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Beißen fuer Anfaenger (komplett)

Beißen fuer Anfaenger (komplett)

Titel: Beißen fuer Anfaenger (komplett) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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sehen, wie du es umlegst.«
    »Mom! Ich brauche es nicht. Ben hat keine schlechten Absichten. Er ist nett. Er will mir nichts Böses.«
    »Er ist ein Junge; das reicht. Zieh es an.«
    Ich verdrehte die Augen und zog mir die Kette über den Kopf. »Bitte sehr. Bist du jetzt zufrieden? Ich sehe aus wie eine totale Pappnase.«
    Das mächtigste Schutzamulett meiner Mutter war ein vertrockneter, ledriger, ekelhaft aussehender Hühnerschenkel. Sie hatte ihn von einer befreundeten Voodoo-Priesterin bekommen. Meine Mutter beharrte darauf, dass er über unvorstellbare Abwehrkräfte verfügte. Ich glaubte ihr das aufs Wort. Jeder, der das widerwärtige Hühnerbein aus der Nähe zu sehen bekam, würde sofort Reißaus nehmen vor dem, der es trug.
    »Du behältst es um. Und vergiss nicht, ich erwarte dich Punkt zehn vor meinem Zelt.«
    »Ja, ich weiß. Ich bin kein Kind mehr, Mom.«
    »Du bist auch noch nicht so erwachsen, wie du glaubst.« Sie nahm Davide auf den Arm, dann hielt sie an der Tür inne, kam noch mal zu mir zurück und küsste mich auf die Stirn. »Viel Spaß. Aber nicht zu viel.«
    Ich drückte sie kurz, nur um ihr zu zeigen, dass ich sie liebhatte, ohne dass einer von uns beiden rührselig werden konnte, dann tätschelte ich Davide den Kopf, was er hasste, und drehte mich wieder zu den drei Schubladen um, in denen meine Klamotten verstaut waren.
    »Ich wünschte, ich hätte ein paar Mädchensachen«, klagte ich, als ich meinen Kram durchsah. »Nicht dass ich auf ein Date ginge, trotzdem wünschte ich, ich hätte …«
    Eine Vision zuckte durch meinen Kopf. Nicht die Art von Vision, die mich überkommt, wenn ich Dinge berühre, sondern es war eine Erinnerung an die ersten paar Tage in Deutschland. Wir waren gerade erst angekommen, und meine Mutter hatte versucht, mich aufzuheitern, indem sie mit mir shoppen ging. Wir hatten beide einen weichen, duftig zarten Stufenrock erstanden – der meiner Mutter war pfirsichfarben, mein eigener dunkelblau-violett – und passende Bauernblusen aus Seide. Sie hatte damals darüber gewitzelt, dass wir uns an Halloween als Zigeunerinnen verkleiden könnten.
Das
waren Mädchensachen, und das Beste war, dass ich in ihnen nicht ganz so sehr wie ein Rugbyspieler aussah.
    Es war Punkt neun, als ich eine Viertelstunde später den Wohnwagen verließ und an meinem Rock zuppelte, um sicherzustellen, dass der Saum nicht im Bund klemmte. Ich fühlte mich ein bisschen aufgetakelt in meinen Mädchensachen. Und dann war da noch die Tatsache, dass unter meiner Bluse ein Hühnerbein baumelte …
    Ich kam gerade drei Schritte weit, als plötzlich eine Gestalt in der Dunkelheit sichtbar wurde. Ich japste und sprang vor Schreck in die Luft.
    »Ich bin es nur«, sagte Ben.
    »Mann, ich hätte fast einen Herzinfarkt bekommen«, ächzte ich und presste die Hand auf mein Herz. Er trat aus dem Schatten und in den Lichtkegel, den eine der nahen Lampen erzeugte. »Freut mich, dass du das auch noch lustig findest. Aber ich wette, dir wird das Lachen vergehen, wenn du meiner Mutter meinen Leichnam erklären musst.«
    Sein Grinsen wurde breiter. »Ich hab dich noch nie in einem Kleid gesehen. Du siehst bezaubernd aus.«
    Ich zog den Ausschnitt meiner Bauernbluse hoch, da ich mich mehr als nur ein bisschen unwohl unter seinem Blick fühlte. Es lag Bewunderung darin. Versteht mich nicht falsch – ich möchte bewundert werden, aber es kam mir einfach komisch vor, dass ein Junge mit seinem Aussehen jemanden wie mich auf diese Weise anschmachtete. »Tja, ich bin nun mal ein Mädchen. Darum trage ich gelegentlich Mädchensachen.«
    Er reichte mir die Hand. Ich zögerte nur ein paar Sekunden, bevor ich sie nahm. Dann machten wir uns auf den Weg zum Parkplatz. »Das finde ich gut, allerdings hoffe ich, dass dir in deinem Rock nicht kalt wird auf dem Motorrad.«
    Ich blieb stehen. »Oh, das hatte ich nicht bedacht. Vielleicht sollte ich mir was anderes –«
    Er zog mich weiter. »Das ist nicht nötig. Ich sorge schon dafür, dass dir warm ist.«
    Ich lief ein paar Schritte, dann wartete ich, bis wir eine Gruppe von Besuchern passiert hatten, die einander lachend in Richtung Kassenhäuschen schubsten, bevor ich sagte: »Äh, Ben? Du bist doch nicht mehr … hungrig, oder?«
    Er hielt inne und guckte mich an. Ich konnte sein Gesicht nicht sehen, da es im Schatten lag, aber das Lampenlicht fiel auf sein Haar, sodass es schwarz und glänzend wie Ebenholz aussah. Er hatte es wieder zu einem Zopf zusammengebunden und

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