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Belladonna

Belladonna

Titel: Belladonna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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immer im Wagen und hatte das Lenkrad mit beiden Händen umklammert. Es schien so, als hätten heute alle Frauen in seinem Leben etwas vor ihm zu verbergen.
    Nach einer heißen Dusche und einer Rasur fühlte sich Jeffrey schon beträchtlich besser. Sein Bein fühlte sich noch immer steif an, aber je mehr er sich bewegte, desto weniger schmerzte es. Immer in Bewegung zu bleiben hatte schon etwas für sich. Die Fahrt zur Wache war voller Anspannung, und es wurde nicht gesprochen. Das einzige Geräusch im Wagen war Lenas Zähneknirschen. Jeffrey war froh, sie von hinten zu sehen, als sie zu Fuß zum Krankenhaus ging.
    Maria kam ihm an der Vordertür entgegen. Sie rang die Hände vor der Brust. «Ich bin ja so froh, dass es Ihnen gut geht», sagte sie, nahm seinen Arm und führte ihn nach hinten in sein Büro. Als sie die Tür für ihn öffnete, gebot er ihrer übertriebenen Fürsorge Einhalt. «Es geht schon», sagte er. «Wo ist Frank?»
    Maria machte ein langes Gesicht. Wenn Grant ein kleiner Ort war, so war die Polizeitruppe noch kleiner, und Gerüchte verbreiteten sich blitzschnell.
    Maria sagte: «Ich glaube, er ist hinten.» «Würden Sie ihn mir bitte herholen?», fragte Jeffrey und steuerte auf sein Büro zu.
    Stöhnend nahm er auf seinem Stuhl Platz. Er wusste, dass er das Schicksal herausforderte, so wie er mit seinem Bein umging, aber es blieb ihm keine Wahl. Seine Männer mussten sehen, dass er wieder auf dem Posten war und bereit, die Arbeit anzupacken.
    Frank klopfte mit der Faust an die Tür, und Jeffrey bedeutete ihm mit einem Kopfnicken, dass er eintreten sollte.
    Frank fragte: «Wie geht es Ihnen?»
    Jeffrey überzeugte sich, dass der andere Mann ihn ansah. «Man wird nicht noch einmal auf mich schießen, oder?» Frank war so höflich, auf seine Schuhe zu blicken. «Nein, Sir.»
    «Was ist mit Will Harris?»
    Frank rieb sich das Kinn. «Hab gehört, er fährt nach Savannah.» «Tatsächlich?»
    «Yeah», antwortete Frank. «Pete hat ihm eine Gratifikation gegeben. Und Will hat sich einen Busfahrschein gekauft.» Frank zuckte die Achseln. «Hat gesagt, er will ein paar Wochen bei seiner Tochter verbringen.»
    «Und was ist mit seinem Haus?»
    «Ein paar Jungs von der Loge haben sich bereit erklärt, das Fenster zu reparieren.»
    «Gut», sagte Jeffrey. «Sara wird ihren Wagen zurückhaben wollen. Habt ihr was gefunden?»
    Frank zog einen Plastikbeutel für Beweismittel aus der Tasche und legte ihn auf den Schreibtisch.
    «Was ist das?», fragte Jeffrey, aber es war eine dumme Frage. In dem Beutel befand sich eine Ruger.375 Magnum. «Die lag unter dem Sitz», sagte Frank.
    «Saras Sitz?», fragte er und verstand immer noch nicht. Die Waffe war die reinste Kanone, denn mit dem Kaliber konnte man jemandem ein Riesenloch in die Brust schießen. «In ihrem Wagen? Die gehört ihr?»
    Frank zog die Schultern hoch. «Einen Waffenschein hat sie dafür jedenfalls nicht.»
    Jeffrey starrte die Waffe an, als könne sie zu ihm sprechen. Sara hatte ganz sicher nichts gegen Waffen in Privatbesitz, aber er wusste genau, dass sie sich nicht gerade wohl fühlte, wenn Waffen in der Nähe waren, besonders nicht solche, mit denen man Schlösser von Scheunentoren wegpusten konnte. Er ließ die Magnum aus dem Beutel rutschen und untersuchte sie näher.
    «Seriennummer wurde weggefeilt», sagte Frank.
    «Ja», antwortete Jeffrey. Das konnte er sehen. «War sie geladen?»
    «Ja.» Es war nicht zu übersehen, dass Frank von der Waffe beeindruckt war. «Ruger Security Six, rostfreier Stahl. Der Griff ist eine Spezialanfertigung.»
    Jeffrey ließ die Waffe in seine Schreibtischschublade fallen und sah dann wieder Frank an. «Irgendwas mit der Liste der Sextäter erreicht?»
    Frank wirkte enttäuscht, dass nicht mehr über Saras Waffe gesprochen wurde. Er antwortete: «Eigentlich nicht. Die meisten haben irgendein Alibi. Und diejenigen, die keins haben, passen kaum zu dem, was wir suchen.»
    «Um zehn treffen wir uns mit Nick Shelton. Er hat einen Spezialisten für Belladonna aufgetan. Vielleicht können wir danach den Jungs ein paar mehr Hinweise geben, wonach sie suchen sollen.»
    Frank setzte sich. «Ich hab auch Tollkirsche im Garten.»
    «Ich auch», sagte Jeffrey. Und fügte hinzu: «Ich will nach dem Treffen rüber ins Krankenhaus, um zu sehen, ob Julia Matthews nach Reden zumute ist.» Er unterbrach, dachte an die junge Frau. «Ihre Eltern kommen so gegen drei. Ich will sie am Flughafen abholen. Sie geben mir heute

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