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Belladonna

Belladonna

Titel: Belladonna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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hinauslief. Das Pulver war sein geringstes Problem. «Wir haben uns vor einem Monat getrennt.»
    «Das beantwortet meine Frage nicht», sagte Lena. Dann wiederholte sie: «Wann hast du Julia Matthews das letzte Mal gesehen?»
    Gordon kreuzte die Arme über der Brust. Jeffrey wurde im selben Moment klar, dass er die ganze Sache falsch angefasst hatte. Nervosität und Erregung hatten ihn übermannt. In Gedanken sprach Jeffrey die Worte aus, die er jetzt von Gordon hörte.
    «Ich will mit einem Anwalt sprechen.»
    Jeffrey legte die Füße auf den Tisch, der vor seinem Stuhl stand. Sie befanden sich im Verhörzimmer und warteten darauf, dass Ryan Gordon die erkennungsdienstliche Prozedur hinter sich brachte. Leider waren Gordons Lippen von dem Moment an, da Lena ihm seine Rechte vorgelesen hatte, wie versiegelt. Glücklicherweise war jedoch Gordons Mitbewohner im Wohnheim liebend gern damit einverstanden, dass das gemeinsame Zimmer durchsucht wurde. Dabei war jedoch nichts Verdächtigeres zutage gekommen als ein Päckchen Zigarettenpapier und ein Spiegel, auf dem eine Rasierklinge lag. Jeffrey war sich nicht sicher, aber nach dem Eindruck, den der Zimmergenosse machte, hätte das Drogenzubehör sowohl dem einen wie dem andern gehören können. Eine Durchsuchung des Labors, in dem Gordon arbeitete, brachte auch keine weiteren Hinweise. Am meisten leuchtete noch die These ein, dass es Julia Matthews gedämmert hatte, was für ein Arschloch ihr Freund war, und sie deswegen mit ihm Schluss gemacht hatte.
    «Wir haben es vermasselt», sagte Jeffrey. Seine Hand ruhte auf einem Exemplar des Grant County Observer.
    Lena nickte. «Yeah.»
    Er atmete tief durch. «Ich nehme an, ein Bürschchen wie das wäre uns sowieso mit einem Anwalt gekommen.»
    «Ich weiß nicht», antwortete Lena. «Vielleicht sieht er auch zu viel fern.»
    Damit hätte Jeffrey eigentlich auch rechnen müssen. Jeder Idiot mit einem Fernseher wusste doch inzwischen, dass er am besten nach einem Anwalt verlangte, sobald die Cops bei ihm vor der Tür standen.
    «Ich hätte auch ein bisschen sanfter mit ihm umgehen können», räumte sie ein. «Wenn er wirklich unser Mann ist, lässt er sich bestimmt nicht gern von einer Frau herumschubsen.» Sie lachte, ohne dass ihr danach zumute war. «Besonders nicht von mir, die ich genauso aussehe wie sie.»
    «Vielleicht könnte das für uns von Vorteil sein», meinte er. «Wie wäre es, wenn ich Sie beide hier allein lasse, während wir auf Buddy Conford warten?»
    «Er hat Buddy bekommen?», fragte Lena, und ihrer Stimme konnte man entnehmen, wie sehr ihr das missfiel. Es gab eine Hand voll Anwälte in Grant, die als Pflichtverteidiger zu einem niedrigeren Honorar arbeiteten. Von ihnen war Buddy Conford der verbissenste.
    «Er ist diesen Monat an der Reihe», sagte Jeffrey. «Meinen Sie, Gordon ist blöd genug, zu reden?»
    «Er ist noch nie in Gewahrsam genommen worden. Und er kommt mir nicht besonders schlau vor.»
    Jeffrey schwieg, wartete darauf, dass sie weiterredete.
    «Er ist wahrscheinlich ziemlich sauer darüber, dass ich ihm eine geknallt habe», sagte sie, und er konnte ihr ansehen, dass sie sich überlegte, wie man am besten vorging. «Warum helfen Sie mir nicht? Befehlen Sie mir, nicht mit ihm zu reden.»
    Jeffrey nickte. «Das könnte wirken.» «Kann auf jeden Fall nicht schaden.»
    Jeffrey schwieg. Er starrte auf den Tisch, und schließlich tippte er mit dem Finger auf die Titelseite der Zeitung. Fast die gesamte obere Hälfte wurde von Sibyl Adams' Bild eingenommen. «Ich nehme an, Sie haben das hier gesehen?»
    Sie nickte, schaute aber nicht auf das Foto.
    Jeffrey blätterte um. «Es steht nicht drin, dass sie vergewaltigt wurde, aber man macht Andeutungen. Ich habe ihnen gesagt, dass sie geschlagen wurde, auch wenn das nicht stimmt.»
    «Ich weiß», flüsterte sie. «Ich hab's gelesen.»
    «Frank und die Jungs», hob Jeffrey darauf an. «Sie sind mit der Liste der bekannten Straffälligen auf nichts Fundiertes gestoßen. Zwei waren unter ihnen, die sich Frank noch genauer ansehen wollte, aber dabei ist nichts rausgekommen, denn die beiden hatten Alibis.»
    Lena musterte ihre Hände.
    Jeffrey sagte: «Hiernach können Sie dann auch gehen. Ich vermute, Sie brauchen noch etwas Zeit für sich vor heute Abend.»
    Ihre Nachgiebigkeit überraschte ihn. «Vielen Dank.»
    Es klopfte an der Tür, und dann schaute Brad Stephens um die Ecke. «Ich hab hier wen für euch.»
    Jeffrey stand auf und sagte: «Bringen

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