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Bei Totschlag drücken Sie die #-Taste

Bei Totschlag drücken Sie die #-Taste

Titel: Bei Totschlag drücken Sie die #-Taste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steel,
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haben recht.«
    Zufrieden: »Na, sehen Sie. Und so ewig wird das mit dem Strom auch nicht dauern.«
    Mit sanfter Stimme: »Wissen Sie was? Ich habe tatsächlich noch genug Kerzen zu Hause. Ich habe aber auch noch ein paar Shrimps hier und eine Flasche Sekt. Haben Sie nicht Lust, zu mir zu kommen, und wir machen es uns zusammen gemütlich?«
    Verdattert, überrascht, geschmeichelt, verwirrt: Ȁhm … oh. Das ist ja wirklich nett, und das klingt sehr einladend. Aber ich bin hier ja im Dienst und kann nicht so einfach weg!«
    Verführerisch: »Oh … Können Sie denn nicht fragen, ob Sie frei bekommen?«
    Bedauernd: »Das wäre aussichtslos. Wir sind heute Nacht nicht genug Leute. Ich muss auf jeden Fall hierbleiben.«
    Hartnäckig: »Hm. Okay, und um wie viel Uhr endet Ihre Schicht?«
    Schnell: »Erst morgen früh um sechs!«
    Immer noch lieb: »Schade. Aber falls Sie doch früher frei bekommen sollten – Sie können sich ja einfach mal meine Telefonnummer aufschreiben!?«
    Lächelnd: »Das ist eine gute Idee. So machen wir das. Auf jeden Fall vielen Dank für die nette Einladung und einen schönen Abend.«

Die lieben Kleinen
    Kinder sind etwas Wunderbares – Kinder sind furchtbar. Kinder sehen die Welt mit ganz anderen Augen – Kinder sind laut und nerven. Kinder machen die Welt lebenswert … Manche Menschen werden sich wahrscheinlich für eine Position entscheiden und verneinen die andere. Viele aber, insbesondere Eltern, werden die obigen Aussagen allesamt bestätigen.
    Auch die Polizei hat immer wieder mit Kindern zu tun. Von polizeilicher Seite aus kann man Kindern eines nicht absprechen – Facettenreichtum. Kinder sind Täter, Opfer, Zeugen – genau wie Erwachsene auch. Und trotzdem sind sie erfrischend anders.
    Auch nehmen sie ihre Umwelt viel intensiver wahr. Die Telefonzellen zum Beispiel. Für Kinder sind sie etwas Wunderbares. Man kann so phantastisch den Notruf wählen und wichtige Durchsagen machen …
    Manchmal, wenn die Dienste tödlich langweilig sind und nur aus Warten bestehen, kann der Anruf eines Kindes den Tag retten und die Laune heben. Doch gerade der Notdienst ist nicht vorhersehbar, innerhalb weniger Minuten kann es gehörig losgehen: diverse Unfälle mit schwer verletzten Personen oder gar tödlichem Ausgang, Sachbeschädigungen mit Schäden von zigtausend Euro, ein Tumultdelikt, drei Leichen, eine Vergewaltigung …
    Und dann klingelt inmitten aller Hektik plötzlich das Telefon und liefert uns den Beweis, dass wieder ein Kind die Funktionsweise kostenfreier Notrufe verstanden hat. Hätte man Zeit, so könnte man ganze Studien betreiben, etwa wie bei wachsender Intimität die sprachliche Distanz schrumpft:
    Â»Polizeinotruf.«
    Die freche Stimme eines kleinen Jungen bellt mir entgegen: »Wollen Sie mich lecken, Du Ficker!?«
    Manche Kinder wollen einfach nur ausprobieren, was passiert, wenn sie die 110 wählen. Andere wollen ihren Mut beweisen und schreien eine saftige Beleidigung in den Hörer, bevor sie schnell wieder auflegen. Wenn diese Schlingel mehrfach anrufen, rufen wir zu deren Entsetzen schon mal zurück. Entweder erreichen wir gleich die Eltern und erzählen denen, was der Nachwuchs so treibt, oder wir haben wieder das vorlaute Kind an der Strippe und verlangen, mit Papa oder Mama zu sprechen. Dieser kleine Kerl aber hat mich wirklich überrascht …
    Â»Polizeinotruf.«
    Die Stimme eines kleinen Jungen: »Wer ist da?«
    Geduldig und langsam sage ich: »Die Polizei ist hier.«
    Energisch verlangt der Knirps: »So, mein Freund, jetzt gibst du mir mal deine Mama!«
    Der kindliche Charme ist manchmal einfach unschlagbar. So viele Betrunkene, Verrückte oder Unverschämte rufen den Notruf an, weil sie meinen, dass die Polizei sie doch mal gut und gerne gratis nach Hause fahren könnte. Das wird von uns natürlich stets in mehr oder weniger freundlichen Worten abgelehnt. Gestern aber hat einer meiner Anrufer glatt gegen mich gewonnen …
    Polizeitaxi
    Â»Polizeinotruf.«
    Eine ganz junge Stimme: »Hallo, hier ist der Robin. Ich habe mein Schoko-Ticket verloren, und jetzt ist es schon ganz dunkel hier. Wir sind gerade erst hier hingezogen, und ich weiß den Weg nach Hause noch nicht.«
    Â»Wie alt bist du denn?«
    Â»Ich bin zwölf.«
    Â»Okay, Robin. Warum rufst du nicht deine

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