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Belial

Belial

Titel: Belial Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Höhe, und seine Räder schleuderten die Wasserfontänen zu beiden Seiten wie Surfwellen in die Höhe. Daß auch Billy erwischt wurde, störte ihn nicht.
    Er sah nur, wie das Licht der Scheinwerfer plötzlich erlosch, der Fahrer sein Auto nicht mehr in der Spur halten konnte und es ins Schlingern geriet. Es schleuderte plötzlich von einer Seite zur anderen. Selbst die Heckleuchten gaben kein Licht mehr ab. Wie ein großer Schatten verschwand das Fahrzeug in den Regen- und Wolkenschleiern, und wenig später hörte der Junge einen krachenden und knirschenden Laut.
    Da mußte das Auto in den Graben gerutscht sein.
    Vorbei…
    Billy aber lief nicht hin, denn seine Augen waren dorthin gerichtet, wo das Unglaubliche geschah.
    Wuchtig klatschten die unzähligen Regentropfen auf den Boden und hatten überall große Pfützen hinterlassen. Auf der Straße, auf den Feldern, im Wald. Und dem jungen Zuschauer kam es vor, als wäre der Regen dabei, den Dunst an einer gewissen Stelle wegzuwaschen.
    Genau auf der anderen Seite der Straße, wo die Wolke so ungewöhnlich niedergefallen war. Es gab sie nicht mehr, dafür aber sah er etwas, das ihm den Atem raubte. Aus der Wolke war jemand gekommen.
    Eine Person, eine Gestalt, ein Tier, ein Mensch? Billy konnte es nicht genau sagen. Von Blitzen umzuckt und vom dröhnenden Donner umtost hockte dort etwas auf dem Boden, das aussah wie ein übergroßer, klatschnasser, schwarzer Klumpen. Ein Ding, das der Himmel oder die Wolken ausgespieen hatte, weil es das einfach nicht mehr wollte.
    Bill wußte nicht, was er damit anfangen sollte. Er spürte nur die bedrückende Furcht, die von dieser Gestalt ausging. Es war etwas, das er nicht kannte, das ihn abstieß, aber auch neugierig machte.
    Donner und Blitz. Scharfe Lanzen, die von Riesenhänden aus den Wolken geschleudert wurden. Ein böses Unwetter. Wind, wild wie ein Tier, der an Billys Gestalt zerrte und ihm das Regenwasser literweise entgegenpeitschte.
    Doch er blieb stehen, und er sah auch, wie sich die Person oder Gestalt bewegte.
    Der dunkle Rücken zuckte. Etwas Dunkles glitt in die Höhe und teilte sich dabei.
    Es sah aus, als wäre es ein Flügel, und Billy wischte das Wasser vor seinen Augen weg.
    Dann blickte er wieder hin.
    Ja, er hatte sich nicht geirrt. Es waren tatsächlich zwei Flügel, die sich aufgerichtet hatten, aber die Gestalt selbst traf noch keine Anstalten, sich zu erheben. Sie hockte noch immer am Boden, den Oberkörper und damit auch den Kopf nach vorn gebeugt, und zwar so weit, daß seine dichte Haarflut nach vorn gefallen war und vor seinem Gesicht hing wie ein nasser dichter Schleier.
    Billy wußte nicht, ob er sich darüber freuen sollte, daß er so wenig von der Gestalt sah. Er entschloß sich, zunächst einmal abzuwarten und nicht über die Straße auf den anderen zuzugehen. Er wollte auch nicht weglaufen, nur zusehen, und dabei war es ihm egal, ob ihn der Regen umflorte oder nicht.
    Seine eigene Sicht war nicht mal so schlecht. Ihm kam es vor, als wäre diese Klarheit nur auf eine bestimmte Stelle begrenzt, eben dort, wo er sich aufhielt.
    Der andere bewegte seine Arme. Er drückte sie einfach vor und glitt mit den Handflächen über die nasse Erde hinweg. Dann stemmte er seinen Rücken in die Höhe, und alles deutete darauf hin, daß er nicht mehr länger in dieser Haltung bleiben wollte.
    Er würde aufstehen.
    Er stand auf.
    Ruckartig, als wüßte er über seinen jungen Beobachter genau Bescheid.
    Nicht nur sein Körper bewegte sich, auch die Haare teilten sich bei dieser Bewegung und fielen rechts und links des Gesichts zur Seite, so daß sie wie ein dunkler Vorhang wirkten, wobei das Gesicht des Mannes die Bühne war.
    Ja, es war ein Mann.
    Über die Schultern hinweg schauten die abgerundeten Kanten der beiden Flügel. Billy stellte mit Entsetzen fest, daß diese Gestalt keinen Faden am Leib trug. Sie war völlig nackt, trug weder einen Lendenschurz, noch Schuhe.
    Er hatte sich jetzt zu seiner vollen Größe aufgerichtet und blieb im Regen stehen, als wäre dieser überhaupt nicht vorhanden. Er spürte ihn nicht, er ließ sich begießen wie eine Blume, die nach Wasser lechzt.
    Noch hielt er den Kopf gesenkt, so daß es Billy nicht möglich war, sein Gesicht zu sehen. Das änderte sich. Bill schaute gespannt und auch entsetzt zu, wie der andere seinen Kopf allmählich in die Höhe drückte, und auch der Regen störte nicht, denn diese Gestalt schien ihn beeinflussen zu können. Wie wäre es sonst möglich

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