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Belladonna

Belladonna

Titel: Belladonna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karin Slaughter
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warst eine lange Zeit mit Jeffrey zusammen.»
    «Ich danke dir», sagte sie und meinte es sehr ernst.
    Jeb blickte in die Apotheke und senkte die Stimme. «Tut mir auch Leid, was passiert ist. Du weißt schon, mit dem jungen Mädchen.» Er schüttelte langsam den Kopf. «Man kann kaum fassen, dass solche Sachen in der eigenen Stadt passieren.»
    «Ich weiß», antwortete Sara, die nicht weiter auf das Thema eingehen wollte.
    «Ich verzeihe dir, dass du von unserer Verabredung weggelaufen bist, um jemandem das Leben zu retten.» Er legte die Hand auf die rechte Seite der Brust. «Hast du wirklich ihr Herz in der Hand gehabt?»
    Sara schob seine Hand nach links. «Ja.»
    «Gütiger Himmel», hauchte Jeb. «Was war denn das für ein Gefühl?»
    Sara sagte ihm die Wahrheit. «Schaurig», gestand sie. «Ganz schaurig.»
    In seiner Stimme war große Anerkennung, als er sagte: «Du bist eine bemerkenswerte Frau, Sara. Ist dir das eigentlich klar?»
    Bei diesem Lob kam Sara sich albern vor. «Ich geb dir einen Ersatztermin, wenn du möchtest», sagte sie. Sie wollte ihn vom Thema Julia Matthews abbringen. «Für unsere Verabredung, mein ich.»
    Ehrlich erfreut lächelte er. «Das wäre toll.»
    Wind kam auf, und Sara rieb sich die Arme. «Es wird wieder kalt.»
    «Komm.» Er führte sie wieder nach drinnen und schloss die Tür hinter ihnen. «Hast du dieses Wochenende schon etwas vor?»
    «Ich weiß noch nicht», sagte Sara und fügte hinzu: «Ich bin vorbeigekommen, um zu fragen, ob Jeffrey sein Medikament abgeholt hat.»
    «Na ja.» Jeb verschränkte die Hände. «Das bedeutet wohl, dass du dies Wochenende beschäftigt bist.»
    «Nein, tut es nicht.» Sara hielt inne. Dann sagte sie: «Es ist nur ein bisschen kompliziert.»
    «Ja.» Er zwang sich zu einem Lächeln. «Kein Problem. Ich seh mal nach, was ihm verschrieben worden ist.»
    Sie konnte sein enttäuschtes Gesicht nicht ertrage n. Deshalb wandte sie sich einem Aufsteller des Notdienstes Medical Alert zu, um sich abzulenken. Da wurden Lesezeichen mit Bibelsprüchen neben Armbändern für Diabetiker offeriert.
    Jeb öffnete eine große Schublade unter dem Tresen und holte eine orangefarbene Pillenflasche hervor. Er prüfte zur Sicherheit noch einmal das Etikett und sagte dann: «Er hat es bestellt, aber noch nicht abgeholt.»
    «Danke», brachte Sara heraus und nahm das Fläschchen. Sie hielt es in der Hand und sah Jeb unverwandt an. Und dann redete sie los, bevor sie einen Rückzieher machen konnte. «Warum rufst du mich nicht an?», fragte sie. «Wegen dieses Wochenendes.»
    «Ja, mach ich.»
    Mit ihrer freien Hand griff sie nach dem Revers seines Laborkittels und strich es glatt. «Es ist mein Ernst, Jeb. Ruf mich an.»
    Ein paar Sekunden lang schwieg er, dann beugte er sich plötzlich nach vorn und gab ihr einen leichten Kuss auf die Lippen. «Ich ruf dich morgen an.»
    «Prima», sagte Sara. Sie drückte die Pillenflasche so fest, dass sich der Deckel bereits öl ste. Sie hatte Jeb schon früher mal geküsst. Also war es eigentlich keine große Sache. Irgendwo im Hinterkopf fürchtete sie jedoch, dass Marty es sehen könnte. Irgendwo im Hinterkopf hatte sie Angst, dass man Jeffrey von diesem Kuss berichten würde.
    «Ich kann dir dafür eine Tüte geben», bot Jeb an. Er zeigte auf die Medikamentenflasche.
    «Nein», murmelte Sara und steckte sie in die Jackentasche. Sie murmelte ein Dankeschön und war zur Tür hinaus, bevor Marty von ihrer Zeitschrift aufblicken konnte.
    Jeffrey und Nick Shelton standen draußen auf dem Flur, als Sara auf die Wache kam. Nick hatte die Hände in die Gesäßtaschen seiner Jeans geschoben, und das dunkelblaue Oberhemd, das er nach den Vorschriften des Georgia Bureau of Investigation trug, spannte über seinem Brustkorb. Sein unvorschriftsmäßiger Vollbart war sauber gestutzt, und um den Hals trug er eine gleichermaßen verbotene Goldkette. Mit seiner Größe von weniger als einem Meter und fünfundsechzig war er so klein, dass Sara ihm ohne weiteres das Kinn auf den Kopf hätte legen können. Das hatte ihn jedoch nicht daran gehindert, sie des Öfteren einzuladen, mit ihm auszugehen. «He, Mädchen», sagte Nick und legte ihr den Arm um die Taille.
    Konkurrenz hatte Jeffrey von Nick weniger zu fürchten als von einem Rentier, aber er schien dennoch fast aus der Haut zu fahren, als er diese vertraute Geste wahrnahm. Und Sara nahm an, dass Nick sich aus ebendiesem Grund so fürsorglich gab.
    «Warum fangen wir nicht mit unserer

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