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Bei null bist du tot

Bei null bist du tot

Titel: Bei null bist du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johanson
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das Gold, nicht wahr?«
    »Wenn sie irgendetwas darüber wüsste, hätte sie längst versucht, es in ihren Besitz zu bringen.«
    »Wahrscheinlich weiß sie mehr darüber, als ihr bewusst ist. In den letzten vier Jahren war sie dreimal in Herkulaneum. Sie ist Trevors Vertraute. Und es besteht kein Zweifel daran, dass sie seit Jahren von Cira fasziniert ist. Wie sollte es auch anders sein? Die beiden sind praktisch Zwillinge.«
    »Das heißt noch lange nicht, dass sie weiß, wo Ciras Gold versteckt ist.«
    »Einen Versuch ist es wert. Vielleicht hat sie unbewusst irgendwelche Informationen aufgeschnappt. Sie glauben gar nicht, wie häufig ich schon bei Versuchspersonen auf Dinge gestoßen bin, die der Betreffende ohne meine Hilfe nie über sich erfahren hätte.«
    »Und Sie glauben, Sie können es aus dieser MacGuire rausquetschen?«
    »Ich kann alles ans Licht zerren, was sie je gewusst hat. Meine Methode ist zwar gefährlich und kann dazu führen, dass die Person nie wieder zu einer normalen Verhaltensweise zurückfindet. Doch selbst wenn sie mir nur den geringsten Hinweis auf das Gold liefert, ein Fragment, lohnt sich der Aufwand.« Er schwieg einen Augenblick lang. »Es sei denn, Sie ersparen mir diesen Ärger, indem Sie mir die Truhe liefern. Ich höre allerdings ein bisschen zu viel Eifer aus Ihren Fragen heraus.«
    »Die Dinge entwickeln sich nicht so wie erhofft.« Grozak holte tief Luft. »Was ist, wenn ich die Frau erwische, aber noch Zeit brauche, um das Gold zu liefern?«
    Reillys Hand umklammerte das Telefon. »Das gefällt mir gar nicht.«
    »Keine Sorge, ich bin dem Gold auf der Spur«, sagte Grozak hastig. »Ich hab noch ein paar Trümpfe im Ärmel. Aber es wird wahrscheinlich nicht vor dem Zweiundzwanzigsten klappen. Ich könnte Ihnen eine Anzahlung geben und das Gold nach dem Attentat liefern.«
    Verdammt, für wie blöd hielt der Mann ihn eigentlich? »An einer Anzahlung bin ich nicht interessiert. Ich habe mehr Geld, als ich ausgeben kann, und falls ich noch mehr haben will, brauche ich nur einen meiner Männer loszuschicken, um es zu besorgen. Ich will Ciras Gold. Ich möchte es sehen und anfassen.«
    »Das werden Sie auch. Nur später.«
    »Dann sind Sie womöglich längst untergetaucht. Was sollte Sie daran hindern, Ihr Wort zu brechen, nachdem ich meinen Teil der Abmachung eingehalten habe?«
    »Nach dem Anschlag werde ich natürlich eine Weile untertauchen müssen. Aber ich bin nicht so bescheuert, Sie täuschen zu wollen. Sie bräuchten mir doch bloß einen Ihrer Zombies auf den Hals zu hetzen.«
    Reilly überlegte. Diese Möglichkeit hatte er auch schon in Betracht gezogen. Wenn man sich auf jemanden wie Grozak einließ, musste man auf alles gefasst sein. »Stimmt. Ich könnte eine Verzögerung bei dem Gold akzeptieren, wenn Sie mir dafür die Frau bringen. Aber nur eine Verzögerung, Grozak.«
    »Und Sie werden mir die Männer am Tag des Anschlags liefern?«
    »Ich arbeite mit Ihnen zusammen. Sie werden Ihre Leute ein paar Tage vor dem Anschlag bekommen. Dann haben Sie Zeit, sie genauestens zu instruieren. Allerdings werden die Männer erst auf einen Anruf von mir hin in Aktion treten. Das werde ich unmittelbar vor dem Anschlag erledigen, wenn ich die Frau bekomme.« Es war an der Zeit, den Anreiz zu verstärken. »Wenn Sie mir die Frau nicht liefern, werde ich Trevor anrufen und ihm für die entsprechende Gegenleistung Ihren Kopf auf einem Silbertablett servieren.«
    »Sie bluffen. Trevor wird Ihnen die Frau niemals ausliefern.«
    »Wer weiß. Für eine Judasmünze würden manche Leute jede Frau opfern. Sie nicht?«
    »Ich bin nicht Trevor.«
    Darüber konnte Reilly nur froh sein. Sich mit Trevor herumzuschlagen war erheblich schwieriger, und der Mann ließ sich nicht manipulieren wie Grozak. »Wir werden sehen. Es ist ja noch fraglich, ob die Lieferung klappt. Lassen Sie es mich wissen, wann ich mit ihr rechnen kann, damit wir uns auf einen Ort für die Übergabe einigen können.« Er legte auf.
    Hatte er genügend Druck ausgeübt?
    Vielleicht. Notfalls würde er ihn einfach verstärken müssen.
    Er stand auf und trat an das Regal, in dem mehrere unbezahlbar wertvolle Münzen aus allen Epochen der Antike ausgestellt waren. Jahrelang hatte er sämtliche Artefakte aus Ägypten, Herkulaneum und Pompeji gehortet, die er sich beschaffen konnte, doch seine besondere Leidenschaft waren Münzen. Selbst in der damaligen Zeit hatten sie schon Macht symbolisiert.
    Was für ein Zeitalter musste das

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