Bellas blutige Rückkehr
berührte. Ich konnte sie auch jetzt nicht loslassen, denn sie wäre zusammengebrochen. Neben meinem Gesicht hörte ich ihren keuchenden Atem, und als ich sie anschaute, glaubte ich, eine Fremde zu sehen, denn so verzerrt hatte sich ihr Gesicht. Das war nur noch eine von der Angst gezeichnete Maske.
Sie hatte Schlimmes hinter sich, befand sich noch in einem instabilen Zustand, aber sie hatte nur Augen für Eric, und auch ihre Gedanken beschäftigten sich mit ihm.
»Ich will hin. Sie hat... das Messer... das ganze Blut – mein Gott, das ist nicht zu fassen...«
Ihre Worte peitschten auch mich hoch. Plötzlich hatte ich Furcht davor, mich falsch verhalten zu haben, und es konnte auch sein, dass wir tatsächlich zu spät gekommen waren.
Zusammen mit Purdy drückte ich mich auf Eric La Salle zu. Es war kein richtiges Gehen, ich musste die Staatsanwältin neben mir herschleifen. Auch wenn sie gekonnt hätte, wäre sie nicht stehen geblieben, denn Eric war ihr zu wichtig. Dicht neben ihm sackte sie zusammen. Bevor sie zu schwer aufschlug, hielt ich sie fest.
Und dann fegte ein Schrei aus ihrem Mund, der mir das Blut in den Adern gefrieren ließ...
***
Möglicherweise hatte die blutige Bella erkannt, dass sie sich nicht auf der Siegerstraße befand. Doch etwas würde sie nie akzeptieren. Sie hatte bisher immer gewonnen, und das sollte auch so bleiben. Niemand war stärker als sie. Auch nicht der Chinese und dessen Freund, die wie aus dem Nichts aufgetaucht waren. Über den Grund dachte sie nicht nach, denn es war wichtiger, den Mann auszuschalten.
Sie wollte nicht mehr verschwinden. Hier im alten Atlantis sollte er sein Ende finden, und die Nachwirkungen des harten Aufpralls gegen die Wand ignorierte sie.
Sie hatte noch das Messer. Und darauf konnte sie sich verlassen. Wenn es jemanden gab, der mit dieser Waffe perfekt umgehen konnte, dann war sie es.
Suko hatte mit dem Gedanken gespielt, seine Waffe zu ziehen. Es reichte ihm ein Blick in das Gesicht der Frau, um zu wissen, dass sie sich von der Pistole nicht beeindrucken lassen würde. Der Hass in ihr war einfach zu stark.
Er ließ die Waffe stecken und wartete darauf, dass sie angriff. Sein hartes Lächeln sollte ihr zeigen, dass sie es nicht leicht haben würde. Bevor sie die Deckung der Wand verlassen hatte, bewegte sie ihren Arm hastig von einer Seite zur anderen. Das Messer zuckte hin und her, und sie startete aus dieser Bewegung heraus.
Ihr Ziel war Suko’s Kehle, der eiskalt ab wartete und dann aus dem Stand heraus in einen Salto rückwärts glitt. Bella stieß ins Leere. Sie schrie vor Überraschung auf, als sie Suko plötzlich an einer anderen Stelle sah.
Für einen schnellen Stoß stand er zu ungünstig und auch zu weit weg. Aber der Tritt, den Suko ansetzte, reichte aus. Er erwischte den Kopf an der linken Seite und schleuderte sie weg. Sie hatte Mühe, sich wieder zu fangen. Um Suko nicht zu nahe an sich herankommen zu lassen, schlug sie immer wieder zu, traf aber nur die Luft, was bei ihr auch so gewollt war.
Suko setzte nach.
Er war noch schneller als sie. Schien sich vor ihren Augen aufzulösen und sprang plötzlich in die Höhe, als sie mit der krummen Waffe einen Rundschlag führte.
Unter seinen Füßen wischte die Klinge hinweg, und noch in der Luft trat der Inspektor zu.
Es war der Hammertritt, der die blutige Bella dicht unter dem Kinn an der Brust erwischte. Sie flog zurück. Sie prallte wieder gegen die Wand und verlor die Übersicht.
Trotz ihrer Künste war sie alles in allem noch ein Mensch und kein Dämon. Sie handelte auch wie ein Mensch, und der harte Aufprall brachte sie durcheinander.
Suko nutzte die Gunst des Augenblicks.
Sein nächster Treffer landete bei ihr wie ein Fallbeil. Plötzlich war ihr rechter Arm gelähmt. Er sackte nach unten, und die Finger schafften es nicht mehr, die Waffe zu halten. Der gekrümmte Dolch rutschte ihr aus der Hand. Er landete am Boden, wo er liegen blieb.
Die blutige Bella stierte Suko an, als wäre er der Todesengel aus der Dunkelwelt. Sie sah, dass er einen Schritt näher kam, sie sah auch seine Karatefaust, die im nächsten Augenblick auf sie zufegen würde, aber dann wurde alles anders.
Ein irrer Schrei raste durch die Höhle, der selbst Suko erstarren ließ. Für den Augenblick vergaß er sein Vorhaben und konzentrierte sich einzig und allein auf diese Reaktion. Er wusste auch, wer den Schrei ausgestoßen hatte. Das konnte nur Purdy Prentiss gewesen sein, aber für diesen Schrei
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