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Bei null bist du tot

Bei null bist du tot

Titel: Bei null bist du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johanson
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und mich nicht hier vorfindet, wird er die Polizei einschalten.«
    »Wenn Trevor kommt, wird er Wickman in die Arme laufen, und der wird ihn mit Vergnügen ins Jenseits befördern, bevor er dazu kommt, die Polizei zu benachrichtigen.«
    »Wickman ist hier?«
    »Er wird bald hier sein. Wir wollten uns schon vor zehn Minuten hier treffen. Der Schnee muss ihn aufgehalten haben.« Er lächelte. »Und jetzt versuchen Sie nicht länger, mich aufzuhalten. Ich habe keine Zeit. Morgen ist der große Tag.«
    »Damit werden Sie nicht durchkommen. Sie sind am Ende, Grozak.«
    Grozak lachte in sich hinein. »Haben Sie das gehört, Mario? Ich ziele mit einer Pistole auf sie, aber ich bin am Ende.«
    »Ich habe es gehört.« Er richtete die Pistole, die er Jane abgenommen hatte, auf Grozak. »Sie sind tatsächlich am Ende.«
    Mario schoss Grozak eine Kugel zwischen die Augen.
    »Mein Gott.« Jane sah, wie Grozak zu Boden sank. »Sie haben ihn getötet …«
    »Ja.« Mario starrte Grozak ausdruckslos an. »Ist das nicht seltsam? Ich dachte, ich würde Genugtuung empfinden, doch das tue ich nicht. Er hätte meinen Vater nicht auf diese Weise töten dürfen. Ich hatte Grozak gesagt, dass ich meinen Vater nicht liebe, dass er ihn von mir aus beseitigen kann, wenn er es für nötig hält. Aber er hätte es nicht auf diese Weise tun dürfen. Es hat mich irritiert. Dadurch hatte es so was … Persönliches.«
    Sie konnte es nicht fassen. »Vatermord ist allerdings etwas sehr Persönliches.«
    »Ich habe ihn nie als meinen Vater betrachtet. Vielleicht, als ich noch ein kleines Kind war. Aber er ist weggegangen und hat meine Mutter und mich in diesem stinkenden Dorf zurückgelassen, wo wir beide von morgens bis spätabends arbeiten mussten, um zu überleben.«
    »Dafür hat er nicht die Todesstrafe verdient.«
    Er zuckte die Achseln. »So hatte ich es auch nicht geplant. Und Grozak war sich noch nicht mal sicher, ob es nötig sein würde. Es war nur für den Fall vorgesehen, dass meine Position gestärkt werden müsste. Doch er konnte an keinen von den Leuten in der Burg rankommen, und ich habe nicht schnell genug Fortschritte mit den Schriftrollen gemacht, die er brauchte, um das Gold zu finden. Ich war der Einzige auf der Burg, der erreichen konnte, was er wollte, deswegen musste ich über jeden Verdacht erhaben sein.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Aber ich weiß, dass Sie schockiert waren, als es passiert ist. Kein Mensch ist ein so guter Schauspieler.«
    »Ja, ich war schockiert. Ich hatte Anweisung, keinerlei Kontakt zu Grozak aufzunehmen, es sei denn, ich konnte ihm sagen, wo das Gold zu finden ist. Er wollte nicht riskieren, dass meine Tarnung auffliegt. Guter Plan, aber ich schätze, es hat meine Reaktion auf den Tod meines Vaters glaubwürdiger erscheinen lassen. Scheißkerl.«
    »Heißt das, Sie haben von Anfang an für Grozak gearbeitet?«
    »Von dem Tag an, als Trevor mich angeheuert hat. Ich sollte am nächsten Morgen nach Schottland aufbrechen, aber am Abend vor meiner Abreise hat Grozak mir einen Besuch abgestattet und mir ein Angebot gemacht, das ich nicht ablehnen konnte.«
    »Das Gold?«
    Er nickte. »Ich habe allerdings schon bald durchschaut, dass das eine Lüge war. Warum sollte er mir das Gold geben, wenn er es als Verhandlungsmasse brauchte?«
    »Gute Frage.«
    »An dem Abend war ich wirklich sehr gefragt. Reilly hat mich ebenfalls angerufen und erklärt, er würde mir einen Bonus geben, wenn ich ihm Bescheid gab, sobald Jock die Burg verließ. Offenbar traute er Grozak nicht über den Weg. Ich traute dem Geizkragen auch nicht. Also musste ich mir meinen eigenen Plan zurechtlegen.«
    »Also ein doppeltes Spiel?«
    »So hat es sich dann entwickelt. Nachdem wir die Burg verlassen hatten, habe ich Grozak angerufen und ihn informiert, dass Sie unterwegs in die Staaten sind, dann habe ich Reilly angerufen, um meine eigene Abmachung mit ihm zu treffen. Reilly wollte sichergehen, dass Jock nicht redet, und er wollte entweder Sie oder das Gold. Oder beides.«
    »Deswegen wollten Sie also unbedingt Zeit mit Jock verbringen. Hatten Sie vor, ihn zu töten?«
    Er zögerte. »Nicht, solange ich mir sicher war, dass er sich an nichts erinnerte. Ich bin nicht wie Grozak oder Reilly. Ich töte nicht willkürlich. Außerdem hat Wickman das Haus am See beobachtet, und wenn Jocks Erinnerung zurückgekehrt wäre, hätte ich Wickman jederzeit rufen können, dann hätte der das übernommen.«
    »Aber Jock hat Sie reingelegt. Er hat Ihnen

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