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Bei null bist du tot

Bei null bist du tot

Titel: Bei null bist du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johanson
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Fall Aufmerksamkeit auf mich ziehen.«
    »Aber ich habe dir nicht gesagt, du sollst den halben Tag brauchen.« Das reichte. Einmal kurz die Peitsche spüren lassen, dann ein bisschen Salbe auf die Wunde streichen. Er lächelte Norton an. »Vermutlich bist du nur deswegen so vorsichtig gewesen, weil du um meine Sicherheit besorgt warst. Im Großen und Ganzen hast du deine Sache gut gemacht.«
    Norton atmete erleichtert auf. »Ich habe mir Mühe gegeben. Das tue ich immer.« Er schwieg einen Augenblick. »Bin ich besser als Gavin?«
    Reilly hob die Augenbrauen. »Kim hat geredet.«
    Norton schüttelte den Kopf. »Sie hat nur gesagt, ich würde nie so gut werden wie – Sie meinte, Jock Gavin war für Sie was ganz Besonderes.«
    »Ja, das war er wirklich. Aber du bist auch etwas Besonderes. Nächste Woche darfst du die Post abholen.«
    Reilly gab Norton mit einer Handbewegung zu verstehen, dass er entlassen war, und wandte sich der Schachtel zu. »Und richte Kim von mir aus, Sie soll dir heute Abend eine größere Ration geben.«
    »Danke.«
    Als die Tür hinter Norton ins Schloss fiel, musste Reilly über dessen Vorfreude lächeln. Die Extraration Kokain sorgte verlässlich für die beabsichtigte Mischung aus Glücksgefühl und Erregung und bisher hatte er noch keinen gleichwertigen Ersatz dafür gefunden. Er hatte schon mehrfach eine Kombination aus posthypnotischer Suggestion und verschiedenen Arten des Entzugs angewandt, um seinen Versuchskaninchen einzureden, er hätte ihnen harte Drogen verabreicht. In manchen Fällen hatte der Trick sogar funktioniert, doch die kurzlebige Wirkung hatte ihn nicht zufrieden gestellt. Zu schade. Sowohl Genuss als auch Schmerz in höchster Intensität hervorrufen zu können würde ihm den ultimativen Kick verschaffen. Dann würde er sich fühlen, als wäre er Gott.
    Aber er durfte nicht allzu enttäuscht sein. Andere Menschen so zu beherrschen, als wären sie Sklaven und er der Meister, war regelrecht berauschend. Natürlich hatte Grozak keine Vorstellung von den komplizierten und aufwändigen Methoden, die Reilly einsetzte, um die erwünschten Ergebnisse zu erzielen. Er hielt die Testpersonen für geistig minderbemittelt, und anfangs hatte Reilly tatsächlich mit diesem Persönlichkeitstyp experimentiert. Schon bald jedoch hatte ihn das gelangweilt und er war dazu übergegangen, sich schwierigere Fälle vorzunehmen. Aus diesem Grunde hatte er auch Norton ausgewählt, nachdem Jock Gavin ihm entwischt war. Er wollte beweisen, dass es ihm gelingen würde, jeden Widerstand zu brechen, auch wenn Gavin ein Fehlschlag gewesen war.
    Kein völliger Fehlschlag, sagte er sich. Der Junge mochte zusammengebrochen sein, aber seine grundsätzliche Konditionierung war offenbar erhalten geblieben. Wenn nicht, würde es inzwischen in ganz Montana und Idaho nur so wimmeln von Homeland-Security- und CIA-Leuten, die ihm auf den Fersen waren. Anfangs hatte er noch Grozak beauftragt, Jock im Auge zu behalten, nachdem MacDuff den Jungen mit nach Schottland genommen hatte, doch nach einer Weile hatte er sich wieder beruhigt. Letztlich konnte er selbst Jocks Furcht als positives Resultat verbuchen, denn sie hatte bewiesen, wie unerschütterlich seine Konditionierung war. Jock würde eher sterben, als ihn zu verraten. Reilly hoffte fast, der Junge würde es versuchen. Das wäre der ultimative Triumph.
    »Norton hat gesagt, du hättest ihm eine Extraration Kokain bewilligt.« Kim Chan stand im Türrahmen. »Das ist ein Fehler. Bei Jock bist du nie so weich gewesen.«
    »Jock war ein anderer Fall. Den musste ich an die Kandare nehmen. Norton stellt kein Problem dar.« Er lehnte sich in seinem Sessel zurück. »Und du unterläufst seine Ausbildung, indem du ihn mit Jock vergleichst. Ich habe nichts dagegen, wenn du dein Missfallen mir gegenüber äußerst, aber tu das keinem anderen gegenüber.«
    Kims Wangen röteten sich. »Aber es stimmt. Ein bisschen Schmerz, und Norton klappt zusammen. Der Typ widert mich an.«
    »Das hält dich allerdings nicht davon ab, ihm Schmerzen zuzufügen.« Er lächelte. »Und solange du nicht so weit bist, misch dich gefälligst nicht in meine Arbeit ein.« Und mit warnendem Unterton fügte er hinzu: »Du vergisst, dass du nicht meine Partnerin bist. Du arbeitest für mich. Und wenn du mir zu sehr auf die Nerven gehst, stecke ich dich wieder in den Puff in Singapur, wo ich dich aufgegabelt habe.«
    »Das wirst du nicht tun. Du brauchst mich.«
    »Ich brauche so eine wie dich

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