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Bei null bist du tot

Bei null bist du tot

Titel: Bei null bist du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johanson
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passierten und vor der massiven Eingangstür der Burg hielten. »Sie werden mehrere Einheimische antreffen, die die Burg selbst bewachen, aber die Wachleute draußen im Gelände sind Ex-Marines, die darauf spezialisiert sind, nicht gesehen zu werden, bis es zu spät ist.«
    »Und das alles, um Grozak von Ihnen fern zu halten«, sagte sie betont langsam. »Es wirkt ein bisschen … übertrieben. Meinen Sie, er ist so wild auf die Schriftrollen?«
    »Ich glaube, er will das, wohin die Schriftrollen ihn führen könnten. Insofern ist der Aufwand keineswegs übertrieben.« Er sprang aus dem Wagen und reichte ihr eine Hand, um ihr beim Aussteigen zu helfen. »Kommen Sie rein und –« Er unterbrach sich und schaute über ihren Kopf hinweg. »Sieh mal einer an, ich glaube, Sie werden gleich MacDuff kennen lernen«, murmelte er. »Ich hoffe, Sie wissen die Ehre zu schätzen.«
    Sie drehte sich um und folgte seinem Blick. Ein großer muskulöser Mann schritt quer über den Burghof auf sie zu. Er war Mitte dreißig, hatte einen dunklen Teint und helle Augen, doch in dem Zwielicht konnte Jane nicht erkennen, ob sie blau oder grau waren. Seine dunklen Haare waren zurückgekämmt, irgendwie erinnerte er sie an jemanden … Nein, sie wusste nicht, an wen. Er trug eine legere Hose, dazu einen Pullover mit rundem Ausschnitt, doch an seinem Auftreten war nichts Lässiges. Er wirkte, als wäre er auf der Hut. Jeder Muskel seines Körpers drückte Wachsamkeit aus. »Wer ist das?«
    »Der Burgherr. Der Earl of Cranought, Herrscher über MacDuff’s Run. John Angus Brodie Niall … die anderen Namen habe ich vergessen.« Trevor lächelte, als der Mann zu ihnen trat. »Legen Sie Wert darauf, die Liste zu vervollständigen, MacDuff?«
    »Nicht unbedingt. Ein Name ist nur ein Etikett.« Er sah Jane durchdringend an. »Wer ist sie? Ich hatte Ihnen doch gesagt, dass Sie meine Zustimmung brauchen für jeden, den Sie –« Seine Lippen spannten sich, als er sie näher musterte. »Verdammt, das ist Jane MacGuire. Ich will sie nicht hier haben. Noch ein Grund mehr für Grozak, sich auf dieses Haus –«
    »Es ist mir egal, ob Sie sie hier haben wollen«, schnitt Trevor ihm das Wort ab. »Sie ist hier und sie bleibt hier. Ende der Debatte. Ich werde sie keinen Gefahren aussetzen, nur um diesen verdammten Steinhaufen zu schützen, den Sie Ihr Zuhause nennen.«
    »Tatsächlich?« MacDuff’s Gesichtsausdruck veränderte sich nicht, doch Jane spürte die Kälte, die er verströmte. »Das war nicht unsere Abmachung, Trevor.«
    »Dann lege ich noch was drauf.«
    »Was ich nicht annehmen muss. Tun Sie, was immer Sie wollen, außerhalb dieser Mauern, aber erwarten Sie nicht von mir, dass –«
    »Hören Sie mit der albernen Streiterei auf«, fuhr Jane dazwischen. »Ich werde höchstens ein, zwei Tage hier bleiben. Und ich bin diejenige, die entscheidet, ob ich bleibe oder gehe.« Sie blickte MacDuff in die Augen. »Sie sind äußerst unhöflich, und ich bin es leid, dass Sie beide mich behandeln, als wäre ich gar nicht hier.«
    Er sah sie einen Moment lang an, dann lächelte er schmallippig. »Sie haben Recht, ich bin ein Flegel und ein Langweiler. Bitte vielmals um Vergebung. Sie sind zweifellos hier, das ist ja der Stein des Anstoßes.« Sein Lächeln verschwand, als er sich an Trevor wandte. »Zwei Tage kann ich tolerieren. Danach verhandeln wir neu.« Er drehte sich auf dem Absatz um und entfernte sich in die Richtung, aus der er gekommen war.
    »Nicht gerade ein freundlicher Empfang«, bemerkte Jane trocken. »Und ich will verdammt sein, wenn ich es jemals zulasse, für irgendjemanden der Stein des Anstoßes zu sein.«
    »Ich hatte gehofft, er würde Sie ebenso ignorieren wie uns. Aber ich hätte mir denken können, dass er aufpasst wie ein Luchs. Wahrscheinlich wusste er in dem Moment, als wir aus dem Flugzeug stiegen, dass ich jemanden mitbringe.«
    »Und woher?«
    »MacDuff kennt jeden in Schottland, er gilt hier als eine Art Volksheld.«
    »Rob Roy ist er nicht«, bemerkte sie spöttisch
    »Nein, aber er hat vor fünfzehn Jahren bei den Olympischen Spielen die Goldmedaille im Bogenschießen gewonnen, anschließend hat er sich dem 45. Kommando der Royal Marines angeschlossen und später jede Menge Tapferkeitsmedaillen eingeheimst. Hier in Schottland wird einem Mann, der Mut im Kampf beweist, noch Respekt entgegengebracht. Primitiv, aber ehrlich.«
    Sie zog die Augenbrauen hoch. »Und Sie haben keinen Respekt vor ihm?«
    Er lächelte. »Nur,

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