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Beim Blick in deine Augen

Beim Blick in deine Augen

Titel: Beim Blick in deine Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick
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darauf, worum es ging – aber dann wünschte sie, sie hätte es nicht getan. Denn es war wie eine grausame Rückblende auf jenen Moment vor all diesen Jahren, als sie ihm in die Augen blickte und nichts sah.
    Absolut nichts.

12. KAPITEL
    „Stimmt … stimmt etwas nicht?“, fragte Laura zaghaft.
    Constantine drehte sich um. Ihr seidener Morgenmantel reichte bis zur Mitte ihrer Oberschenkel und bedeckte sie an allen wichtigen Stellen – aber er konnte ihre sinnlichen Kurven nicht verhüllen, und Constantine wollte nicht von ihrem Körper abgelenkt werden. Noch nicht.
    „Nein, alles in Ordnung“, erwiderte er kühl. „Warum setzt du dich nicht?“
    Er deutete auf den Sitzplatz am Fenster, auf dem weiche bestickte Kissen lagen, und Laura ließ sich darauf sinken. Sie fragte sich, warum er in diesem merkwürdigen Ton mit ihr sprach. Und warum er sie nicht küsste.
    „Warum führst du dich so komisch auf?“, fragte sie verwirrt.
    „Ich führe mich nicht auf“, erwiderte er scharf. „Ich frage mich nur, warum du dich zurückgezogen hast, ohne dich von irgendeinem unserer Gäste zu verabschieden.“
    „Weil es nicht meine Gäste waren, sondern deine !“, erwiderte sie. „Sie sind nicht gekommen, um mich zu sehen, sondern dich und deinen Vater – und deinen Sohn. Ich habe da nur als die Frau interessiert, die ihn geboren hat. Nachdem sie mich gesehen hatten, war ich überflüssig.“
    „Einige der männlichen Gäste haben dich sehr wohl beachtet!“, knurrte er. „Sie haben dich die ganze Zeit mit ihren Blicken ausgezogen.“
    „Daran bist du selbst Schuld, Constantine“, zischte sie zurück. „Da du derjenige warst, der mir dieses Kleid gekauft hat.“
    „Und ich weiß beim besten Willen nicht, warum ich das getan habe!“
    „O doch, das weißt du“, widersprach sie ihm hitzig. „Weil ich nicht gut genug war, so wie ich normalerweise aussehe. Du hattest Angst, dass ich dich bloßstelle.“
    „Ich wollte nicht, dass du dich unwohl fühlst.“
    „Und du glaubst nicht, dass ich mich unwohl fühle, wenn ich Diamanten im Wert von einer halben Million Pfund um den Hals hängen habe?“ Sie blickte auf das Lederetui. „Kannst du sie bitte wieder mitnehmen? Es macht mich schon nervös, sie im Zimmer zu haben.“
    „Laura, warum benimmst du dich so?“, fuhr er sie an.
    Ja, warum? Weil sie sich seinetwegen billig gefühlt hatte? Als könne er die wahre Laura nur tolerieren, wenn sie wie jemand anderes angezogen war? Weil er sie niemals lieben würde, wie sie geliebt werden wollte? Sie schob sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und blickte ihn im hellen Mondlicht an, das durch die offenen Fenster hereinfiel.
    „Wie benehme ich mich denn? Du bist doch derjenige, der mit einem eisigen Gesichtsausdruck hier hereingeplatzt ist!“, gab sie zurück. „Bist du aus einem bestimmten Grund gekommen? Ich bin nämlich müde und würde gerne schlafen.“
    „Ja, ich bin aus einem bestimmten Grund gekommen“, sagte er, und sein Mund wurde zu einer harten Linie. „Ich wollte dich noch einmal fragen, ob du mich heiraten willst.“
    Wie ironisch, dachte Laura flüchtig, wie sich etwas, dass man sich in seinen wildesten Träumen ausgemalt hat, in Nichts auflöst, wenn es im richtigen Leben passiert. Es war anders als beim ersten Mal, als er sie fragte – als sie sich kaum kannten. Jetzt waren sie Liebhaber, und ihm war genug Zeit geblieben, über seinen Heiratsantrag nachzudenken. Ein Heiratsantrag von dem Mann, den sie liebte – eigentlich das Einzige, wonach Laura sich sehnte. Und doch war er mit der Kälte eines riesigen Eisblocks in der Arktis ausgesprochen worden.
    Sie holte tief Luft. „Vermutlich, um deinen Sohn zu legitimieren?“
    „Natürlich“, antwortete er achselzuckend.
    Laura hätte heulen – oder das nächste griffbereite Objekt auf diesen hartherzigen Mann werfen können. Aber da das die Diamantkette war, wagte sie es nicht.
    Er spürte ihre Unzufriedenheit. „Natürlich würde unsere Ehe mehr sein als nur das.“
    „Tatsächlich?“, fragte sie hoffnungsvoll.
    Er nickte. „Wir haben doch bewiesen, dass wir uns gut vertragen, ne ?“ Seine Stimme klang jetzt seidig und weich. „Und im Bett – und überall sonst – sind wir pures Dynamit, agape mou . Das weißt du.“
    Ja, das wusste sie – aber war es nicht genau das, was ihr am meisten Angst einjagte? Dass die körperliche Anziehungskraft zwischen ihnen der Hauptgrund für ihr Zusammensein sein sollte? Würde sie nicht irgendwann

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