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Bei null bist du tot

Bei null bist du tot

Titel: Bei null bist du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johanson
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Trevor protestieren wollte. »Auf den Videos wird man bei dem Schneetreiben nicht erkennen können, ob du bei mir bist oder Mario. Du hast eine ähnliche Statur wie er. Wenn du deinen Kopf gesenkt und die Pistole sichtbar in der Hand hältst, wird niemand den Unterschied bemerken. Ich gehe voraus, dann sieht er mich als Erstes.«
    »Und was wollen Sie tun, wenn Sie das Haus erreichen?«, fragte MacDuff.
    »Improvisieren. Kim Chan und Norton, einer von Reillys Protegés, sollen uns in Empfang nehmen. Wenn wir die überwältigen, können wir problemlos ins Haus eindringen. Vielleicht werden wir dem großen Mann ja gleich begegnen.« Sie ging auf die Bäume zu. »Los, packen wir’s an.«
    »Kommt nicht in Frage«, sagte Trevor barsch. »Mach, dass du zum Auto zurückkommst.«
    Sie schüttelte den Kopf. »In Anbetracht der Umstände ist es ein guter Plan. Wir können Reilly schnappen und die Information aus ihm rausquetschen, die wir brauchen, um Grozaks Anschlag zu verhindern.«
    »Es ist ein beschissener Plan«, erwiderte Trevor.
    Sie wandte sich an MacDuff. »Kommen Sie mit mir? Sie haben zwar nicht ganz Marios Statur, aber es könnte trotzdem funktionieren. Jock hat sich wahrscheinlich schon hier in der Nähe in Position gebracht. Sie werden Kontakt mit ihm aufnehmen können. Das ist doch das Einzige, was Sie wollen, oder?«
    MacDuff lächelte. »Das ist alles, was ich will. Gehen wir.«
    »Nein!« Trevor holte tief Luft. »Also gut, ich komme mit dir.« Er zog sich die Kapuze seines Anoraks über den Kopf. »Los, geh schon. Nach spätestens hundert Metern werden wir wissen, ob sie den Unterschied zwischen mir und Mario bemerkt haben.«
    MacDuff zuckte die Achseln. »Ich werde hier anscheinend nicht mehr gebraucht. Dann werde ich Jock wohl allein suchen müssen.«
    »Wie denn?«
    »Mit Tretminen kenne ich mich ganz gut aus. Ich habe in Afghanistan eine Menge Erfahrung damit gesammelt. Ich werde zwar lange brauchen, um die Kameras auszuschalten und die Tretminen zu entschärfen, doch ich schaffe das schon.«
    »Wenn Sie nicht in die Luft gesprengt werden«, sagte Jane.
    Er nickte. »Aber überlegen Sie mal, was für ein gutes Ablenkungsmanöver das wäre.« Er ging in einem Bogen auf die Bäume zu. »Nachdem Sie im Wald verschwunden sind, warte ich fünf Minuten ab. Wenn wir Glück haben, werden die sich ganz auf Sie konzentrieren, sobald die Kameras Sie erfasst haben.«
    »Ich könnte mit ihm gehen«, sagte Trevor, als sie MacDuff nachschauten. »Du solltest zurück zum Wagen gehen und uns das überlassen, verdammt.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Sie erwarten Mario und mich. Wenn sie niemanden kommen sehen, werden sie nach uns suchen.« Sie machte sich auf den Weg. »Ich gehe ihnen lieber entgegen, anstatt mich bei einem Schneesturm im Wald zu verstecken.«

Zwanzig
    Noch eine Kamera.
    MacDuff überprüfte den Winkel, in dem die Kamera ausgerichtet war, dann ging er nach links, um ihrem Blickfeld auszuweichen.
    Vorsichtig.
    Langsam.
    Halte dich in der Nähe der Bäume. Minen wurden gewöhnlich entlang des direkten Weges deponiert.
    Gewöhnlich.
    Verdammt, er schwitzte Blut in der grimmigen Kälte. Landminen hatte er schon immer besonders verabscheut. Sie hatten schon zu vielen seiner Leute das Leben gekostet. Man konnte sie nicht sehen. Man konnte sie nicht bekämpfen. Man konnte nur versuchen, sie zu umgehen, und hoffen. Und beten.
    Ein geduldiger Mann war besser als ein toter Mann.
    Da vorne war noch eine Videokamera. Verdammt, die Dinger waren so gut getarnt, dass sie bei dem Schneetreiben kaum zu erkennen waren.
    Sie war auf den Weg zu seiner Linken ausgerichtet.
    Doch das bedeutete keineswegs, dass hinter der Fichte nicht noch eine Kamera angebracht war, die – »Halt.«
    Als MacDuff herumwirbelte, sah er Jock hinter sich stehen.
    »Das ist eine Dreifachfalle.« Vorsichtig stieg Jock durch den Schnee. »An manchen Stellen hat Reilly drei Minen nebeneinander quer über den Weg versteckt, um jeden zu erwischen, dem es gelingt, den anderen auszuweichen.« Inzwischen stand er neben MacDuff. »Sie haben hier nichts zu suchen. Sie hätten auf eine Mine treten können.«
    »Ach?«, knurrte MacDuff. »Dasselbe könnte ich zu dir sagen.«
    »Ich kenne mich in diesem Wald aus. Ich weiß genau, wo die Dinger liegen. Sie ahnen gar nicht, wie oft ich hier schon im Stockdunkeln durchgegangen bin.« Er drehte sich um. »Kommen Sie. Ich bringe Sie hier raus.«
    »Nein. Aber du kannst mich zu Reilly bringen.«
    Jock

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