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Belladonna

Belladonna

Titel: Belladonna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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transportable Röntgenapparat im Leichenschauhaus war nämlich alt und nicht gerade für seine Verlässlichkeit bekannt.
    Noch ein paar Sekunden lang studierte Sara die Aufnahmen, und dann ging sie zur Waage zurück. Sie trennte das Ileum an der Bauhin-Klappe ab und trug den Dickdarm dann zum Abfluss. Nachdem sie das Blut mit dem Wasserschlauch beseitigt hatte, quetschte sie vom unteren Sigma zum Rektum hin den Darm aus, um den Gegenstand zu finden, der das Geräusch verursacht hatte. Ungefähr zehn Zentimeter innerhalb des Rektums ertastete sie einen harten Klumpen.
    «Reich mir das Skalpell», verlangte sie und streckte die Hand aus. Jeffrey tat, was sie wollte, und sah ihr bei der Arbeit zu.
    Sara machte einen kleinen Einschnitt, wodurch sich ein übler Geruch im Raum verbreitete. Jeffrey trat zurück, Sara hingegen war diese Wohltat nicht vergönnt. Sie benutzte die Pinzette, um einen Gegenstand von gut einem Zentimeter Länge zu entfernen. Nach der Säuberung unter dem Wasserhahn stellte sich heraus, dass es sich um einen kleinen Schlüssel handelte.
    «Ein Handschellenschlüssel?», fragte Jeffrey. Er hatte sich vorgebeugt, um besser sehen zu können.
    «Ja», antwortete Sara. Ihr war ein wenig schwindlig. «Durch den Anus wurde er in ihr Rektum gepresst.»
    «Warum?»
    «Vermutlich, damit wir ihn finden», antwortete Sara. «Könntest du einen Beweismittelbeutel besorgen?»
    Jeffrey kam ihrem Wunsch nach und öffnete den Plastikbeutel, damit sie den Schlüssel hineinfallen lassen konnte. «Glaubst du, dass wir darauf etwas finden werden?»
    «Bakterien», antwortete sie. «Wenn du an Fingerabdrücke denkst, würde ich das ernsthaft bezweifeln.» Sie presste die Lippen aufeinander und überlegte. «Mach mal einen Moment lang das Licht aus.»
    «Was überlegst du?»
    Sara ging zum Lichtkasten und schaltete ihn mit dem Ellbogen aus. «Ich denke, dass er den Schlüssel relativ früh dort hineingeschoben hat. Ich glaube, er hat auch eine scharfe Kante. Vielleicht hat er das Kondom aufgerissen.»
    Jeffrey ging zum Lichtschalter, während Sara ihre Handschuhe abstreifte. Sie nahm die Speziallampe zur Hand, mit der sie Spermaspuren sichtbar machen konnte.
    «Fertig?», fragte er.
    «Ja», sagte sie, und das Licht ging aus.
    Sara blinzelte ein paar Mal, bis sich ihre Augen an das unnatürliche Licht gewöhnt hatten. Langsam führte sie das Schwarzlicht an dem Einschnitt entlang, den sie ins Rektum gemacht hatte. «Halt das mal», sagte sie und gab Jeffrey die Lampe. Sie zog ein neues Paar Handschuhe über und öffnete den Einschnitt mit ihrem Skalpell noch ein Stück weiter. Ein kleiner lila Fleck zeigte sich in der Öffnung.
    Jeffrey seufzte leise, als wenn er lange den Atem angehalten hätte. «Reicht das für einen DNS-Abgleich?»
    Sara starrte auf die lila leuchtende Substanz. «Ich denke schon.»
    Auf Zehenspitzen schlich Sara durch die Wohnung ihrer Schwester und schaute um die Schlafzimmertür herum, weil sie feststellen wollte, ob Tessa noch allein war.
    «Tessie?», flüsterte sie und rüttelte sie behutsam.
    «Was?», grummelte Tessa und rollte sich auf die Seite. «Wie spät ist es?»
    Sara blickte zur Uhr auf dem Nachttisch. «Ungefähr zwei Uhr in der Früh.»
    «Was?», wiederholte Tessa. Sie rieb sich die Augen. «Stimmt was nicht?»
    Sara sagte: «Rutsch rüber.»
    Tessa gehorchte und hob das Laken für Sara in die Höhe. «Stimmt was nicht?»
    Sara antwortete nicht. Sie zog die Steppdecke bis unter ihr Kinn.
    «Stimmt was nicht?», wiederholte Tessa.
    «Alles in Ordnung.»
    «Ist die Frau wirklich tot?»
    Sara schloss die Augen. «Ja.»
    Tessa setzte sich auf und machte das Licht an. «Wir müssen reden, Sara.»
    Sara drehte sich zur Seite, sodass sie ihrer Schwester den Rücken zuwandte. «Ich will aber nicht reden.»
    «Mir egal», antwortete Tessa und zog Sara die Decke weg. «Komm hoch.»
    «Kommandier mich nicht rum», entgegnete Sara erzürnt. Sie war zu ihrer kleinen Schwester gekommen, um sich sicher zu fühlen und zu schlafen, nicht um von ihr bevormundet zu werden.
    «Sara», fing Tessa wieder an. «Du musst Jeffrey erzählen, was geschehen ist.»
    Sara fuhr hoch, ärgerlich darüber, dass dies Thema wieder zur Sprache kam. «Nein», antwortete sie. Ihre Lippen waren nur noch ein schmaler Strich.
    «Sara», sagte Tessa mit fester Stimme. «Hare hat mir von der jungen Frau erzählt. Er hat mir von dem Klebeband über ihrem Mund erzählt und davon, wie sie auf deinem Wagen lag.»
    «Er dürfte

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