Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bei null bist du tot

Bei null bist du tot

Titel: Bei null bist du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johanson
Vom Netzwerk:
Sie werden mich nicht vom Gegenteil überzeugen. Ich kann manchmal ein richtiger Dickschädel sein.« Plötzlich grinste er. »MacDuff hat ihn schon zu spüren bekommen. Ich glaube, damit hatte er überhaupt nicht gerechnet.«
    Sie erwiderte sein Lächeln. »Nein, das glaube ich auch.« Sie hatte ihm ihre Meinung gesagt und war damit offensichtlich auf taube Ohren gestoßen. Sie würde das Thema vorerst auf sich beruhen lassen und später vielleicht noch einmal darauf zurückkommen. Auch wenn es wahrscheinlich nichts nützen würde. »Wie kommen Sie mit der Übersetzung voran?«
    »Langsam.« Er betrachtete den Stapel Papier vor sich. »Ich bin die ganze Zeit viel zu sehr abgelenkt.«
    »Das kann ich verstehen. Aber vielleicht ist die Übersetzung unsere einzige Chance, diesen Horror zu verhindern.«
    »Wer’s glaubt, wird selig.« Er blickte zu ihr auf. »Zweitausend Jahre sind eine lange Zeit. Einen verborgenen Schatz zu finden wäre doch wie im Märchen. Halten Sie das wirklich für möglich?«
    »Ich halte alles für möglich.«
    »Das ist aber eine Verallgemeinerung.«
    Sie überlegte. Normalerweise war sie pragmatisch und zynisch, doch tief in ihrem Innern hatte sie nie daran gezweifelt, dass das Gold noch irgendwo existierte. Vielleicht lag das ja an den Träumen, die sie seit Jahren verfolgten. Oder daran, dass Cira ihr so lebendig erschien und somit auch das Gold real wurde. »Glauben Sie, dass diese Rollen tatsächlich von Cira geschrieben wurden?«
    »Ja.«
    »Und wie groß war die Chance, dass sie jemals in diesem Tunnel gefunden wurden? Das ist doch schon für sich genommen ein Märchen.«
    Er lächelte. »Da haben Sie vermutlich Recht.«
    »Darauf können Sie Gift nehmen.«
    »Zurück an die Arbeit.« Er wandte sich wieder der Schriftrolle zu. »Machen Sie, dass Sie rauskommen. Ich muss mich konzentrieren.«
    Sie hob die Brauen. »Vorher habe ich Sie nicht bei der Arbeit gestört.«
    »Doch, aber ich habe mich gern ablenken lassen. Jetzt nicht.« Sein Lächeln verschwand. »Für mich hat diese ganze Sache mehr von einer Gruselgeschichte als von einem Märchen, aber ich möchte, dass es zumindest teilweise ein Happy End gibt. Ich melde mich bei Ihnen, wenn ich irgendwas finde.«
    Er gab sich geschäftsmäßig, regelrecht kurz angebunden, und wirkte um Jahre älter als der junge Mann, als den sie ihn kennen gelernt hatte. Der Verlust seines jungenhaften Eifers machte sie ein bisschen traurig. »Okay.« Sie stand auf. »Es ist sowieso an der Zeit, dass ich Eve und Joe anrufe und sie auf den neuesten Stand bringe. Eigentlich wollte ich das schon gestern tun, aber nach meiner Rückkehr aus Luzern war ich einfach zu erschöpft.«
    »Erzählen Sie denen alles?«
    »Natürlich. Wir brauchen jede Hilfe, die wir kriegen können. Joe hat Kontakte im ganzen Land. Vielleicht kann er ja die Behörden wachrütteln und sie veranlassen, alles in ihrer Macht Stehende zu unternehmen, um Grozak und Reilly aufzuspüren.«
    Mario schüttelte den Kopf. »Nach dem, was Trevor mir erzählt hat, ist das unwahrscheinlich. Es gibt keine Beweise. Keinerlei Hinweise von den üblichen Informanten. Und außer Venable hört Trevor niemandem zu.«
    »Joe wird zuhören.« Sie trat zur Tür. »Eve wird zuhören. Und ich habe lieber die beiden mit im Boot als irgendwelche Behörden.«
     
    »O Gott«, murmelte Joe, als Jane ihren Bericht beendet hatte. »Was für ein Riesenchaos.«
    »Wenn wir die Katastrophe verhindern wollen, müssen wir entweder Grozak oder Reilly ausfindig machen. Du kennst doch eine Menge Leute. Es müsste doch eine Möglichkeit geben, die beiden zu finden und auszuschalten, bevor die ihre Pläne in die Tat umsetzen können. Das darf einfach nicht passieren.«
    »Da hast du absolut Recht«, sagte Eve am anderen Apparat. »Und es wird nicht passieren. Wir werden von hier aus daran arbeiten. Joe hat immer noch eine Menge Kontakte zum FBI. Ich werde John Logan anrufen und sehen, ob er nicht ein paar Register ziehen kann.« Nach kurzem Schweigen fuhr sie fort: »Komm nach Hause, Jane.«
    »Das geht nicht. Hier kann ich mich wenigstens nützlich machen. Vielleicht gelingt es mir, ein paar Informationen aus Jock rauszuholen.«
    »Vielleicht aber auch nicht.«
    »Ich muss es zumindest versuchen. Hier spielen sich die entscheidenden Dinge ab. Sollte es mir nicht gelingen, einen Durchbruch bei Jock zu erzielen, besteht immer noch die Möglichkeit, dass wir in Ciras Schriftrollen einen Hinweis auf das Gold entdecken. Das

Weitere Kostenlose Bücher