von einem Empfangskomitee erwartet.« Er machte ein angewidertes Gesicht. »Noch so einer wie Jock. Noch so ein Schwächling.«
    »Jock ist kein Schwächling. Er ist ein Opfer.«
    »Wer sich so manipulieren lässt, leidet unter Charakterschwäche.«
    »Sie glauben also nicht, dass Ihnen dasselbe passieren könnte?«
    »Niemals.« Er zeigte mit seiner Pistole auf sie. »Und Ihnen könnte es genauso wenig

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