Bei null bist du tot
Welt auf den Fersen zu haben, wenn er dafür die Genugtuung bekommt, die USA in die Knie zu zwingen, aber ich glaube nicht, dass er bereit ist, zusätzliche Risiken einzugehen.«
»Das ist doch Wahnsinn. Er würde sich in einem Erdloch verkriechen müssen wie Saddam Hussein.«
»Er würde sich in einem vergoldeten Loch verkriechen, und er bildet sich tatsächlich ein, er könnte das alles aussitzen, bis der Staub sich gelegt hat. In der Welt des Terrorismus wäre er ein großer Held, er würde jede Menge Unterstützung bekommen.«
Sie schüttelte den Kopf. »Du sagst, er ist gewieft. Ich würde eher sagen, er ist wahnsinnig.«
»Er ist wirklich gewieft. Und voller Hass, Verbitterung und Selbstüberschätzung. Er wird sich nicht aufhalten lassen. Schließlich arbeitet er schon seit Jahren auf dieses Ziel hin.«
»Woher weißt du das?«
»Wir waren zusammen in Kolumbien. Ich wusste damals schon, dass er ein verdammter Hurensohn ist und keine Sympathie für die USA hegt. Er hat dauernd über die Schweine geflucht, die ihn ins Gefängnis gebracht haben. Es hat schon was Ironisches, dass die USA diesen abgrundtiefen Hass auf die amerikanische Regierung in ihm geweckt haben, indem sie ihn wegen seiner Verbrechen aus Hass eingesperrt haben. Aber damals war ich mehr daran interessiert, mir den Dreckskerl vom Hals zu halten, als mir über seine politischen Ansichten den Kopf zu zerbrechen. Bevor ich aus Kolumbien abgehauen bin, habe ich ihm den Arm gebrochen.« Er setzte eine gespielt nachdenkliche Miene auf. »Vielleicht ist das der Grund, warum er mich so verabscheut. Was meinst du?«
»Ja, das könnte ich mir gut vorstellen«, sagte Jane abwesend. »Woher weißt du, dass Grozak diesen Anschlag plant?«
»Ich kannte keine Details. Ich habe ihn über die Jahre im Auge behalten, weil der Typ ein rachsüchtiger Drecksack ist, und ich wusste, dass er mich irgendwann aufs Korn nehmen würde. Vor acht Monaten kamen die ersten Berichte über merkwürdige Aktivitäten von Grozak. Und vor einem halben Jahr habe ich einen Informanten aus Grozaks Kreisen erwischt, den ich überreden konnte, mir Einzelheiten zu verraten.«
»Überreden?«
»Na ja, ich habe ihn gewaltsam überredet, aber anschließend habe ich ihm genug Geld gegeben, um untertauchen zu können.«
Jane schwirrte der Kopf von allem, was Trevor ihr erzählt hatte. Und doch fürchtete sie, dass alles der Wahrheit entsprach. »Wie können wir ihn aufhalten?«
»Indem wir Ciras Gold finden.«
»Wie bitte?«
»Grozak braucht Selbstmordpiloten. Er steht in Verhandlungen mit Thomas Reilly, der sie ihm liefern soll. Verdammt, womöglich ist Reilly auch an Grozak herangetreten, was weiß ich? Reilly brauchte Macht, um zu bekommen, was er wollte, und es ist gut möglich, dass er Grozak manipuliert, um über ihn an das Gold zu gelangen.«
»Manipuliert?«
»Möglich, sogar wahrscheinlich. Reilly zieht es vor, im Hintergrund zu bleiben und die Fäden zu ziehen. Er ist auf einem totalen Egotrip und demonstriert gern, wie raffiniert er ist. Er hat jahrelang bei der IRA mitgemischt, später hat er für andere Terrororganisationen gearbeitet und ist nach Griechenland ausgewandert. Dann, vor fünf Jahren, hat er seine diversen Geschäfte aufgegeben und ist untergetaucht. Gerüchten zufolge ist er in den USA in den Untergrund gegangen.«
»Und wie könnte Reilly Grozak unterstützen?«
»Reilly hat ein spezielles Interesse, das ihn wertvoll macht. Er war ein hervorragender Psychologe, und er hatte ein Händchen dafür, irgendwelchen labilen Typen eine Gehirnwäsche zu verpassen, bis sie alles taten, was er von ihnen verlangte. Die sind vor keiner Gefahr zurückgeschreckt, und ein paar von ihnen sind ums Leben gekommen, als sie in seinem Auftrag irgendwelche Bomben gelegt haben. Einem Gerücht zufolge hat er später in einem Terroristencamp in Deutschland Selbstmordpiloten ausgebildet. Ich weiß, dass er einmal mit den Al-Qaida-Leuten verhandelt hat.«
Sie erstarrte. »Al-Qaida?«
Er schüttelte den Kopf. »Nein, die haben mit dieser Sache nichts zu tun. Die machen keine gemeinsame Sache mit Nicht-Muslimen. Als Reilly denen vor Jahren seine Dienste angeboten hat, haben die ihn keineswegs mit offenen Armen empfangen. Und Grozak ist im Moment auch nicht daran interessiert, mit al-Qaida zusammenzuarbeiten. Damit würde er viel zu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Sein Augenmerk richtet sich eher auf eine andere von Reillys Nebenbeschäftigungen. Angeblich hat Reilly eine
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