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Beißen fuer Anfaenger (komplett)

Beißen fuer Anfaenger (komplett)

Titel: Beißen fuer Anfaenger (komplett) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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gesagt, dass du die Kombination gefunden hast?«
    Er schüttelte den Kopf und stopfte sich den Rest seiner Brezel in den Mund. »Ich habe sie zurück auf den Schreibtisch gelegt, deshalb weiß er vermutlich nicht, dass sie weg war. Aber ich habe die Zahlen darauf gesehen und sie mir gemerkt.«
    Ich schaute ihn an, schaute ihn richtig an, so wie meine Mutter sagte, dass man es tun sollte, um hinter die Kulissen der Menschen und in ihre Seelen zu blicken. Es war mir nie gelungen, eine Seelenguckerin zu werden, aber ihr zufolge brauchte es dazu nicht mehr als Geduld und Übung. Also versuchte ich es jetzt. Ich verbannte all mein Misstrauen, jede Sorge und anderes unnötige Zeug, das meine Gedanken verunreinigte, aus meinem Kopf und spähte in Soren hinein.
    Ich sah nichts. So viel zur Methode meiner Mutter.
    »Verdammter Ochsenfrosch noch mal«, knurrte ich und streifte meine Handschuhe ab, ehe ich seinen Arm berührte. Er schien überrascht, doch ich achtete nicht darauf. Ich war zu sehr damit beschäftigt, das Chaos abzuwehren, das in seinem Kopf tobte.
    Bilder von seinem lächelnden und lauthals lachenden Vater duellierten sich mit solchen, in denen Peter ihn anherrschte, dass er sich nicht genügend anstrenge und aus ihm nie mehr als ein Tagträumer werden würde, wenn er sich nicht auf seine Arbeit konzentriere. Es gab auch kurze Momentaufnahmen von Absinthe, die Peter ankeifte, und schöne Augenblicke, wenn Soren sich mit den Tieren beschäftigte, Bruno versorgte, die Tauben fütterte und sogar Davide streichelte. Doch das Überraschendste war, dass ich auch Visionen von mir in seinem Bewusstsein entdeckte, verwirrende Bilder, die keinen Sinn ergaben, weil sie überlagert waren von einer Mischung aus Frustration und Freude.
    Doch ich spürte keinen Hinweis auf die stille Verzweiflung, die dem Tresor angehaftet hatte.
    »Ist alles in Ordnung? Du siehst komisch aus, als wärst du wütend und glücklich zugleich.«
    Ich nahm die Hand von seinem Arm und lächelte ihn schief an. »Es ist alles okay. Ich habe nur etwas ausprobiert.«
    Er guckte mich interessiert an. »Ein Experiment? Ein detektivisches Experiment?« Seine Augen weiteten sich. »Werde ich … wie heißt das noch … verdächtigt?«
    »Mann, du glotzt wirklich zu viel amerikanisches Fernsehen.« Ich lachte, froh über die Gelegenheit, das unheimliche Gefühl abzuschütteln, das mich immer überkam, wenn ich in fremde Köpfe schaute. »Nein, du wirst nicht verdächtigt. War dein Angebot eigentlich ernst gemeint?«
    Er wühlte in einem Segeltuchsack und brachte zwei Äpfel zum Vorschein. »In Bezug auf was?«
    »Dass du Tesla für mich füttern würdest. Ich habe um neun etwas zu erledigen, darum wäre ich dir echt dankbar, wenn du das übernehmen könntest.«
    Er beugte sich zu mir und fragte in verschwörerischem Flüsterton: »Wirst du den Rest der Truppe ins Kreuzverhör nehmen?«
    Ich knuffte ihn mit dem Ellbogen in den Arm. »Nein, du Blödmann. Ich … ich treffe mich … ich werde mich … ähm.«
    Er guckte mich unverwandt an, während ich über meine eigene Zunge stolperte.
    »Ben nimmt mich auf eine Motorradfahrt mit, mehr nicht. Ganz ohne Hintergedanken.«
    Soren erstarrte mit dem Apfel auf halbem Weg zu seinem Mund und kniff die Augen zusammen. »Du hast ein Date mit Benedikt?«
    »Es ist kein Date; es ist nur eine Spritztour.«
    Soren blinzelte. »Hat Miranda dir das erlaubt? Sagtest du nicht, sie will nicht, dass du dich mit ihm triffst?«
    »Doch, aber sie hat ihre Meinung geändert, und du kannst dir jedes weitere Wort sparen, denn es ist nicht das, was du denkst.«
    »Du weißt nicht, was ich denke«, konterte er.
    »Dass du dich da mal nicht irrst«, murmelte ich. »Jedenfalls danke, dass du dich heute Abend um Tesla kümmerst. Dafür schulde ich dir was. Wir sehen uns später, okay?«
    Ich hastete davon, bevor er noch etwas hinzufügen konnte. Mir fiel auf, dass, obwohl ich nicht auf ein Date oder so was ging, ich trotzdem nicht wollte, dass Ben mich in demselben schmuddeligen alten T-Shirt und der Jeans sah, die Tesla vollgesabbert hatte. Meine Mutter war noch im Wohnwagen, wo sie sich gerade für ihren Auftritt als Hexe herrichtete. Sie blieb noch lange genug, um mir einen weiteren Vortrag bezüglich meines Treffens mit Ben zu halten. Sie bestand darauf, es ein Date zu nennen, was es definitiv nicht war, nur schien das niemand außer mir zu kapieren. Dann drückte sie mir ihr wirksamstes Schutzamulett in die Hand.
    »Ich will

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