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Bellas blutige Rückkehr

Bellas blutige Rückkehr

Titel: Bellas blutige Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte Purdy Prentiss schon einen guten Geschmack bewiesen.
    Doch genau sie war nicht da. Also hatte sie auch nicht sprechen können. Und doch hatte Eric La Salle eine weibliche Stimme gehört, und darüber musste er nachdenken.
    So sehr er sich auch bemühte, es gab keinen Menschen, der ihn hätte ansprechen können. Auch hier draußen nicht. Trotzdem bezweifelte er, dass er sich die Stimme eingebildet hatte. Zu deutlich war sie gewesen.
    Er reagierte zunächst nicht, bis auf die Tatsache, dass er noch einen kleinen Schluck von seinem Drink nahm und seinen Blick schweifen ließ. Die Stille hier oben kam ihm jetzt verändert vor. Der Verkehrslärm aus der Tiefe erreichte ihn zwar auch noch, aber er hörte sich viel weiter entfernt an als sonst. Hier oben hatte sich eine ganz andere Welt ausgebreitet, die mit dem normalen Leben nichts zu tun hatte. La Salle kam sich der normalen Welt entrissen vor, und das mochte auch an der Stimme liegen, die ihn zwei Mal angesprochen hatte.
    Wäre er ein normaler Mensch gewesen, hätte er den Kopf geschüttelt und sich möglicherweise für verrückt gehalten. Er war zwar ein Mensch, aber nicht in dem Sinne normal, denn er hatte schon einmal existiert, und diese Existenz warf immer wieder ihre Schatten hinein in die Gegenwart. Man hatte ihn einfach nicht losgelassen.
    War die Stimme...?
    Seine Gedanken wurden abrupt unterbrochen, weil das Telefon im Haus klingelte. Plötzlich hatte ihn die Realität wieder. Auf dem Weg zur Station dachte er darüber nach, ob ihn die Stimme jetzt wohl anrufen würde. Möglich war alles.
    Er hob ab und wollte sich melden, aber die Anruferin kam ihm zuvor.
    »He, du bist zu Hause und lässt es dir gut gehen, wie ich dich kenne.«
    »Du, Purdy?«
    »Wieso? Hast du einen anderen Anruf erwartet?«
    »Eigentlich nicht... warum rufst du an?«
    »Ich wollte dir nur sagen, dass es später werden wird.«
    »Wie spät?«
    »Nicht sehr. Ich sage mal eine Stunde. Im Höchstfall zwei. Ich sitze hier mit zwei Richtern zusammen, und wir haben uns an einem Problem festgebissen, das noch gelöst werden muss. Ich sehe da auch recht gute Chancen für uns.«
    »Gut, dann vertreibe ich mir noch ein wenig die Zeit.«
    »Okay, bis dann. Übrigens, ich liebe dich, Eric.«
    »Ich dich auch.«
    Die letzte Bemerkung hatte Eric wieder entspannt, aber die Botschaft war trotzdem nicht vergessen. Sehr nachdenklich stellte er das Gerät wieder auf die Station und schaute sich um wie ein Fremder.
    Es hatte sich nichts verändert. Er war noch immer allein. Er vernahm auch kein verdächtiges Geräusch. Die Stille in diesem großen Raum tat ihm seltsamerweise nicht gut, wie es sonst der Fall gewesen wäre. Er fühlte sich schon leicht nervös, denn er mochte eines nicht. Einen hinterlistigen Angriff. Ihm war lieber, wenn er Mann gegen Mann kämpfen konnte, aber das war hier nicht der Fall.
    »Das Gespräch hat dir gut getan – wie?«
    Da war sie wieder! Eric La Salle tat nichts. Er blieb einfach nur stehen und lauschte. Plötzlich kam ihm die Wohnung hier oben so fremd vor. Wie vor drei Monaten, als er und Purdy sie bezogen hatten. Sie war so kalt geworden, und dieser seltsame Frost glitt auch auf seinen Körper zu. Er merkte den kalten Schweiß auf seinen Handflächen, und sogar sein Herz schlug etwas schneller.
    Nur die Augen bewegten sich in seinem Gesicht. Er suchte nach der Sprecherin, doch er fand sie nicht. Sie war und blieb auch weiterhin verschwunden.
    »Nervös?«
    Eric hatte bereits auf die Frage gewartet, und zum ersten Mal gab er eine Antwort. »Wer bist du?«
    An seine Ohren drang ein leises Lachen. »Du kennst mich, Eric. Du kennst mich sogar recht gut.«
    »Ach ja? Ich kann mich nicht erinnern.«
    »Keine Sorge, für eine Erinnerung werde ich schon sorgen. Nicht alles ist vergessen, nicht alles ist tot...«
    Obwohl die Stimme sehr rätselhaft gesprochen hatte, kannte Eric La Salle die Lösung. Es konnte sich nur um Atlantis handeln. Da gab es keine andere Möglichkeit. Das war die Stimme aus der Vergangenheit, die sich bei ihm gemeldet hatte.
    Bei mir!, dachte er. Warum ausgerechnet bei mir? Es gab für ihn nur eine Lösung. Er selbst hatte etwas damit zu tun. Mit dieser Stimme. Mit der Frau, der die Stimme gehörte. Aber das alles lag so weit weg, und er war auch nicht in der Lage, es abzurufen, so etwas ging nicht auf Kommando. Da mussten schon mehrere Faktoren Zusammenkommen.
    »Was ist nicht vergessen?«, sprach er ins Leere hinein und kam sich dabei nicht mal komisch

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