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Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel

Titel: Benson, Amber - Jenseits GmbH 1 - Lieber Tod als Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amber Benson
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runtergebrannt.
    Jau, meine böse Schwester sieht total kaputt aus.
    Als sie mit geballten Fäusten und gebleckten Zähnen erneut auf mich zuraste, kam ich zu dem Schluss, dass ich wirklich keine Lust mehr hatte, mich mit ihr auseinanderzusetzen. Ich war ihre miese Einstellung und ihre bösen, wimpernlosen Augen gründlich leid.
    „Gopis!“, schrie ich, in der Hoffnung, dass zumindest noch ein paar von den Damen übrig waren. „Gopis! Das hier ist Vritras Gemahlin! Sie ist böse!“
    Thalia starrte mich ungläubig an. „Bist du verrückt? Wir haben die Gopis alle getötet …“
    Die erste Gopi griff von hinten an. Sie warf sich auf Thalia, sodass beide in einem Knäuel zu Boden gingen.
    „Tja, ich hab sie eben auferstehen lassen“, sagte ich und sah zu, wie drei weitere Gopis sich auf meine Schwester stapelten. Ich hatte selbst schon Erfahrungen mit Gopi-Attacken gemacht und war mir sicher, dass ich Thalia guten Gewissens ihren fähigen – wenn auch halb toten – Händen überlassen konnte.
    Wie schon gesagt, ich hatte Wichtigeres zu tun.
    „Vritra!“, schrie ich. „Zeig dich!“
    Während ich Gopi-Körperteilen und den Resten der Schleimmänner auswich, kam ich mir genauso vor wie Indra, als er den fiesen Dämon bei meinem letzten Besuch hier herausgefordert hatte: völlig durchgedreht.
    Man provozierte den Bösewicht nicht derart, es sei denn, man hatte einen Plan, und ich hatte nichts, was einem Plan auch nur ähnlich sah.
    Als ich am Burggraben ankam, blieb ich stehen und brüllte erneut: „VRITRA, ZEIG DICH!“
    Ein tiefer, rumpelnder Laut erklang, und dann kam Detective Davenport mit weiten Schritten über die Zugbrücke. Er zog Indra wie einen Hund an einer Kette hinter sich her.
    Lieber Himmel, wie blöd bin ich eigentlich gewesen!, dachte ich. Erst jetzt reimte ich mir alles zusammen.
    Detective Davenport ist Vritra.
    „Du hast gerufen“, sagte der Detective. Ich sah, dass er sich mit einem neuen, maßgeschneiderten Anzug und auf Hochglanz polierten Abendschuhen eingekleidet hatte, um mir vor seinem Schloss gegenüberzutreten.
    Was für ein eitler Fatzke, dachte ich angewidert. Der Mann war schlimmer als Madonna, was seine ständigen Garderobenwechsel anging. Ich befürchtete ernsthaft, dass diese Erfahrung mir mindestens für die nächsten sechs Monate das Einkaufen verleiden würde.
    „Wir bringen das jetzt zu Ende.“ Meine Stimme klang fest und zuversichtlich – ein Punkt für mich.
    Aber anstatt in seinen teuren Schuhen zu zittern und sich vor mir in den Staub zu werfen, lachte Davenport nur. Und es war kein angenehmes Lachen.
    „Wag es bloß nicht, so herablassend zu lachen, du Arsch“, brüllte ich, doch das schien ihn nur noch mehr zu belustigen.
    Ich hatte keine Ahnung, wie ich den Kerl zum Schweigen bringen sollte, obwohl ich mutmaßte, dass eine Faust zwischen den Zähnen genügen würde – wenn ich nur eine Gelegenheit bekäme, sie dort zu platzieren. Ich konnte den „Stirb“-Trick ausprobieren, aber ich hatte das Gefühl, dass er das mit dem Verbrennen locker wegstecken würde. Abgesehen davon befand ich mich in einer totalen Sackgasse.
    „Habe ich die große Königin des Todes etwa aufs Kreuz gelegt?“, sagte er.
    Ich hatte nichts in der Hand. Keine einzige Idee, wie ich Vritra töten und alles wieder hinbiegen konnte. In Wahrheit wollte ich am liebsten einfach wie Dorothy im Tauberer von Oz dreimal die Hacken meiner rubinroten Schuhe zusammenschlagen und wieder zu Hause sein, sicher in meinem Bett und mit einem Becher Joghurteis in der Hand.
    Aber ich konnte nicht nach Hause, und ich war mir nicht mal sicher, ob ich es jemals gekonnt hatte. Ich war die Tochter des Todes … nein, Moment mal. Ich war nicht die Tochter des Todes, ich war der Tod – und das würde sich nicht ändern, egal, wie viel ich darüber jammerte. Ich würde nie etwas anderes sein als das, was ich war.
    „Niemals legst du dieses weiße Mädchen hier aufs Kreuz!“, brüllte ich und leistete Vorarbeit für meine totale Vernichtung, indem ich den Detective noch ein bisschen mehr provozierte. „Du bist nichts als ein schleimiger kleiner Aal. Man hätte dich schon vor Äonen entsorgen sollen!“
    Davenport stieß ein Heulen aus. Der Zorn quoll ihm aus allen Poren, als er mich abschätzig musterte, bereit zum Angriff.
    Jetzt gab es kein Zurück mehr. Ich musste es einfach mit meiner „Stirb“-Nummer probieren und das Beste hoffen. Ich schloss die Augen und sagte schnell noch all meinen Lieben Ade:

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